“Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden” – Dieses Zitat stammt von Jimi Hendrix. Macht kann süchtig machen, Macht kann überheblich machen und Macht kann den Charakter verderben. Wir können stolz darauf sein auf einem friedlichen Kontinent zu leben. Keine Kriege, keine Unterdrückung, Menschenrechte werden geachtet und ein gewisser Wohlstand hat sich in vielen Ländern Europas ausgedehnt. Sicherlich nicht überall, aber es gibt Nationen, denen es wesentlich schlechter geht.
Erst Jubel, dann Schockstarre
Und doch ist all das so zerbrechlich. Wurde noch vor Tagen in der Ukraine gejubelt und die neue Freiheit gefeiert, hat nun mit ganzer Wucht die Schockstarre eingesetzt. Wladimir Putin meldete sich zu Wort und wollte nicht als Verlierer dastehen.
Ich frage mich, wie naiv die EU-Verantwortlichen eigentlich waren, als sie der Ukraine den EU-Beitritt schmackhaft machten? Glaubte man wirklich der Russen-Anführer Putin würde kampflos ein strategisch wichtiges Land hergeben?
Die Krim ist viel zu bedeutungslos, dass man Kriegsschiffe, Soldaten und Panzer aufmarschieren lässt. Es geht um das Prinzip. Es geht um Macht. Alles andere ist egal. Deutschland und Großbritannien sind an keinen strengen Sanktionen interessiert. Zu verflochten sind die wirtschaftlichen Verknüpfungen mit Russland und Putin weiß das nur zu gut.
Es geht hier nicht um Menschen. Machthaber von diesem Kaliber gehen über Leichen.
Und das ist ja kein Einzelfall. Ob eine Bohrinsel das Meer verpestet, DAX-Unternehmen Gewinne maximieren und Arbeitsplätze abbauen, ob Drohnen Städte zerstören oder Atomkraftwerke lecken, es geht um Geld und Macht und nicht um die Zukunft unserer Erde.
Wir brauchen Mächtige
Macht muss sein. Das ist keine Frage. Länder müssen regiert werden und eine Nation braucht klare Machtverhältnisse. Doch Macht braucht Verantwortung. Gerade in der Ukraine wurde diese nicht gewahrt. Russland riskiert eine Eskalation und erinnert an Zeiten des Kalten Krieges. Putin hat uns alle und vor allem sich selbst mehrere Jahrzehnte zurückkatapultiert und langjähriges Vertrauen zerstört. Schade! Erschütternd! Schlimm! Und den westlichen Diplomaten ist jegliches Eingreifen aus den Händen geglitten. Sie drohen, sie reden, ohne Erfolg.
Wir alle haben Macht. Macht über unsere Kinder. Macht über Kollegen. Macht im Straßenverkehr und Macht über die Natur. Im Umgang mit Mensch und Natur kann die Macht ebenso missbraucht werden. Wer Kollegen mobbt, Kinder schlecht behandelt oder Müll in die Natur kippt, handelt verantwortungslos und ahmt denen nach, die mit ihrer Macht zerstörerisch agieren.
Sicherlich, die Welt liefert uns täglich schlechte Vorbilder und so mancher hat den Eindruck, dass nur die Trickser im Leben etwas erreichen. Aber so ist es nicht. Wer Macht missbraucht findet dauerhaft keinen Seelenfrieden. Das trifft auf die Supermächtigen ebenso zu wie für uns “Jedermänner”. Wir sollten uns nicht von den “eiskalten” Mächtigen beeinflussen lassen, sondern mit kleinen Taten unser Umfeld gut behandeln. Mit jedem positiven Schritt den wir tun, wird die Welt ein bisschen besser. Wenn dies alle Menschen auf der Erde tun, sind das rund sechs Milliarden gute Taten.
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