Beruflich kümmert sich Bernhard Brack um Überlebenskünstler. Nun präsentiert er erstmals seine eigene lyrische (Über-)Lebens-Kunst in einer Gedichtsammlung.
Bernhard Brack ist ein Geschichtensammler: Nicht nur bei seiner Arbeit im sozialen Bereich trägt er Erzählungen von unterschiedlichsten Menschen zusammen. Auch in seinen eigenen Gedichten, die nun erstmals in einem Lyrikband versammelt sind, scheinen jene Wort-Schätze durch, die der Autor aus St. Gallen selbst gefunden hat oder die ihm von anderen überliefert worden sind.
In der Poesie konzentriert sich Bernhard Brack auf das Wesentliche: Seine Gedichte rund ums Reisen und um menschliche Beziehungen verdichten Erlebtes und Beobachtetes in pointierte Sprache. Die tägliche soziale Arbeit schärft Bracks Wahrnehmung und ermöglicht ihm Blicke in die Grenzbereiche der bürgerlichen Gesellschaft. Dabei driftet dieser Realpoet nie in eine nüchterne oder gar zynische Distanziertheit ab, denn in seinem lyrischen Grundton schwingt immer eine generelle Philanthropie mit.
Doch auch die kleinen Absurditäten des Lebens entgehen Brack nicht. Mit Neugier und Entdeckerfreude fängt er solche alltäglichen Schrägheiten in seinen Versen ein. Und weil der mitmenschliche Dialog zentraler Bestandteil seiner Arbeit ist, spielen O-Töne und Einsprengsel von direkter Rede in Bracks Gedichten eine Rolle: So grüßt beispielsweise ein behindertes Kind im Bus alle Menschen und Dinge mit “Hallo Sie” und “hallo du”. Die Stimmen sprudeln so lange, bis all die “röstfrischen Worte” auf Papier gebannt sind.
Bernhard Brack versteht es, auch den kleinen Dingen und Begebnissen des Lebens durch interessante Perspektiven ein neues Gesicht zu verleihen. Seine Wahr-Nehmung, die subtile Interpretation der Wirklichkeit, und sein reduzierter Stil, der den Blick auf das eigentlich Entscheidende richtet, machen den Gedichtband “Schräg fällt das Licht” zu einem kleinen Helfer bei der täglichen Kunst des Überlebens.
Zum Erscheinen des Bandes “Schräg fällt das Licht” findet am Freitag, 26. Juni in St. Gallen eine Vernissage statt: Ab 20 Uhr liest Bernhard Brack im um 20h im “parfin de siecle” (Mühlensteg 3, 9000 St. Gallen) seine Gedichte.
Leseproben:
Bratislava
Auf dem Fenstersims
Ein roter Ferrari
In einem Vogelkäfig
Dahinter holpert und
Wackelt die Strassenbahn
Durch den Passantenstrom
Die Kellnerin stellt
Den Tee auf den Tisch
Mit einer Wachsamkeit
Als beträte sie eine Lichtung
Und scheute das Licht –
Mitten im Getriebe
Diese Sekunde nichts
Diese Sekunde nichts
Und die nächste
Nichts zu müssen – nur
Dem fliehenden Himmel
Eine fliessende
Antwort
Sein
Der Autor:
Bernhard Brack ist gebürtiger Schweizer und verdient seinen Lebensunterhalt in der sozialen Arbeit. Beruf und Poesie sind bei ihm symbiotisch eng verbunden, denn sowohl seine Gedichte als auch seine berufliche Tätigkeit nähren einander. Seit 2007 ist Bernhard Brack verantwortlicher Redakteur der Internetplattform www.ueberlebenskunst.org, die eine stetig wachsende Geschichtensammlung von und für Notleidende präsentiert.
Das Buch:
Bernhard Brack
Schräg fällt das Licht
Gedichte
76 Seiten, Broschur
EUR 12,80 [D]
Deiningen 2015
ISBN 978-3-943599-40-4
Verlag Steinmeier
www.Poesie21.de
Die Buchreihe Poesie 21 präsentiert bemerkenswerte zeitgenössische Gedichtbände und lyrische Debüts in deutscher Sprache. Für Poesie 21 kooperiert DAS GEDICHT, Lektorats-Service / Anton G. Leitner Verlag seit 2006 eng mit Druckerei und Verlag Steinmeier GmbH & Co. KG, Deiningen.
Alle Titel der Reihe Poesie 21 werden von “DAS GEDICHT, Lektorats-Service” unter der Obhut des Erfolgsherausgebers Anton G. Leitner sorgfältig lektoriert und komponiert.
Steinmeier besorgt als Meisterbetrieb und Vertragspartner der Autoren mit seiner hauseigenen Qualitätsdruckerei die Gesamtherstellung und den Verlag der Bände.
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