Erfolgreiche Schmerztherapie mit Hypnose
Mehr als alle anderen psychischen Verfahren reduziert oder beseitigt die Hypnosearbeit akute bis chronische Schmerzen. Schon 1995 wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass zum Beispiel der R-DT, ein Schmerzreflex, der selbst bei einer Rückenmarksdurchtrennung noch auslösbar ist, über hypnotische Suggestionen reduzierbar ist.
Seitdem gibt es eine Fülle von Untersuchungen, die die Wirksamkeit der Behandlung von Schmerzen durch Hypnose belegen. Sogar eine größere Schmerzreduzierung als bei Morphium konnte nachgewiesen werden.
Bereits im 19. Jahrhundert operierte der englische Arzt John Elliotson Patienten und verwendete dabei Hypnosemethoden, um Schmerzunempfindlichkeit zu erzeugen.
Ungefähr zur selben Zeit arbeitet der Mediziner James Esdaile in Indien und berichtet von 345 chirurgischen erfolgreichen Eingriffen unter Hypnose, darunter auch Amputationen von Gliedmaßen oder das Entfernen von Tumoren.
Bereits vor Esdaile ist 1836 eine Zahnextraktion durch den Pariser Arzt Oudet mit Hilfe von Hypnose belegt.
Heute, mehr als 100 Jahre später, sind die Methoden der Hypnose noch verfeinerter und umfassender als damals. In der modernen Hypnosearbeit geht es in der Schmerztherapie um folgende Ziele:
1. Veränderung des aktuellen Schmerzempfindens
2. gegenwärtiges Eintauchen in eine schmerzfreie Gegenwart
3. Distanzierung von Schmerzen
4. Bearbeitung emotionaler Anteile oder Ursachen von Schmerzen
Alle vier dienen der Bewältigung sowohl von akuten als auch von chronischen Schmerzen, wobei die ersten drei in der Regel bei Ersterem sofort eingesetzt werden können. Ihr Schwerpunkt liegt in der Erleichterung, dem Umgang und der Beseitigung des akuten Leidens. Sie helfen nachgewiesenermaßen zum Beispiel bei zahnärztlichen Eingriffen genau so, wie bei Knochenmarkspunktierungen bei Krebspatienten oder bei chirurgischen Eingriffen oder bei Verbrennungen.
Haben Schmerzen keine feststellbare körperliche Ursache, sondern werden durch belastende Emotionen und Konflikte hervorgerufen, so kommt Ziel Nummer 4 zum Tragen. Als Beispiele könnte der sogenannte Phantomschmerz dienen oder regelmäßig auftretender Spannungskopfschmerz. Auch können als ausweglos erfahrene Situationen oder erlebte Ambivalenzen, zwischen verschiedenen Auswegen hin und her gerissen zu sein, körperliche Schmerzen verursachen. In Hypnose können solche Ursachen bearbeitet und aufgelöst werden. Die wieder gewonnene geistige Ruhe zieht die körperliche nach sich, die Schmerzen gehen zurück oder können ganz verschwinden.
Es können auch schmerzhafte Beziehungen in der Hypnosearbeit bearbeitet und eine Lösung zugeführt werden. Die Betroffenen finden unter therapeutischer Anleitung in Hypnose zu mehr innerer Überzeugung, was für sie die richtige Richtung ist und gewinnen dadurch Handlungsspielräume in ihrer misslichen Lage. Darauf aufbauend können Auswege eröffnet und begangen werden.
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Joerg Maier
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