ARAG Experten sagen worauf man beim Reisen im fremden Auto achten sollte
Die traditionelle stationäre Mitfahrzentrale ist ein Relikt aus den 80-er und 90-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Dort wurden Mitfahrgelegenheiten und Fahrgemeinschaften gegen Gebühr vermittelt. Längst wurden sie von Mitfahr-Portalen im Internet abgelöst. Diese bieten eine günstige Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Für alle, die Sprit sparen wollen, gar kein Auto haben oder einfach nicht gerne alleine fahren, sind Mitfahrgelegenheiten die perfekte Lösung und mittlerweile tummeln sich über 20 Mitfahr-Börsen auf dem Markt. Worauf Sie achten sollten, sagen ARAG Experten.
Mitfahrgelegenheit – so geht”s
Vom Grundprinzip her läuft die Vermittlung von Fahrten bei allen Portalen gleich ab: Als Mitfahrer gibt man in einer Suchmaske an, wann und von welchem Ort aus man wohin reisen möchte. Als Ergebnis erhält man dann sämtliche Angebote von Fahrern, die eine Fahrt inseriert haben. In der Regel sind dann schon alle wichtigen Informationen verfügbar. Man kennt also den genauen Abfahrts- und Zielort sowie Uhrzeit, freie Plätze, Fahrpreis. Eventuell erhält man auch nur Kontaktdaten wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse vom Anbieter der Mitfahrgelegenheit und erfährt alles weitere vom Fahrer persönlich. Manchmal werden neben Auto- auch Bahnmitfahrgelegenheiten angeboten oder die Möglichkeit, Gegenstände oder sogar Haustiere zu transportieren. Ein Fahrer, der seine freien Plätze im Auto den Mitfahrern anbietet muss bei allen Portalen folgende Angaben machen:
– Vor- uns Nachname
– Telefonnummer oder E-Mail-Adresse
– Abfahrts- und Ankunftsort (genaue Adresse oder nur der Ort)
– Datum und Uhrzeit
– Ob es sich um eine einmalige oder regelmäßige Fahrt handelt
– Freie Plätze
– Fahrpreis
Die Kosten
Viele Portale sind kostenfrei. Eigentlich gibt es viele Portale nur aus diesem Grund: Nachdem der größte Anbieter Mitfahrgelegenheit.de eine Gebühr von 11 Prozent eingeführt hat, schießen Mitfahr-Portale wie Pilze aus dem Boden, um dem ehemaligen Monopolisten gehörig Konkurrenz zu machen. Bei einigen Anbietern muss man sich sowohl als Fahrer als auch als Mitfahrer registrieren – im so genannten Premium-Tarif entsteht dann eine geringe monatliche Gebühr. In vielen Fällen geben die Portale die fälligen Beteiligungskosten für die Mitfahrer vor. Diese liegen in der Regel bei fünf bis sieben Euro pro 100 Kilometer, sind also immer noch günstiger als die Angebote der Fernbusse. Wer will, kann die Bezahlung schon vor der Fahrt per Bankeinzug über das Internet-Portal abwickeln. So hat man als Fahrer die Sicherheit, das Geld für den Transport auf jeden Fall zu bekommen.
Worauf Sie noch achten sollten:
– Das Auto: Die Angebote weisen oft schon das Auto des Fahrers aus. Falls nicht, sollte beim Telefonat oder per E-Mail unbedingt danach gefragt werden. Zum einen erkennt man sich so schneller. Zum anderen wird so der Komfort der Reise festgelegt. Wer viel Gepäck dabei hat und sich in einem Kleinwagen mit voll besetzter Rückbank wiederfindet, bereut eine mehrstündige Fahrt sonst schnell.
– Der Treffpunkt: Als Treffpunkt sollte man möglichst leicht erreichbare Plätze, wie etwa den Hauptbahnhof oder eine S-Bahn-Haltestelle wählen. Zudem sollte man darauf achten, dass der Platz öffentlich zugänglich und belebt ist. Fühlt man sich mit einem Fahrer nicht wohl, kann man dann immer noch absagen.
– Die Haftung: Bei einem Unfall haftet die Versicherung des Verursachers, durch das Mitfahren ändert sich nichts am normalen Versicherungsschutz. Für spezielle Unfälle, bei denen die Versicherung nicht greift, kann eine Haftungsbeschränkung abgeschlossen werden. Dies hilft zum Beispiel bei einem Wildunfall oder wenn Gepäck während der Fahrt beschädigt wird.
– Die persönliche Sicherheit: Neben der geschickten Wahl des Treffpunkts lässt sich die Sicherheit auch durch Frauenfahrten erhöhen. Portale mit identifizierten und registrierten Mitgliedern bieten darüber hinaus einen gewissen Schutz. Je mehr Mitfahrer mitreisen, desto kleiner ist die Gefahr, einer Person ausgeliefert zu sein.
Praxistipp:
Für den Fall, dass man sich mit jemandem gar nicht versteht oder den Fahrstil als zu riskant empfindet, sollte es immer einen Plan B geben, raten ARAG Experten. Im Notfall aussteigen und sich abholen lassen!
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