Kommentar von Stefan Hölscher von der Stubenrauch & Hölscher Fondsberatung GmbH zur Rettung Zyperns
(NL/8187639159) Hannover/Schortens, 26. März. In der Nacht zum Montag einigten sich die Finanzminister der Euro-Zone auf ein Rettungspaket für Zypern. Demnach erhält das Land 10 Mrd. Euro an Finanzhilfen. Erstmalig werden für die Rettung eines Mitgliedsstaates auch Bankkunden an den Kosten beteiligt. Eine Einschätzung zu den möglichen Auswirkungen auf die Kapitalmärkte lesen Sie im folgenden Kommentar von Stefan Hölscher, Fondsmanager bei der Stubenrauch & Hölscher Fondsberatung GmbH.
Entlang der gefassten Beschlüsse werden die beiden größten Banken des Landes abgewickelt bzw. rekapitalisiert ausschließlich mit Geld von Bankeigentümern, Investoren und Anlegern, deren privates Vermögen mehr als 100.000 Euro beträgt. Kein einziger Euro der zugesagten 10 Mrd. Euro darf in den Bankensektor fließen, so die Vereinbarung. Ursprünglich wollte die Regierung Zyperns auch Kleinsparer an der Rettung des Landes beteiligen. Anleger mit bis zu 100.000 Euro sollten demnach eine Abgabe von einmalig 6,75 % zahlen, Investoren mit mehr als 100.000 Euro 9,9 %. Meines Erachtens wollte man denjenigen, die über hohe finanzielle Ressourcen verfügen und hierbei insbesondere ausländischen Investoren den Eindruck vermitteln, dass sich das zyprische Volk ebenfalls an der Rettung des Landes beteiligt. Ursprüngliches Ziel der Regierung in Nikosia war schließlich, das gescheiterte Geschäftsmodell weiterzuführen, wofür das Vertrauen ausländischer Investoren erforderlich ist. Dies wollte man weitestgehend erhalten, erklärt Hölscher.
Mit den Beschlüssen von Montag steht eines fest: Zypern ist fortan ein anderes Land. Über Nacht hat es seine Haupteinnahmequelle verloren, das Geschäftsmodell ist gescheitert mit weitreichenden Folgen für die Bevölkerung. Der Staat wird Tausende Bedienstete entlassen. Die Abwicklung der zweitgrößten Bank und die Verkleinerung des größten Geldhauses dürften eine Vielzahl von Arbeitsplätzen kosten. Ich erwarte darüber hinaus ein starkes Absinken der Kaufkraft sowie Steuererhöhungen. Unternehmen dürften zudem schwerer an Kredite kommen, so Hölscher.
An den Kapitalmärkten wurde die Rettung Zyperns zunächst positiv aufgenommen. Der deutsche Leitindex Dax übersprang die Marke von 8.000 Punkten, konnte die Gewinne jedoch anschließend nicht verteidigen und beendete den Handelstag rund 33 Punkte leichter. Die hohen Schwankungen sind Ausdruck der Verunsicherung unter Marktteilnehmern. Temporär kann es zu weiteren Verlusten kommen. Mittelfristig erwarte ich jedoch keine negativen Auswirkungen. Die Marktteilnehmer könnten im Gegenteil sogar zur Einschätzung gelangen, das Aktien Vorteile haben, da sie dem Anleger nicht einfach weggenommen werden können. Anteilsscheine von Versicherungen und Banken dürften sich jedoch weniger vorteilhaft entwickeln, da diese auch immer in Staatsanleihen investieren müssen und daher sensibler auf politische Entscheidungen reagieren. Eine Äußerung des Eurogruppen-Chefs Jeroen Dijsselbloem, der darüber philosophierte, dass die Verfahrensweise in Zypern wohl auch für andere Krisenländer übernommen werden könnte, trug dazu bei, dass Bewusstsein für solche Szenarien zu schärfen, auch wenn er seine Äußerungen heute negiert, führt Hölscher abschließend aus.
Das Rettungspaket im Überblick:
* Einigung zwischen Zypern und den anderen Euro-Staaten auf ein Rettungspaket über 10
Mrd. Euro
* Zyperns zweitgrößte Bank wird abgewickelt und mit der größten Bank fusioniert
* Zur Sanierung des Landes werden Vermögen von mehr als 100.000 Euro herangezogen
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