Was tun gegen Erkältungen? Phytodoc.de erläutert die hilfreichsten Methoden und Präparate zur Vorbeugung und im Akutfall
Der Himmel grau, es regnet häufiger und die Temperaturen sinken – typisches Herbstwetter und die typische Jahreszeit für eine Erkältung. Dann kratzt es schnell mal im Hals, die Nase kribbelt, wir fühlen uns schlapp und sind es auch. Dabei lassen sich Erkältungen durchaus geschmackvoll und mit einem Wellness-Aspekt verbunden vermeiden.
Der “Sonnenhut” schützt
Für Biologin Dr. rer. nat. Stefanie Burkhardt-Sischka ist der Schlüssel gegen die Herbsterkältung – ein schützender Sonnenhut! Spaß beiseite: Viel trinken ist wichtig, wenn man Fieber hat, schwitzt und viel Flüssigkeit verliert. Wenn der Trunk dann aus einer Mischung von Sonnenhut (Echinacea) und Acerola besteht, wird das Immunsystem fit für die Virenabwehr gemacht. Zwei Wochen lang zweimal täglich 10 Milliliter mit etwas Wasser oder Kräutertee mischen und eine Viertelstunde vor den Mahlzeiten eingenommen – Heilpraktikerin Burkhardt-Sischka schwört auf diese Trinkkur aus Heilpflanzensäften. Aber nur, wenn keine Überempfindlichkeit gegen Korbblütler besteht und keine Autoimmunerkrankung vorliegt – dann muss man Präparate aus Sonnenhut meiden.
Hühnersuppe wirkt durch antimikrobielle Peptide
Professor Dr. Michael Wink vom Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg ist der legendären Heilkraft der Hühnersuppe auf die Spur gekommen. Bei Vögeln heilen Wunden sehr viel schneller und komplikationsloser als bei uns Menschen. “Wenn man einen Vogel operiert und die Haut zusammennäht, braucht man nichts weiter zu machen”, so der bekannte Ornithologe. “Nach zwei Tagen ist alles verheilt und es gibt keine Infektion.” In der Haut von Vögeln finden sich große Mengen antimikrobieller Peptide; diese wirken schnell und töten bei Infekten alle möglichen Keime ab. “Wir vermuten, dass es diese Peptide sind, die in der Hühnersuppe zum Tragen kommen”, so Professor Wink. Sein Tipp: Das ganze schmackhafte Suppenhuhn im Topf kurz aufkochen, dann aber auf kleiner Flamme mindestens zwei Stunden vor sich hin köcheln lassen – so werden die Peptide geschont und können die Erkältung geschmackvoll bekämpfen.
Sauna und Kneippkuren härten ab
Unser menschlicher Organismus ist aber auch nicht völlig wehrlos gegen die winzigen Krankheitskeime. Wir müssen ihm nur ein wenig auf die Sprünge helfen. Dr. med. Berthold Musselmann rät beispielsweise zu regelmäßigen Saunagängen. “Das stärkt die Abwehrkräfte des Körpers”, so der Arzt. Auch eine Kneipp-Kur hat einen positiven Effekt: Der Körper muss kurzfristig sehr warme und eher kühle Temperaturen verkraften – die extremen Temperaturschwankungen härten ihn ab. Dadurch kommen wir im Herbst besser mit den sinkenden Temperaturen zurecht, die Erkältung hat weniger Chancen. Hat die Erkältung allerdings schon Hals und Nase erobert, ist es für die Sauna leider zu spät: Der Körper ist dann schon zu geschwächt für die Sauna. Lieber mit einer Wärmflasche ins Bett.
Nach dem Sommer ist vor der Erkältung
Aber warum schleichen sich Erkältungen vorzugsweise im Herbst an? Im Sommer ist es den Viren zu heiß, und die starke UV-Strahlung der Sonne setzt ihnen ebenfalls zu. Im Herbst hingegen blühen sie auf: Sie mögen die kühleren Temperaturen draußen und die trockene Heizungsluft drinnen. Wenn wir dann zu wenig getrunken haben, Nase und Rachen also etwas ausgetrocknet sind, feiern die Erkältungsviren ihre Sommerend-Party. Gut befeuchtete Schleimhäute halten die Viren in Schach, sie haben es im Schleim deutlicher schwieriger, sich einzunisten. Frieren wir zudem draußen, , wird die Haut weniger gut durchblutet, die Schniefnasenparty der Keime geht weiter.
Und welche Pillen helfen im Akutfall?
Doch was hilft, wenn die winzigen Erkältungsverursacher für das erste Kratzen im Hals sorgen? Allgemeinmediziner Dr. Musselmann rät als SOS-Maßnahme zu Zinktabletten – und zwar hoch dosiert 75 bis 100 mg Zinkorotat am Tag (je nach Körpergewicht) drei Tage lang. Zink unterstützt die Abwehrzellen und kann bestenfalls die Erkältung ganz verhindern, weil es den Viren das Einnisten in der Schleimhaut erschwert.
Ein genialer Partner in der SOS-Therapie ist die Zistrose
Tabletten mit Zistrosenextrakt wirken, weil Polyphenole die Viren daran hindern, in die Zellen der Mundhöhle einzudringen. Dies gelingt, indem die entscheidenden Viren-Proteine für Anheftung und Eindringen inaktiviert werden. “Am besten stündlich und zu den Mahlzeiten am Ende der Nahrungsaufnahme langsam lutschen”, so Dr. Musselmann, “und zwar drei Tage lang!”. Aber auch hier muss Vorsicht walten: die Lutschtabletten können Magenreizungen oder Verdauungsstörungen auslösen. Dann bitte die Dosis reduzieren.
Auch Schwitzen ist gut
Wer schwitzt, kann die Erreger nämlich wieder schneller loswerden – das berühmte “heiße Erkältungsbad” hilft tatsächlich. Auch eine Schwitzkur mit Tee aus Mädesüß- oder Lindenblüten rückt den Viren zuleibe. Tee wärmt von innen – und wenn er aus der Ingwerwurzel hergestellt wird, schüttet der Körper verstärkt Abwehrstoffe aus. “Täglich ein Becher Ingwertee kann den Verlauf einer Erkältung verkürzen”, so die Experten von phytodoc.de.
Alle Tipps und weitere natürliche Helfer finden Sie im Experten-Interview auf PhytoDoc.
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