Mit mehr Cloud und mehr Speed schafft die IT den digitalen Wandel

-meets-Press: “Digitale Transformation: Wie Unternehmen mit neuen Geschäftsmodellen den Wandel meistern”

Mit mehr Cloud und mehr Speed schafft die IT den digitalen Wandel

Die Digitalisierung schreitet unaufhaltsam voran und bringt neuartige Player wie Uber oder Whatsapp hervor, die mit IT-basierenden Geschäftsmodellen traditionelle Branchen herausfordern. Welche Entwicklungen hier in Gang kommen und wie Unternehmen und ihre IT damit umgehen, diskutierte am 5.2. der Presse-Roundtable IT-meets-Press unter dem Titel “Digitale Transformation: Wie Unternehmen mit neuen Geschäftsmodellen den Wandel meistern” in München.

Kein Lebens- und Wirtschaftsbereich bleibt von der digitalen Umwälzung verschont – das war der Tenor der Podiumsrunde, die sich vor zahlreichen IT- und Wirtschaftsjournalisten im Münchner Parkcafe zusammenfand. Den einführenden Vortrag hielt Dr. Carlo Velten vom Analystenhaus Crisp Research, die weiteren Teilnehmer der Runde kamen von den IT-Anwenderorganisationen SOA Innovation Lab und VOICE e.V., den beiden IT-Dienstleistern Dimension Data und NTT Data sowie dem Softwarehersteller Microsoft.
Dr. Carlo Velten schilderte die weitreichenden Folgen der Digitalisierung anhand ungewöhnlicher Beispiele wie dem Sensoreinsatz im Weinbau: “Einige Winzer bestücken heute ihre Weinberge schon mit Sensoren, um damit das Mikroklima zu messen und auf dieser Datenbasis den Wasser und Düngereinsatz quasi punktgenau zu steuern.” Als dominierenden Treiber sieht er jedoch aktuell das Endkundensegment, wo Fitnessbänder, intelligente Uhren oder auch Sensor-bestückte Socken einen Boom erleben und die Gesundheitsbranche in Schwung bringen. “Auch wenn aus Gründen des Datenschutzes in Deutschland noch eine gewisse Skepsis vorherrscht, sehen wir im boomenden Lifestyle-Bereich die größte Bereitschaft zum Teilen von Daten.”

Drei Angriffspunkte der Digitalisierung

Dr. Johannes Helbig, Vorstandsvorsitzender des SOA Innovation Lab, riet Unternehmen, grundsätzlich zwischen drei Angriffspunkten der Digitalisierung zu differenzieren, da sie jeweils unterschiedlichen strategischen Fokus benötigen: Erstens die Digitalisierung des eigenen Leistungsangebots, das heißt die Wettbewerbsdifferenzierung über neue Geschäftsmodelle, die auf digitalen Services und Produktmerkmalen beruhen; zweitens die Digitalisierung der Leistungserbringung, beispielsweise der physischen Fertigung im Sinne von Industrie 4.0; und drittens die Digitalisierung der übrigen Geschäftsfunktionen im Unternehmen, etwa in Form der Mitarbeiter-Kollaboration auf sozialen B-to-B-Plattformen.
“Der strategischen Auseinandersetzung mit dem ersten Fokus wird sich kein Unternehmen entziehen können, unabhängig von der Branche, denn die Digitalisierung löst die hergebrachten Industriestrukturen auf und verschiebt die Position eines Unternehmens in der Wertschöpfungskette, oft dramatisch”, betonte Helbig. Neue Geschäftsmodelle erforderten neue IT-Strukturen in den Unternehmen: Wo Wertschöpfungsnetzwerke über Unternehmensgrenzen hinweg neu verknüpft werden sollen, erleben modulare, service-orientierte Architekturkonzepte als Voraussetzung gerade eine Renaissance. Gleichzeitig ermöglichen sie laut Helbig die Flexibilität, die man angesichts ungewisser neuer Märkte der Zukunft benötige: Entwicklungszyklen von fünf Jahren seien zum Explorieren neuer Geschäftsmodelle keine Option.

Das sehen IT-Dienstleister offenbar ganz ähnlich. Um IT-Abteilungen auf die Digitale Transformation auszurichten, müssen sie flexibler werden, sagte Tolga Erdogan, Director Solutions & Consulting beim IT-Dienstleister Dimension Data: “Ein sinnvoller Schritt, um diese Herausforderungen zu meistern, ist die Zweiteilung in Tanker und Schnellboote. So erreicht die Organisation die notwendige Flexibilität, um parallel zum Betrieb neue Ideen ohne Risiko auszuprobieren. Die IT muss sich flexibel und modular organisieren, um disruptive Technologien zu integrieren und entsprechende Services bereit zu stellen.”

Cloud und SOA bilden die flexible IT-Basis

Die Cloud bietet die optimalen Voraussetzungen für flexible Strukturen und eröffnet Unternehmen gute Chancen, von der Digitalisierung und hier beispielsweise vom “Internet of Your Things” zu profitieren, ergänzte Werner Reuss, Internet of Things Commercial Lead bei Microsoft: “Dank des minimalen Kapitaleinsatzes bei Cloud-Lösungen muss dieser Prozess der Digitalisierung nicht disruptiv sein. Heute reicht oft eine gute Idee, die auf vorhandenen Technologien aufbaut und den Wettbewerb mit neuen Innovationen herausfordert.” Wie im aktuellen Beispiel des Armaturenhersteller Alois F. Dornbracht deutlich wurde, entsteht so mit der intelligenten Vernetzung von Wasserinstallationen in Bad und Küche eine neue Qualität von Serviceleistung, die zudem den Verbrauch der Ressource Wasser optimiert, Energie spart und die Umwelt schont. Generell sei im Zuge des Industrie 4.0-Trends eine Entwicklung zu mehr Individualität und kleinteiliger Produktion zu beobachten. In der Fertigung kommt man dem (alten) Idealziel “Losgröße 1” immer näher.
Die IT muss sich vor dem Hintergrund dieses Wandels auf Strukturmodelle wie service-orientierte Architekturen besinnen, um modulare Services anbieten zu können, betonte Thomas Stöcker, Vice President Business Development bei der Unternehmens- und IT-Beratung NTT Data. “Die IT war bisher auf Langlebigkeit mit Zyklen von fünf und mehr Jahren ausgerichtet. Das widerspricht heutigen Innovationszyklen, die oft zwischen einem halben und einem Jahr liegen. Die Enterprise IT muss, um den Anforderungen in einer digitalisierten Welt gerecht zu werden, vor allem Agilität und Flexibilität gewinnen. Dabei müssen IT-Anbieter und Dienstleister unterstützen.”
Patrick Quellmalz, der den IT-Anwenderverband VOICE vertrat, wies darauf hin, dass die Hersteller oft nicht die passenden Produkte für die Digitale Transformation liefern können. “In der Fertigungsindustrie kann einer der größten Ausrüster die Anlagen nicht so zur Verfügung stellen, dass diese in Industrie 4.0 Szenarien sicher eingesetzt werden können.” Schließlich legte er den Finger noch in eine weitere Wunde der IT – die mangelhafte Selbstvermarktung: “Die Anbieter verkaufen ihre Lösungen zunehmend direkt in die Fachbereiche, die IT muss den “Zoo” hinterher oft wieder einfangen. Hier müssen Fähigkeiten für die Kommunikation und Überzeugungskraft wiedergewonnen werden, um dem Business die eigene Potenziale und Lösungen zu vermitteln.”

Fazit

Die Diskussionsteilnehmer forderten die Anwender-Unternehmen auf, das Thema digitale Transformation wirklich ernst zu nehmen. Es komme unvermeidlich auf die Unternehmen zu und bringe große Veränderungen mit sich. Jetzt gelte es, bisherige Geschäftsmodelle zu überdenken und flexible Grundlagen auch in der IT-Architektur zu schaffen, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. IT-Anbieter und Anwendervertreter waren sich übrigens einig, dass sie die großen Herausforderungen wie die semantische Integration oder den viel höheren Sicherheitsanspruch, die die Digitalisierung mit sich bringen, nur gemeinsam meistern können.

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