Stuttgarter Hotel optimiert Bad und Zimmer für Reinigung und Unterhalt / Viel Verstand und durchdachte Planung senkt Betriebskosten / SI-Suites vermieten Mock-Up-Room an ausgewählte Gäste – und befragt sie
Die Kostensituation eines Hotels entscheidet sich zu einem guten Teil auf der Etage, im Zimmer – genauer gesagt im Bad. Hier senkt die Kosten entscheidend, wer langfristig denkt und neben der Investition auch die Wartung und den Unterhalt im Blick behält. Thomas Behrendt, Hotel Direktor der SI-Suites in Stuttgart, hat viel Energie und Know-how in die Planung einer Renovierung gesteckt. Er zeigt, wie sich mit smarten Lösungen und überlegter Produkt- und Materialauswahl dauerhaft wirtschaftlich arbeiten lässt. Der neu entwickelte Zimmertyp soll in puncto Hygiene und Optik auch nach 10-15 Jahren Nutzung noch überzeugen – und den Gästewünschen innerhalb dieser langen Zeit gerecht werden. Dreh und Angelpunkt dieser Konzeptentwicklung ist der Mock-Up-Room 859: Hier werden die neuen Ideen auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und von den ersten Gästen seit Januar via Fragebogen kritisch bewertet.
Wie genau der Hotel Direktor bei seiner Planung Schritt für Schritt vorgeht, lässt sich besonders gut anhand des Gästebades in Zimmer 859 erklären: Hauptanliegen des Teams um Behrendt war zunächst, möglichst auf jegliche Silikonfugen zu verzichten. Als traditionelle Wartungsfugen benötigen sie im täglichen Hotelbetrieb besonders viel Aufmerksamkeit und eine regelmäßige kostspielige Überarbeitung. Aber auch mit ständiger Nachbearbeitung und Nachbesserung sehen Silikonfugen schnell ungepflegt aus. Werden sie vernachlässigt, reißen die Fugen und Feuchteschäden wie Schimmelbefall drohen. “Insbesondere die Verbindung aus Silikonfugen und Duschwannen aus Sanitäracryl sind eine kostenintensive Mischung. Die Wannen verwinden sich bei der Nutzung stark, wodurch die Silikonfugen leichter reißen”, sagt Behrendt, “natürlich geht alles grundsätzlich billiger – aber dann kann es passieren, dass einen die Wartungskosten später buchstäblich auffressen”.
Als Alternative verwendet Behrendt deshalb eine Duschwanne mit Zarge der Firma Bette. Die dunkel gefärbte Duschwanne aus Stahl/Email ist formstabil, gibt also bei gewichtigeren Gästen nicht unangenehm nach, und überzeugt mit einer robusten Oberfläche, die kratzfest und unempfindlichen gegenüber scharfen Reinigern ist. In Verbindung mit der BetteZarge entfällt auch der mit Silikonfugen sonst übliche Wartungsaufwand. Die Duschwanne wird in der Herstellung wandseitig 35 mm nach oben aufgekantet. Diese “Zarge” wird dann beim Einbau etwa 10 mm überfliest. Der Vorteil: Statt anfälligem Silikon bildet Stahl/Email den sensiblen Übergang zur Wand – eine absolut “wasserfeste” Lösung. “Das ist erstmal ein bisschen teurer, aber gerade im Hotel muss man langfristig denken. Die BetteZarge ist nicht nur eine sehr hygienische und sichere Lösung mit Spitzenhaltbarkeit, sondern rentiert sich auch durch den Wegfall jeglicher Wartungskosten und den damit verbundenen Ausfallzeiten der Zimmer allemal!”, bestätigt der Hotel Direktor.
Ebenso viele Gedanken machten sich Behrendt und die Innenarchitekten des Büros Moorizu bei der grundsätzlichen Bedienung der Dusche. Im Gegensatz zu den weitverbreiteten Thermostatlösungen in der Hotellerie kommen in den SI-Suites zukünftig wohl Einhebelmischer zum Einsatz. “Die Bedienung eines Einhebelmischer ist selbsterklärend – und das international und generationsübergreifend!”, erklärt Behrendt seine Beweggründe, “es ist auch sofort ersichtlich, welche Temperatur eingestellt ist. Das erspart unangenehme Überraschungen unter der Dusche.”
Für die Duschabtrennung ergab sich eine ebenso pragmatische Lösung: eine Duschabtrennung aus Glas die nicht bis zur Decke reicht und durch Abstandshalter in Position gehalten wird. Auch das hat praktische Gründe. Gehen die Abtrennung bis zur Decke, gibt es wenig Spielraum für Aufmaßfehler. Doch gerade bei einem Hotelumbau stehen alle Beteiligten unter hohem Zeitdruck – da steigt auch die Fehlerquote. “Ist eine Glasabtrennung zu hoch oder zu kurz, kann man das gehärtete Glas auf der Baustelle nicht mehr nacharbeiten, deshalb haben wir uns für eine Einheitsgröße mit Abstandshaltern entschieden. So können wir die Duschabtrennung dann individuell für jedes Bad perfekt befestigen und eventuelle Fehler korrigieren”, erklärt Behrendt, “bei der Umsetzung im Mock-Up-Room hat sich auch gezeigt, dass die Tür der Abtrennung für die Beschläge ursprünglich zu groß dimensioniert war. In der finalen Umsetzung werden wir eine schmalere einbauen. Ohne das Mock-Up wäre uns das erst während des Betriebs nach der Renovierung aller Zimmer aufgefallen – und dann natürlich nur mit entsprechenden Mehrkosten zu beheben gewesen.”
Behrendt geht auch alle weiteren Bereiche im Bad mit ebenso viel Weitsicht und Blick fürs Detail an. So hat sich im Bereich des Waschtischplatzes ebenfalls im ersten Testgebrauch eine Änderung ergeben. Das Highlight ist hier eine Kombination aus Spiegel und TV-Bildschirm, der von Dusche oder WC aus optimal einsehbar ist. Er ist dunkel getönt, damit der Bildschirm gut funktioniert. Weibliche Probegäste haben jedoch bemängelt, dass die dunkle Färbung Make-up-Auftrag und Hautpflege erschwert. “Wir planen daher den Bildschirm mit der nötigen Tönung in die untere rechte Ecke des Spiegels zu verschieben und die linke seitliche Spiegelleuchte als umgekehrtes L auch ein Stück entlang der oberen Kante zu ziehen, damit das Gesicht in Zukunft perfekt ausgeleuchtet und klar zu erkennen ist.”, erläutert Behrendt, “solche kleinen Unstimmigkeiten werden einfach erst im wirklichen Testgebrauch deutlich. Deshalb ist uns das Feedback der Probegäste auch so wichtig.”
Der eigentliche Waschtischplatz ist ein Meisterwerk praktischer, aber zugleich pfiffiger Ideen und Lösungen. Das Team aus Innenarchitekt und Hotelspezialist hat sich hier für ein selbsttragendes Waschtischmöbel mit einer etwa 100 mm starken Waschtischplatte aus Granit entschieden. Ausschlaggebend war – wie auch bei der Duschabtrennung – die Variabilität der zu sanierenden Zimmer. Denn nicht in jedem Bad des Hotels befindet sich der Waschtisch an einer entsprechend tragfähigen Wand – die selbsttragende Konstruktion überzeugt hier. Positiver Nebeneffekt: “Der Raum unter dem Waschtisch kann als Ablage benutzt werden – nicht für die Gäste, sondern für das Personal. Auf der linken Seite entsteht Lagerfläche etwa für Toilettenpapier. Das externe Housekeeping muss so nachzufüllende Produkte nicht in größeren Mengen von Zimmer zu Zimmer mit führen, eine deutliche Arbeitserleichterung, gerade wenn auf der Etage wenig Stauraum vorhanden ist. “Rechts daneben wird die im Bad benötigte Technik untergebracht”, erklärt Behrendt. Dazu gehört die Hausleittechnik, Wasseranschlüsse, aber auch die Trafos und Netzteile der Deckenbeleuchtung, die aus Gründen der Erreichbarkeit und der Beschaffenheit der Decke nicht wie sonst üblich in einer abgehängten Decke verstaut werden kann.
Gäste finden als Stauflächen in Augenhöhe links und rechts des Spiegels jeweils ein Regal oder können die großzügige Waschtischplatte als Ablagefläche nutzen. Das reduziert auch gleich die Gefahr, dass bei der Abreise eventuell etwas liegen bleibt. Passend zur dunklen Dusche wählte Behrendt für die Waschtischplatte einen Granit in matt-schwarz: “Das Material fasst sich nicht nur angenehm an, es ist auch völlig kratzfest und unempfindlich gegenüber scharfen Reinigern. Wasserflecken bleiben auf der matten Oberfläche auch quasi unsichtbar. Optimal für den Einsatz im Hotel!” Zudem kann der Granit im Gegensatz zu Glas noch bei der Renovierung vor Ort nachbearbeitet werden.
Beim Waschtisch selbst setzt Behrendt wieder auf das überaus robuste und langlebige Stahl/Email – als Kontrast zum dunklen Granit hier jedoch in Weiß. Der Unterbauwaschtisch verfügt über keinen Überlauf. Üblicherweise sonst eine Stelle, die trotz intensiver Reinigung schnell unsauber wirkt. Als Konsequenz können Gäste auch den Ablauf nicht verschließen. “Ein Umstand, der von unseren Gästen aber nicht als Mangel betrachtet wird”, so Behrendt, “ohne Überlauf bleibt der Waschtisch einfach hygienischer. Auf den Silikonrand zwischen Waschtisch und Waschtischplatte konnten wir leider nicht verzichten, aber der lässt sich mit einem Dampfreiniger schnell und effektiv säubern.”
Für den Waschtischmischer fiel die Wahl auf einen verchromten Einhebelmischer mit Mittelstellung Null. Das heißt, ist der Hebel direkt über dem Auslauf positioniert – eine Stellung die aus ästhetischen Gründen gern als Ausgangsstellung gewählt wird – kommt rein kaltes Wasser. Möchte man bewusst heißes Wasser dazu mischen, wird der Hebel wie gewohnt im Uhrzeigersinn gedreht. “Für kurzes Händewaschen reicht kaltes Wasser häufig völlig aus. Bei herkömmlichen Einhebelmischern wird in der Mittelstellung allerdings quasi unmerklich warmes Wasser dazu gemischt. Energieverluste, die gerade in einem Objekt mit vielen Bädern spürbar werden”, sagt Behrendt, “auch unser gewählter Seifenspender ist überaus sparsam. Er ist genau auf die mindestens benötigte Menge Seife für das Reinigen der Hände abgestimmt, lässt sich leicht nachfüllen – und passt auf die alten Bohrlöcher eines anderen Herstellers!”
Ein weiterer wesentlicher Punkt im Bad ist das WC. “Hier haben wir uns für eine spülrandlose Variante entschieden. Die lassen sich besonders schnell und einfach reinigen. Das spart dem Housekeeping Zeit bei der Badreinigung pro Zimmer und die Hygiene stimmt auch”, erklärt Behrendt. In der ersten Mock-Up-Version war das wandhängende WC noch verdeckt montiert. Das wurde aber bereits gegen ein WC mit seitlicher Verschraubung ausgetauscht. “Wir müssen einplanen, dass die Sitze auch mal ausgetauscht werden müssen. Auch da spielt natürlich der Zeitaufwand eine große Rolle. Mit einer seitlichen Befestigung muss nicht für den Wechsel eines Klodeckels gleich das ganze WC abmontiert werden”, so Behrendt.
Die Wahl der Fliesen im Bad des Mock-Up-Rooms scheint bei allen Sonderlösungen und interessanten Details eher traditionell: Die Wände zieren großformatige, weiße Fliesen im Duschbereich zur Decke mit einer “Schaumkrone” aus runden Fliesen unterschiedlicher Größe und Färbung abgeschlossen. So weit die übliche Gestaltung – das komplette Bad ist dunkel verfugt. “Weiße Fliesen mit dunklen Fugen. Da gab es selbst aus den Reihen meiner Mitarbeiter Widerstand”, lacht der Hotel Direktor, “aber warum das nun nicht gehen soll, konnte mir keiner erklären. Dabei hat es einfach praktische Vorteile: Auch nach langem Gebrauch des Bads gibt es keine unschönen Verfärbungen in den Fugen.” Für den Boden fiel die Wahl dagegen auf Fliesen mit Holzoptik für ein behagliches Ambiente – natürlich auch hier die gleichen dunklen Fugen. “Die Fliesen sind komplett durch gefärbt. Kratzer oder andere mechanische Schäden fallen so nicht auf. Außerdem sind die “Holz”-Fliesen sägerau. Damit bieten sie auch gleich die benötigte Rutschfestigkeit”, so Behrendt.
Eine auf Warmwasser basierende Fußbodenheizung im Bad sorgt für warme Füße. Das Zimmer hingegen wird mit Heizkörpern beheizt: Die reagieren sehr viel schneller als eine Fußbodenheizung – das Hotel kann auf unverkaufte Zimmer reagieren, indem es die Temperatur zentral herunterregelt. Wie Licht, Steckdosen oder Jalousien ist das komplette Heizsystem des Zimmers mit dem neuen EIB Bus-System des Hotels digital vernetzt und auf Knopfdruck bedienbar – in Zukunft auch über die Roompads, den Zimmer eigenen Tabletcomputern. “Die Tablets erweitern unser Entertainment-Programm und können auch für die persönliche Kommunikation via E-Mail verwendet werden. Sie sind TV und Internet in einem und bietet unseren Gästen ein spezielles Gäste-ABC mit Hinweisen zu Entertainment und Sehenswürdigkeiten in der näheren Umgebung, beinhalten aber auch wichtige Informationen zu unserem Hotel oder Notfallkontakte”, erklärt Behrendt, “das komplette digitale System ist in Zusammenarbeit mit den Experten des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation in Stuttgart entstanden.”
Das Design des Mock-Up-Rooms ist modern, aber zurückhaltend und qualitätsorientiert. Helle Farben und unaufdringliche Muster schaffen ein entspannendes Ambiente das Geschäfts-, wie Leisure-Kunden gleichermaßen anspricht. Die Möbel sind hochwertig und teils speziell für diesen Raum geschaffen worden. “Die Kombination aus Kofferablage und Arbeitsplatz haben wir eigens anfertigen lassen. Das Möbelstück besteht aus schwarz durchgefärbtem MDF. Da sind auch kleine Macken später nicht sichtbar. Eine lederne Schreibunterlage fühlt sich beim Schreiben angenehm an und schützt die Möbeloberfläche zusätzlich”, so Behrendt, “eine Kombilösung ist auch der Couchtisch. Die Ablage aus Holz lässt sich einfach abnehmen und als Tablett verwenden, während der untere Teil zum Hocker wird.” Der Mock-Up-Room 859 besitzt noch eine kleine Kitchenette. Die wird es zukünftig in allen Kategorien ab Business geben.
Was macht ein Hotel nun zu etwas besonderem? Für Behrendt ist das leicht zu beantworten: “Unsere Lage, Mitarbeiter und Zimmer – und die Möglichkeiten die wir bieten!” Ursprünglich als Wohnanlage für die Mitarbeiter des SI Centrums geplant, hat sich dieser ehemalige Nutzungsansatz im Boarding House Charakter des Hotels erhalten. Unter der Woche frequentieren vorwiegend Langzeitreisende und Geschäftskunden die SI-Suites, während am Wochenende umfangreiche Paketangebote und Attraktionen in der Umgebung Leisure-Kunden anlocken. Das Konzept geht auf, wie 75 % Auslastung zeigen. So unkonventionell wie das Hotel selbst ist auch sein Direktor. Erfrischend bodenständig im Auftreten leitet Thomas Behrendt sein Verantwortungsgebiet mit 192 Zimmern und 37 festen Mitarbeitern – und das mit viel Pragmatismus und Sinn für das Wesentliche.
Bette ist Spezialist für Badobjekte aus Stahl/Email: Badewannen, Duschflächen, Duschwannen und Waschtische. Das Familienunternehmen wurde 1952 im westfälischen Delbrück gegründet und hat sich exklusiv auf die Prozesse Stahlumformung und Emaillierung spezialisiert. Geschäftsführer ist Thilo C. Pahl. Heute sind am Produktions- und Verwaltungssitz in Delbrück 350 Mitarbeiter beschäftigt. Ausschließlich hier und made in Germany werden mehr als 600 verschiedene Wannen- und Waschtischmodelle in einer großen Auswahl an möglichen Oberflächenfarben hergestellt.
Die Bette-Fertigung verbindet Hightech-Industrieproduktion mit maßgeschneiderter Manufakturarbeit: Mehr als die Hälfte der Produkte werden heute auf Kundenwunsch individualisiert. Aus den natürlichen Rohstoffen Glas, Wasser und Stahl entstehen hochwertige Produkte, die Bette in einer großen Vielfalt an Formen, Abmessungen und Farben anbietet – und mit der BetteGlasur zu langlebigem Stahl/Email veredelt. Das gesamte Bette-Sortiment ist verifiziert mit der material- und sortimentsspezifischen Umwelt-Produkt-Deklaration EPD nach ISO 14025.
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