Grundschulkinder stark machen!
(Mynewsdesk) Hochheim am Main „Wie können wir unsere Kinder vor sexuellen Übergriffen schützen?“
Hinweise und Verhaltensvorschläge bekamen Eltern und Erzieher am 09.06.15 in der evangelischen Kindertagesstätte in Hochheim am Main durch den Sicher-Stark-Mitarbeiter Ralf Schmitz. Die evangelische Kindertagesstätte hatte in Zusammenarbeit mit den hochqualifizierten Präventionsexperten zu einem Sicher-Stark-Kurs in die Kita eingeladen.
Die zahlreichen Kinder bekamen ihre vielen Fragen gut strukturiert beantwortet und erlebten mit kleinen Rollenspielen am eigenen Körper, wie es sich anfühlt, zum Beispiel von einem Autofahrer entführt zu werden. Das geschah natürlich sehr spielerisch und unter fachkundiger Aufsicht durch den ehemaligen Polizeibeamten Schmitz, der seit vielen Jahren von Kindergarten zu Kindergarten in Deutschland reist, um Kinder, Eltern und Erzieher zu schulen.
In der Tagesveranstaltung, die am 09.06.15 stattfand, wurden zunächst die Kinder geschult und im Anschluss die Eltern.
Ralf Schmitz gab den Kindern eine Reihe von Sicherheitstipps. Er rät dazu, mit Kindern das Telefonieren nach Hilfe zu üben, die Mädchen und Jungen wichtige Telefonnummern, so zum Beispiel die Nummer gegen Kummer, auswendig lernen zu lassen.
Kinder sollten – wenn möglich – in der Gruppe zur Grundschule oder zum Sport usw. gehen.
Kinder sollten angeleitet und ermutigt werden, bei Gefahrensituationen gezielt Erwachsene um Hilfe anzusprechen und Annäherungsversuche laut abzuwehren.
Der Missbrauchsexperte Schmitz ging sehr sensibel auf den sexuellen Missbrauch/ Gewalt im Detail ein. Sexueller Missbrauch ist vorbereitet und geplant. Die Täter benutzten List und Tücke, erzeugen Angst durch Autorität.
Er zeigt in Rollenspielen, wie Kinder sehr gute Chancen haben, sich zu befreien und übt mit den Kleinsten das „Nein“-Sagen.
Zwei Drittel der Täter sind im Bekannten-, Freundes- und Familienkreis zu finden. Auf einen angezeigten Missbrauch kommen zehn ungemeldete Fälle, so die Einschätzung des Missbrauchsexperten Schmitz. Immer wieder stellte Schmitz mit verschiedener Wechselkleidung verschiedene Rollenspiele nach.
Einmal auf dem Marktplatz von Hochheim am Main, einmal an der Bushaltestelle. Die Kinder müssen lernen, die Gefahren frühzeitig einzuschätzen und handlungsfähig zu bleiben, so Ralf Schmitz, denn die Eltern sind nicht immer in der Nähe und können ihrem Kind helfen.
Jeden Tag sind pädophile Täter auf den Straßen und im Internet unterwegs.
Pädophile informieren sich sehr gut über die Bedürfnisse von Kindergartenkindern, machen verlockende Angebote. Dafür will der Täter dann etwas zurück. Die gegebene Zuwendung und Zuneigung manipuliert das Kind – es bekommt etwas, muss aber auch etwas zurückgeben.
Die Opfer brauchen jemanden, der ihnen glaubt! Ein Kind muss mindestens fünf Erwachsene ansprechen, bevor ihm geglaubt wird. Hier müssen Eltern und Erzieher früher und bereits beim ersten Verdachtsfall reagieren.
„Kinder sollten lernen, sich bei unangenehmen Gefühlen bemerkbar zu machen“, empfiehlt Missbrauchsexperte Schmitz. Eltern sollten auch von ihren eigenen Ängsten und Erlebnissen sprechen. So könnten Kinder auch bei Mobbing, Erpressung und anderen Übergriffe leichter Hilfe suchen“, sagt er.
Die Kinder in Hochheim am Main wissen jetzt nach dem Sicherheitstraining schon genau, wie Täter vorgehen und wie sie sich wehren können. Hoffen wir, dass sie das Erlernte nie anwenden müssen. Allen Beteiligten hat der Sicher-Stark-Kurs sehr viel Spaß bereitet, obwohl es sich um ein sensibles und ernsthaftes Thema handelte. Herr Schmitz konnte mit seiner humorvollen Art und seiner Puppe Felix die Kinder immer wieder auflockern und zum Lachen bringen, was den Lernerfolg positiv beeinflusste.
Unter www.sicher-stark.de sind die Themen noch einmal nachzulesen. Rückfragen beantwortet die bundesweite Hotline-Nummer 0180-55501333*
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Mit Gründung der Sicher-Stark-Initiative haben wir uns zum Ziel gesetzt, im Vorfeld etwas zu tun und nicht abzuwarten, bis wieder ein Kind misshandelt, verletzt oder gar getötet wurde. Kinder präventiv vor Gewaltverbrechen und sexuellem Missbrauch zu schützen ist heute äußerst wichtig. Denn die Kleinsten unserer Gesellschaft brauchen unsere besondere Fürsorge. Auch für das Internet mit seinen Risiken gilt: Vorbeugung ist der beste Schutz.
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