Multifokallinse: Die moderne Gleitsichtbrille im Auge

Multifokallinse: Die moderne Gleitsichtbrille im Auge

Definition Grauer Star / Katarakt in der Augenheilkunde

Multifokallinse: Die moderne Gleitsichtbrille im Auge

Trübung der Augenlinse: Grauer Star. (Bildquelle: © chettythomas – Fotolia.com)

Bei den meisten Menschen tritt der Graue Star, medizinisch auch Katarakt genannt, nach der Lebensmitte, etwa im Alter von etwa 60 Jahren auf. Folgende Symptome stehen für diese Alterserscheinung des menschlichen Auges: Die Krümmungsfähigkeit der natürlichen Linse lässt nach, wodurch die Fokussierung beim Sehen zunehmend erschwert wird. Die charakteristische Trübung der Augenlinse beruht maßgeblich auf Ablagerungen von Stoffwechselprodukten in der Linse. Es kommt zu milchigen Sichtverhältnissen, erhöhter Blendungsempfindlichkeit in der Sonne, aber auch beim nächtlichen Autofahren durch grelles Licht. Auch das kontrastreiche Sehen lässt bei ausbleibender Behandlung immer mehr nach.

Merkmale der Multifokallinsen, die zu den sogenannten Premiumlinsen zählen

Einzige Chance, diesen Prozess zu stoppen, ist der operative Austausch der natürlichen Augenlinse gegen eine künstliche. Dabei kommen sowohl Standardlinsen wie die Monofokallinse, als auch Premiumlinsen wie die Multifokallinse zum Einsatz. Was genau ist eine Multifokallinse? Der Unterschied dieser Intraokularlinse im Vergleich zur Standardlinse besteht darin, dass sie mehrere Brennpunkte enthält. Dazu gehören ein Hauptbrennpunkt für das Sehen in der Nähe und ein Brennpunkt für das Weitsehen. Damit das konstant einfallende Licht auf mehrere Brennpunkte verteilt wird, besteht die Multifokallinse vom Aufbau her aus mehreren Ringen mit unterschiedlicher Brechkraft. Diesen Vorzug bietet die Standardlinse, auch Monofokallinse genannt, nicht, weil sie nur einen Brennpunkt besitzt. Mit dieser Augenlinse wird entweder das Weit- oder das Nahsehen verbessert. Mithilfe der optischen Biometrie wird das Auge genau vermessen und anhand der Untersuchungsergebnisse die passende Linse gefertigt.

Der operative Ablauf einer Kataraktoperation: OP-Methoden ohne großes Risiko

Mit einem hochsensiblen Femtosekundenlaser können vier Teilschnitte ausgeführt werden. Dafür wird vorher das Auge fixiert und folgend der Kern zerteilt und verflüssigt. Dann wird die vordere Kapsel kreisrund eröffnet (Kapsulotomie), um kleine Schnitte am Hornhautrand zu setzen. Eine bestehende Hornhautverkrümmung kann gleichzeitig korrigiert werden. Nach Absaugen des Linseninhalts, um anschließend die noch gefaltete Multifokallinse (faltbare Intraokulare Linse IOL) mit einem Injektor einzusetzen, entfaltet sich die Linse in der Augenvorderkammer. Dann werden die Linsenbügel in den Kapselsack hinter der Regenbogenhaut geschoben. Der Nahtverschluss erfolgt fast immer von selbst.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

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