In mehreren lateinamerikanischen Ländern deutet sich eine vorsichtige Kehrtwende in der bergbaufeindlichen Politik der vergangenen Jahre an. Eindrucksvolle Ergebnisse von Rohstoffexplorern unterstreichen das Potenzial der Region. Aussichtsreiche Projekte könnten durch eine veränderte Politik an Zuspruch durch Investoren gewinnen.
Der in Mexiko tätige Silber-Projektentwickler Regency Silver (ISIN: CA75889D1096, WKN: A3DK96) konnte Ende November den Abschluss der ersten Tranche einer Privatplatzierung vermelden: Knapp 1,3 Mio. CAD flossen dem kanadischen Unternehmen zu. Der verbleibende Teil der im Juli angekündigten, 2,5 Mio. CAD schweren Platzierung soll in Kürze abgeschlossen werden.
Erfolgreiche Finanzierungen von kleineren Explorationsgesellschaften (Regency Silver wird an der Börse derzeit mit nur rund 5 Mio. EUR bewertet) sind im derzeitigen Marktumfeld keine Selbstverständlichkeit. Dass die Platzierung im Juli angekündigt und im November (teilweise) abgeschlossen wurde, weckt die Aufmerksamkeit von Analysten. Denn zwischen Ankündigung und Abschluss lag ein möglicherweise entscheidendes Ereignis: Der Amtsantritt der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum, die ihren Vorgänger Andres Manuel Lopez Obrador ablöste.
Bergbau in Lateinamerika: Politischer Richtungswechsel?
Für Explorer wie Regency Silver ist es eine Frage von zentraler Bedeutung: Kippt der bergbaufeindliche Trend in der südamerikanischen Politik? Die Anzeichen dafür mehren sich.
Mexiko – mit 6.300 t im Jahr 2022 der weltweit größte Silberproduzent – hatte im Frühjahr 2023 ein neues Bergbaugesetz verabschiedet, dass kürzere Konzessionen, höhere Auflagen und eine größere Gewinnbeteiligung der lokalen Communities vorsieht. Die Lithiumproduktion wurde verstaatlicht, es kam sogar zur Aufhebung von Konzessionen.
Die Konsequenzen waren beträchtlich: Die kanadische Regierung warnte vor dem Verlust der nordamerikanischen Wettbewerbsfähigkeit, Ganfeng Lithium legte die Pläne für den Lithiumabbau in Mexiko auf unbestimmte Zeit auf Eis, Explorer ächzten unter erschwerten Umweltverträglichkeitserklärungen vom Umweltministerium Semarnat und Genehmigungen für Landnutzungsänderungen von der nationalen Forstkommission.
Dem Ex-Präsidenten ging das Gesetz noch längst nicht weit genug: Lopez Obrador machte sich zuletzt sogar für ein gänzliches Verbot von Tagebau-Minen stark und wurde für die Branche damit zum sprichwörtlichen roten Tuch.
Die mexikanische Bergbaukammer (Camimex) hat sich aber entschieden gegen das geplante Verbot ausgesprochen. Der Tagebau macht 60 Prozent der nationalen Bergbau- und Metallurgieproduktion Mexikos aus. Camimex warnte, dass das Verbot zu einem Rückgang des BIP des Landes um 1 % führen und fast 200.000 Arbeitsplätze gefährden könnte.
Mexiko ist kein Einzelfall in der Region. Viele weitere Länder in Lateinamerika haben in den vergangenen Jahren Verbote erlassen, Steuern erhöht, Auflagen verschärft und Minen geschlossen. Doch nun könnte das Pendel beginnen, in die andere Richtung auszuschlagen.
Bergbaufeindliche Politik könnte Zenit überschritten haben
Mexikos neue Präsidentin Claudia Sheinbaum hat angekündigt, den Gesetzentwurf zum Verbot des Tagebaus – der bereits vor ihrem Amtsantritt durch das Unterhaus im Kongress verabschiedet worden war – zu prüfen. Sie verwies darauf, dass auch Sandabbau für die Zementproduktion und Lithiumgewinnung im Tagebau stattfinden. Sheinbaum will nationale Entwicklungsziele mit ökologischer Nachhaltigkeit in Einklang bringen.
Sheinbaums vorerst zaghafte Kehrtwende könnte Teil einer größeren Trendumkehr in der Region sein. Panamas Präsident Jose Raul Mulino etwa machte First Quantum Minerals Ende Dezember ein Stück weit Hoffnung. Er verwies auf einen Regierungsbericht, dem zufolge von der 2023 geschlossene Mine Cobre keine unmittelbaren Umwelt- oder Sicherheitsrisiken ausgingen und kündigte für Januar die Prüfung eines Schutzplans an.
Die 10 Milliarden USD teure Mine wurde 2023 geschlossen, nachdem der Oberste Gerichtshof Panamas entschieden hatte, dass der Betriebsvertrag verfassungswidrig sei. Mulino, der im Juli sein Amt antrat, ordnete eine Umweltprüfung der Mine an, um festzustellen, ob die Anlage vor einer möglichen endgültigen Schließung vorübergehend wiedereröffnet werden kann.
In El Salvador wurde Ende Dezember ein seit sieben Jahren bestehendes Verbot für den Metallabbau beschlossen. Präsident Nayib Bukele hatte sich für diesen Schritt eingesetzt, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Alle 57 Verbündeten Bukeles im 60 Sitze umfassenden Parlament des zentralamerikanischen Landes stimmten für das Gesetz.
Mexiko, El Salvador, Panama: Signale der Entspannung
El Salvador war 2017 das erste Land der Welt, das jegliche Form des Metallabbaus verbot. Dass das Parlament des Landes dieses Verbot nun kurz vor Weihnachten gegen den Widerstand von Umweltgruppen kippte, gilt als Signal: Die bergbaufeindliche Politik in Lateinamerika könnten ihren Zenit überschritten haben.
Das Potenzial für den Bergbau in El Salvador wird als hoch eingeschätzt. Präsident Nayib Bukele wies im November in einem Post in sozialen Netzwerken darauf hin, dass auf lediglich 4 % des Territoriums des Landes, auf dem Bergbau möglich ist, Studien durchgeführt worden seien, bei denen Goldvorkommen im Wert von rund 132 Milliarden Dollar identifiziert worden seien. Das entspricht etwa 380 % des BIP El Salvadors.
Was für das kleine El Salvador gilt, gilt für ganz Lateinamerika: Der Rohstoffreichtum des Kontinents bietet gewaltige Möglichkeiten. Dies gilt für den Abbau von Edel- und klassischen Industriemetallen ebenso wie für Batteriemetalle wie z.B. Lithium.
In der Region wurden 2021 50 % des weltweiten Silbers produziert. 39 % der weltweiten Silberreserven lagern zwischen Tijuana und Feuerland. 40 % der globalen Kupferproduktion und 38 % der bekannten Reserven entfallen auf Chile, Peru und Mexiko. Beim Batteriemetall Lithium stand Lateinamerika 2022 für 34 % der Produktion und 52 % der Reserven.
Explorer sind aktiv – und erfolgreich
Bergbauunternehmen und Explorationsgesellschaften konnten in den vergangenen Jahren auch unter schwierigen Rahmenbedingungen einschlägige Erfolge vermelden. So ist für Mexiko, wo Regency Silver das Projekt Dios Padre entwickelt, eine hohe Aktivität in der Silberexploration zu verzeichnen.
Southern Silver Exploration etwa konnte im Juni für das Cerro Las Minitas-Projekt eine verbesserte Wirtschaftlichkeit und eine um 2,6 Jahre verlängerte Lebensdauer der Mine vermelden – verbunden mit einem Anstieg des NPV um 45 %.
Vizsla Silver vermeldete bei seinem Projekt Panuco bei Bohrungen bis zu 9.920 Gramm pro Tonne (g/t) Silber und 663 g/t Gold. Silver Tiger gab im Oktober die PFS für das Silber-Gold-Projekt El Tigre in Sonora bekannt. Die PFS taxiert das Projekt auf einen NPV von 222 Mio. USD, den IRR auf 40 % und die Amortisationszeit auf zwei Jahre.
First Majestic Silver entdeckte im Sommer eben seiner Ermitaño-Mine ein neues Gold- und Silbermineralisierungssystem namens Navidad (Bohrergebnisse u.a. 4,78 Meter mit 8,15 Gramm Gold pro Tonne und 427 Gramm Silber aus 1.104,35 Metern Tiefe).
Explorer legen in Mexiko eindrucksvolle Ergebnisse vor
Von dem geologischen Potenzial ist auch Regency Silver überzeugt. Das Unternehmen konnte für Dios Padre eindrückliche Bohrergebnisse vorlegen: 2023 gehörten die Bohrergebnisse im vierten Quartal zu den fünf besten in Mexiko überhaupt. Die Ergebnisse im zweiten Quartal 2023 waren bereits unter den sechs besten Resultaten gelandet.
Die Bohrergebnisse umfassten signifikante Gold- und Kupfergehalte von 54,65 m mit 5,34 g/t Au, darunter 7,36 g/t Au über 38 m, 29,4 m mit 6,32 g/t Au und 32,5 m mit 2,23 g/t Au.
Für das Dios Padre Projekt besteht eine NI 43-101-konforme vermutete Ressource von 11,375 Millionen Unzen Silberäquivalent (94 % Silber) mit einem durchschnittlichen Gehalt von 255,64 g/t bei einem Cutoff-Gehalt von 120 g/t.
Nördlich der historischen Mine haben die Geologen des Unternehmens ein zweites Ziel ausgemacht und nach dem Börsengang mit einem 2.000 Meter umfassenden Bohrprogramm getestet. Das Potenzial dieses Gebiets scheint durch die Bohrungen 2023 bestätigt worden zu sein. Die aktuelle Privatplatzierung dient zur Finanzierung der weiteren Exploration.
Das seit langer Zeit in Mexiko tätige Management nennt ein Erfolgsrezept: Der beste Ort, um eine neue Mine zu finden ist eine alte Mine. Die historische Mine auf dem eigenen Projektgebiet liegt in der Nähe mehrerer großer Bergbaubetriebe, darunter die 80 km entfernte Dolores Mine von Pan American Silver, Mulatos von Alamos Gold in 40 km Entfernung und La India und Pinos Altos von Agnico Eagle 45 km bzw. 75 km entfernt.
All diese Minen werden zumindest teilweise im Tagebau betrieben: Die Bergbauregion in Sonora am kalifornischen Golf wäre von einem Verbot besonders betroffen. Nun scheinen sich die politischen Risiken zu verringern und die Aussichten für eine erfolgreiche Zukunft des Bergbaus in dieser Region zu verbessern.
Weitere Informationen zu Regency Silver finden Sie im Unternehmensprofil auf Miningscout.de
www.miningscout.de/minenaktien/regency-silver-corp/
Unternehmen: Regency Silver Corp.
TSX-V: RSMX
WKN: A3DK96
ISIN: CA75889D1096
Webseite: regency-silver.com
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte
Die hier angebotene Berichterstattung stellt keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlung dar und ist weder explizit noch implizit als Zusicherung etwaiger Kursentwicklungen zu verstehen. Die hanseatic stock publishing UG und ihre Autoren schließen jede Haftung diesbezüglich aus. Die Berichterstattung dient ausschließlich der Leserinformation und stellt zu keinem Zeitpunkt eine Handlungsaufforderung dar. Zwischen der hanseatic stock publishing UG und den Lesern der von ihr veröffentlichten Artikel entsteht keinerlei Vertrags- und/oder Beratungsverhältnis, da sich die Berichterstattung ausschliesslich lediglich auf das jeweils genannte Unternehmen, nicht aber auf die Anlageentscheidung bezieht. Wir weisen darauf hin, dass Partner, Autoren und Mitarbeiter der hanseatic stock publishing UG Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten oder halten können und somit ein möglicher Interessenkonflikt besteht. Ferner besteht zwischen dem hier erwähnten Unternehmen oder mit ihm verbundenen Unternehmen und der hanseatic stock publishing UG ein Beratungs- oder sonstiger Dienstleistungsvertrag, womit ebenfalls ein Interessenkonflikt besteht. Da wir zu keinem Zeitpunkt ausschliessen können, dass auch andere, Medien, Research- und Börseninformationsdienste die von uns erwähnten Werte im gleichen Zeitraum besprechen, kann es zu einer symmetrischen Informations- und Meinungsgenerierung kommen. Mitarbeiter des Herausgebers halten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung keine Aktien oder Aktien-Optionen des besprochenen Wertpapieres. Eine Veränderung, Verwendung oder Reproduktion dieser Publikation ohne eine vorherige schriftliche Zustimmung von der hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt) ist untersagt. Bitte lesen Sie auch unseren Disclaimer: www.miningscout.de/disclaimer-agb/.
Kontakt
www.miningscout.de ist ein Service von:
hanseatic stock publishing UG (haftungsbeschränkt)
Schönböckener Str. 28D
23556 Lübeck
Germany
Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:
Miningscout
Nils Glasmachers
Schönböckener Str. 28D
23556 Lübeck
Deutschland
email : redaktion@miningscout.de
Pressekontakt:
Miningscout
Nils Glasmachers
Schönböckener Str. 28D
23556 Lübeck
email : redaktion@miningscout.de