Lebensgefährliche Kälte. Erste-Hilfe.

Lebensgefährliche Kälte. Erste-Hilfe.

Ein harmloser Ausrutscher bei kann bei den eisigen Temperaturen lebensbedrohlich werden

BildPavel Kutzmann von der BLR Akademie warnt: Minusgrade können bei Notfällen lebensbedrohlich werden.
Nicht nur im Freien, auch in unbeheizten Räumen wie Keller oder Garagen sowie in parkenden Autos, kann Kälte Notfallsituation verschärfen. Für verunglückte oder sich in Not befindliche Personen werden eisige Temperaturen schnell lebensbedrohlich. Es gilt für Ersthelfer, schnell zu handeln. Ein absolvierter Erste-Hilfe-Kurs vermeidet Unsicherheiten, weiß der Rettungssanitäter Pavel Kutzmann. Er ist Geschäftsführer der BLR Akademie am Münchner Ostbahnhof und Dozent in der Erwachsenenbildung.

Schon ein Ausrutscher beim Winterspaziergang kann gefährlich werden, ein akuter Notfall noch viel mehr. Denn bereits bei 10 Grad oder weniger kühlt der Körper bei Bewegungsunfähigkeit schnell aus. Ersthelfer sollten sofort den Notruf 112 anwählen und versuchen, die Körperwärme zu erhalten. Wie vorzugehen ist, kann im Erste-Hilfe-Kurs erlernt werden.

Im Verbandskasten, so ist es Vorschrift, befindet sich eine Rettungsdecke. Sie ist beschichtet und reflektiert die Körperwärme, sodass eine weitere Auskühlung aufgehalten wird. Sind Decken oder nicht benötigte Bekleidungsstücke vorhanden, kann der Betroffene darin eingewickelt werden. Die letzte Hülle bildet die Rettungsdecke. So besteht kein Kontakt mehr zum kalten Boden. Ein Bewusstloser, der normal atmet, sollte in stabiler Seitenlage liegen. Atmet er nicht, ist mit einer Herzdruckmassage zu beginnen bis, der Rettungsdienst eintrifft.

Bei Knochenbrüchen und Gelenkverletzungen gilt es, die betreffenden Gliedmaßen ruhig zu stellen. Taschen und zusammengerollte Decken, Dreiecktuch und Dreiecktuchkrawatte können eine gute Hilfe sein. Wie genau vorzugehen ist, sollte jeder in einem Erste-Hilfe-Kurs gelernt haben.

Kinder sollten bei kalten Temperaturen grundsätzlich gut eingepackt sein. Besonders der Kopf, die Füße und die Hände müssen gut geschützt sein. Auch bei Erwachsenen ist der Zwiebellook von Vorteil. Beim Betreten von Räumen sollten dicke Jacken geöffnet und beim Verlassen wieder geschlossen werden. Das verhindert ein Schwitzen und damit die Entstehung von Verdunstungskälte.

Bei eisigen Temperaturen hat der Körper mehr Energiebedarf. Mehrere Mahlzeiten, die über den Tag verteilt werden, aber auch warme, gezuckerte Getränke können diesen decken.

Wer sich im Freien aufhält, sollte sich bewegen. Auch bei Wartezeiten ist das wichtig! Piercings in Ohr, Nase oder Lippen, durch die Erfrierungen entstehen können, sollten entfernt werden.

Da jeder in eine Situation kommen kann, in der Erste Hilfe geleistet werden muss, empfiehlt Pavel Kutzmann von der BLR Akademie, die Kenntnisse alle zwei Jahre in einem Erste-Hilfe-Kurs aufzufrischen und zu trainieren. Auch Autofahrer, die ihren Erste-Hilfe-Kurs zuletzt bei der Führerscheinprüfung absolviert haben, sollten an eine regelmäßige Auffrischung denken. Die BLR Akademie bietet Erste-Hilfe-Kurse an.

Quelle: BLR Akademie

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