Nur wenige Unternehmen sehen sich von Ihren Banken und Sparkassen aktiv zu öffentlichen Förderkrediten beraten – so das Ergebnis des KMU-Banken-Barometer 2015.
Banken und Sparkassen bieten ihren Mittelstandskunden die Förderkredite der KfW-Mittelstandsbank und der Landesförderbanken nur selten aktiv an. Diese Erfahrung haben 58 Prozent der befragten Unternehmen im “KMU-Banken-Barometer 2015” gemacht. Alle Ergebnisse der Umfrage des Verbandes “Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.” (http://www.kmu-berater.de) und der “Deutsche Unternehmerbörse DUB.de” (http://www.dub.de) stehen im Internet unter www.banken-barometer-2015.kmu-berater.de (http://www.banken-barometer-2015.kmu-berater.de).
“Nur 19 Prozent der befragten Unternehmen stimmen der Aussage voll zu, dass ihre Banken ihnen Förderkredite aktiv anbieten” berichtet Andreas Glandorf von der Fachgruppe Finanzierung-Rating der KMU-Berater. Bei Unternehmen mit weniger als 40 Mitarbeitern beträgt die Zustimmung sogar nur 12 Prozent. “Damit kommt die öffentliche Förderung gerade bei den kleinen Unternehmen offensichtlich meist gar nicht an”, so Glandorf.
Auch zwischen den Bankengruppen gibt es laut Glandorf deutliche Unterschiede: “Der Aussage, dass sie von ihren Banken aktiv Angebote für Förderkredite erhalten, stimmen voll oder überwiegend zu: 52 Prozent der Kunden von Genossenschaftsbanken, 44 Prozent der Kunden von Sparkassen und nur 18 Prozent der Kunden von Geschäftsbanken”.
“Aus Beratersicht sind diese Ergebnisse unverständlich, denn die Kreditinstitute erwirtschaften bei den Förderkrediten im Gegensatz zu vielfach geäußerten Meinungen durchaus auskömmliche, weil bonitätsabhängige Zinserträge” sagt Glandorf. Zudem bieten die Förderkredite für die Kunden sehr langfristige Zinsbindungen, die viele Banken und Sparkassen wegen der Liquiditätsgrundsätze nach Basel III bei Krediten aus eigenen Mitteln nicht mehr so leicht darstellen können. “Gerade im jetzigen Zinstief sollten Unternehmen die Zinsen möglichst für die Gesamtlaufzeit der Kredite festschreiben” plädiert Glandorf.
Handlungstipp der KMU-Berater: Unternehmen sollten sich bei anstehendem Finanzierungsbedarf im Vorfeld ihrer Kreditgespräche selber über mögliche Förderungen bei KfW, Landesförderbank und Landesbürgschaftsbank kundig machen. Dazu finden Unternehmen auf den Internetseiten der Förderinstitute entsprechende Suchfunktionen. Auch bieten die Förderbanken eine telefonische Information, Beratungstage und zum Teil persönliche Gespräche an. Dazu finden Unternehmen die Informationen ebenfalls in den Internetauftritten der Förderinstitute.
“Nur wer gut vorbereitet in seine Kreditgespräche geht, wird von seinen Banken als Partner auf Augenhöhe akzeptiert und kann durch gezielte Nachfragen die Fördermöglichkeiten klären” ergänzt Nicolas Rädecke von der Deutsche Unternehmerbörse DUB.de. Unternehmen sollten sich auch nicht scheuen, die Beratungsunterstützung der Finanzierungsexperten der KMU-Berater zu suchen, so Rädecke. Auch diese Beratung könne gefördert werden.
Das KMU-Banken-Barometer 2015 umfasste zehn Standard- und zwei Sonderfragen. Die Umfrage konnte vom 18. Mai bis 26. Juli 2015 beantwortet werden. Davon haben wie im Vorjahr 155 Unternehmer/innen Gebrauch gemacht.
Über zwei weitere Aspekte der Ergebnisse haben wir bereits ausführlich berichtet:
– KMU-Berater warnen: Zusammenarbeit von Kreditinstituten und Unternehmen verschlechtert sich – 29.09.2015
– Mittelstand: Abhängigkeit von nur einer Hausbank zu hoch – 06.10.2015
Weitere Informationen:
Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e. V.
Fachgruppe Finanzierung-Rating (http://www.finanzierung.kmu-berater.de)
Andreas Glandorf
Tel: 0541-94525-14 E-Mail: glandorf@kmu-berater.de
Bundesverband Die KMU-Berater – Die Plattform für Erfahrungsaustausch und Weiterentwicklung für Berater/innen mit der Zielgruppe kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Mittelstand
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