Die Hear the World Foundation gibt Tipps für Eltern von Schulkindern mit Hörverlust
(Mynewsdesk) Stäfa / Zug, Schweiz – Eine entscheidende Voraussetzung für erfolgreiches Lernen und gute Leistungen in der Schule: Die Kinder müssen ihre Lehrer klar und deutlich verstehen. Für Schüler mit Hörverlust keine Selbstverständlichkeit. Bleibt eine Hörminderung im Schulkindalter unentdeckt oder ist das Lernumfeld nicht für Schüler mit Hörverlust angepasst, kann sich das nicht nur negativ auf die Noten, sondern auch auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Daher ist es wichtig, dass eine Hörminderung bei Schulkindern frühzeitig erkannt und versorgt wird.
Wird ein Hörverlust nicht entdeckt und versorgt, stehen betroffene Schüler täglich vor großen Herausforderungen: „Sie haben mit Verständnisproblemen im Unterricht zu kämpfen, können dem Lehrstoff nicht richtig folgen und lernen dadurch weniger gut als ihre Mitschüler“, so Christiane Schubert, Leiterin der Pädakustik beim Hörgerätehersteller Phonak. Kein Wunder: Bei einem Geräuschpegel von 60-80 Dezibel im Klassenzimmer (1) haben selbst normalhörende Kinder manchmal Schwierigkeiten, die Lehrerstimme zu verstehen.
Neben schlechteren Schulleistungen sind oft auch Kopfschmerzen und psychische Belastungen Begleiterscheinungen einer unentdeckten Hörminderung. „Die Probleme der betroffenen Schüler werden oft als Aufmerksamkeitsstörung oder Erziehungsproblem fehlinterpretiert“, erläutert Christiane Schubert. „Die Kinder selbst fühlen sich missverstanden und isoliert.“
Die richtige Schule für mein Kind
„Für Kinder mit Hörminderung gibt es nicht den einen Bildungsweg, daher sollten Eltern sich professionell beraten lassen“, sagt Max Dimpflmeier, Lehrer am Münchner Gisela-Gymnasium, der sowohl Inklusions- als auch Regelklassen unterrichtet und selbst von einem hochgradigen Hörverlust betroffen ist. Hilfe erhalten Eltern unter anderem in Schulen sowie bei staatlichen Förder- und Bildungszentren, Vereinen oder Selbsthilfegruppen. Außerdem können sie sich vom Pädakustiker, Kinder- oder HNO-Arzt eine Einschätzung geben lassen. „Neben dem Grad der Hörminderung sollten Eltern bei der Wahl einer geeigneten Schulform die Möglichkeiten und die individuellen Bedürfnisse ihres Kindes im Auge behalten – sowohl Über- als auch Unterforderung können sich frustrierend auswirken. Deshalb ist es wichtig, die Kinder in die Entscheidung miteinzubeziehen“, erklärt Max Dimpflmeier.
Mögliche Schulmodelle:
• Regelschulen: Allgemeinbildende Schulen, die vorwiegend Kinder ohne Förderbedarf unterrichten. Herausforderung: Diese Schulen sind nicht speziell auf die Bedürfnisse von Kindern mit Hörverlust ausgelegt.
• Inklusionsschulen: Regelschulen, die Schüler u.a. mit einer Hörminderung, in den Klassenverband einbeziehen. Sie verfügen in der Regel über Lehrer mit Zusatzqualifikationen und eine spezielle Raumausstattung.
• Förderschulen für Hörgeschädigte: Räume und Ausstattung sind speziell auf die Anforderungen und Bedürfnisse von Kindern mit Hörminderung zugeschnitten und die Lehrer entsprechend ausgebildet. In der Regel können die Schüler hier verschiedene Schulabschlüsse erwerben.
Welche technischen Hilfsmittel gibt es für Schüler und Schulen?
Bei einem diagnostizierten Hörverlust können kindgerechte Hörgeräte helfen: Sie sind besonders robust und auf die Bedürfnisse von Kindern zugeschnitten. Zur Unterstützung der Hörgeräteversorgung können im Unterricht drahtlose Funksysteme (oftmals FM-Systeme genannt) eingesetzt werden. Sie bestehen aus einem Mikrofon, das vom Lehrer getragen wird und einem Empfänger am Hörgerät des Kindes. Damit können betroffene Schüler den Lehrer auch über größere Distanzen und bei Störgeräuschen gut verstehen. Eine weitere effektive Lösung: Beschallungssysteme – sie blenden Störgeräusche aus, verbessern die Akustik im Klassenzimmer und verstärken die Lehrerstimme. Einige dieser Systeme lassen sich mittels FM-Funktion mit Hörgeräten verbinden.
„Dank der verschiedenen Schulmodelle und moderner technischer Hilfsmittel haben Kinder mit Hörverlust heute die Möglichkeit, ihren Schulalltag ohne Einschränkungen erfolgreich zu meistern“, so Christiane Schubert.
Hilfreiche Tipps für Eltern von Schulkindern mit Hörverlust
• Bei auffälligem Verhalten in der Schule oder Konzentrationsschwierigkeiten sollten Eltern der Sache möglichst schnell auf den Grund gehen: Ein Hörverlust könnte die Ursache sein.
• Wird ein Hörverlust diagnostiziert, sollten zeitnah kindgerechte Hörgeräte beim Pädakustiker angepasst werden. Wichtig: Diese sollten mit einer FM-Funktion ausgestattet sein.
• Fällt die Wahl auf eine Regelschule, sollten im Voraus mit dem Klassenlehrer einige Dinge geklärt werden: Der betroffene Schüler sollte möglichst weit vorne sitzen (für besseres Verstehen / ggf. Lippenlesen) und der Lehrer ein FM-System nutzen.
• Eine Therapie beim Logopäden oder Musiktherapeuten kann das Kind zusätzlich unterstützen. Neben Kommunikations- und Dialogmöglichkeiten werden hier die Lese- und Schreibfähigkeiten gefördert.
Weitere Informationen zum Thema Schulbildung und Hörverlust finden Sie unter: http://www.hear-the-world.com/kinder
(1) Gewerkschaft Bildung und Erziehung, Landesverband Baden-Württemberg, 2008
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Mit der Unterstützung der gemeinnützigen Hear the World Foundation setzt sich Sonova für Chancengleichheit und erhöhte Lebensqualität von Menschen mit Hörverlust ein. Als führender Hersteller von Hörsystemen sieht sich das Unternehmen in der sozialen Verantwortung, einen Beitrag zu einer Welt zu leisten, in der jeder Mensch die Chance auf gutes Hören hat. So engagiert sich die Hear the World Foundation weltweit für bedürftige Menschen mit Hörverlust und ist in der Prävention und Aufklärung tätig. Besonders werden Projekte für Kinder mit Hörverlust gefördert, um ihnen eine altersgerechte Entwicklung zu ermöglichen. Mehr als 70 prominente Botschafter, darunter Stars wie Bryan Adams, Annie Lennox, Sting und Joss Stone, unterstützen die Hear the World Foundation. Weitere Informationen finden Sie auf www.hear-the-world.com.
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