LaSuB muss LRS-Diagnostik reformieren – Fachgespräch zeigt gravierende Defizite

LaSuB muss LRS-Diagnostik reformieren – Fachgespräch zeigt gravierende Defizite

Die LRS-Diagnostik in Sachsen entspricht nicht den aktuellen wissenschaftlichen Standards. Fachgespräch mit LaSuB deckte gravierende Defizite. Veraltete Tests, umstrittene LRS-Klassen, Personalmangel.

BildDresden, 3. März 2025 – Die derzeitige Praxis der Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)-Diagnostik in Sachsen entspricht nicht den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dies wurde im Fachgespräch zwischen dem Schulpsychologischen Dienst des Sächsischen Landesamtes für Schule und Bildung (LaSuB) und dem unabhängigen Legasthenie-Experten Lars Michael Lehmann deutlich. Das Gespräch, dass nach über einem Jahrzehnt des fehlenden Austauschs stattfand, offenbarte gravierende Mängel im Diagnostik- und Fördersystem für betroffene Schülerinnen und Schüler. Dennoch rechtfertigt die Behörde im Gespräch, dass lediglich die LRS-Feststellung und LRS-Klassen bildungspolitisch eine Legitimation haben – eine Position, die wissenschaftlich nicht haltbar ist.

Unzureichende Testverfahren und überlastete Fachkräfte

Die derzeit eingesetzten Testverfahren sind nicht in der Lage, die gesamte Bandbreite der Ursachen und Symptome von LRS zu erfassen. Besonders problematisch ist die hohe Arbeitsbelastung der Schulpsychologen: Mit nur 21 Fachkräften für 500 Schulen im Wirkungsbereich Dresden können betroffene Kinder nicht angemessen betreut werden. Viele bleiben aufgrund ungenauer Gruppentestungen an LRS-Stützpunkten mit dem veralteten IQ-Diskrepanzmodell unentdeckt oder erhalten keine angemessene Förderung. Dies betrifft insbesondere sozial benachteiligte und mehrsprachige Kinder.

Hauptkritikpunkte:

* Standardisierte Tests in Gruppendiagnostiken sind nicht ausreichend: Sie berücksichtigen nicht die individuellen Entwicklungsverläufe, Sprachhintergründe und kognitiven Fähigkeiten der Kinder. Eine Diagnostik und Förderung sollte bereits ab der 1. Klasse erfolgen, speziell wenn ein familiäres Risiko besteht.
* Hohe Dunkelziffer: Viele betroffene Kinder werden nicht erkannt und erhalten keine angemessene Unterstützung, da LRS-Testungen in Gruppen zu verzerrten Ergebnissen führen können.
* Falsche Bewertungsgrundlagen für LRS-Klassen: Das IQ-Diskrepanzmodell wird weiterhin als Diagnosekriterium genutzt, obwohl wissenschaftliche Studien dessen Unzuverlässigkeit belegen. Dadurch werden viele Kinder von Förderung und Nachteilsausgleich ausgeschlossen.
* Personalmangel: Die extreme Überlastung der Schulpsychologen führt zu langen Wartezeiten und verschleppter Diagnostik. Zudem fehlen an vielen Schulen LRS-Beauftragte und spezialisierte LRS-Lehrer aufgrund von Personalmangel und mangelnder Qualifizierung.

Forderungen für eine grundlegende Reform der LRS-Diagnostik

Der Experte fordert seit 14 Jahren eine umfassende Modernisierung der Diagnostik sowie eine bessere personelle Ausstattung des schulpsychologischen Dienstes. Nur durch eine evidenzbasierte und individualisierte Diagnostik kann sichergestellt werden, dass betroffene Kinder frühzeitig erkannt und gezielt gefördert werden.

Empfohlene Maßnahmen:

* Einsatz individualisierter Diagnostikverfahren anstelle pauschaler Gruppentestungen.
* Mehr Schulpsychologen und gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte, um eine frühzeitige und differenzierte Erkennung von LRS zu gewährleisten.
* Anerkennung externer LRS-Feststellungen durch Fachleute, um eine umfassendere Diagnostik und gezielte Förderung zu ermöglichen.
* Evidenzbasierte Evaluation des Anfangsunterrichts im Fach Deutsch, um dessen Wirksamkeit langfristig sicherzustellen und LRS insbesondere bei sozial benachteiligten und mehrsprachigen Kindern präventiv zu reduzieren.
* Langzeitstudie zur Wirksamkeit von LRS-Klassen, durchgeführt von einer unabhängigen Expertenkommission, um den nachhaltigen Nutzen dieser Maßnahme bis ins Erwachsenenalter nachzuweisen.

Das Fachgespräch markiert einen ersten Schritt in Richtung eines dringend notwendigen Reformprozesses. Ob und inwieweit die Behörden bereit sind, Änderungen vorzunehmen, ist ungewiss. Der Legasthenie-Experte wird mit seinem Team den weiteren Verlauf für die Öffentlichkeit dokumentieren.

Weiterführende Berichte zum Fachgespräch zur LaSuB auf der Internetseite sowie Podcast des Instituts:

https://www.legasthenie-coaching.de/fachgespraech-mit-lasub-lrs-testung/ und Podcast: Fachgespräch mit LaSub Dresden https://www.deezer.com/de/show/1000614222

Verantwortlicher für diese Pressemitteilung:

Legasthenie Coaching – Institut für Bildung und Forschung gUG
Herr Lars Michael Lehmann
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Lars Michael Lehmann ist Legasthenie-Experte und Fachjournalist sowie Gründer der Legasthenie Coaching gUG in Dresden. Als selbst Betroffener hat er sich zum anerkannten Experten für Legasthenie und LRS entwickelt. Seit 2010 bietet sein Institut individuelle Förderung, Diagnostik und Beratung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Lehmann verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der Umweltfaktoren berücksichtigt und seelische Belastungen präventiv adressiert. Neben seiner praktischen Arbeit engagiert er sich in Forschung, veröffentlicht Fachartikel und arbeitet mit Schulen, Universitäten sowie Institutionen wie der IHK zusammen. Als gefragter Experte ist er regelmäßig in Medien präsent und setzt sich für eine entpathologisierte Sichtweise auf Legasthenie ein.

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