Die Produktion von Solarstrom in den Städten hinkt weit hinter denen des ländlichen Raums zurück. Der ländliche Raum kommt zunehmend unter Druck dieses Defizit zu kompensieren, um die Energie und Klimaziele zu erreichen. Eine Studie zum Stand des Ausbaus der Photovoltaik zeigt deutlich den Trend.
Baden-Württemberg ist in Bezug auf die Produktion von Solarstrom ein zweigeteiltes Land, wie eine Studie zeigt. Während viele Landkreise schon vorzeitig die gesetzten Ziele der Landesregierung erfüllt haben, bleiben die Städte zurück. Das liegt zum Teil an der Bevölkerungsdichte. Eine Photovoltaik- anlage auf einem Einfamilienhaus liefert zum großen Teil den Eigenbedarf und darüber hinaus etwas Strom für die Einspeisung in das Stromnetz. Im ländlichen Raum kommen zudem die Flächen, die durch Überbauung von Renaturierungs-, nicht landwirtschaftlich genutzter Wiesen- oder Agrarfläche und die Dächer von landwirtschaftlichen Betrieben hinzu. Diese werden für Großanlagen für die Produktion von Strom durch Photovoltaikanlagen genutzt.
In der Stadt ist die Dachfläche pro Einwohner kleiner. In einem Haus mit sechs Mietparteien, also drei Stockwerken, ist die Dachfläche eines Zweifamilienhauses auf die sechs Mietparteien verteilt. Der produzierte Strom wird also nicht für alle Mitparteien reichen. Zudem sind die Gestehungskosten für die PV- Anlage höher. Insgesamt lohnt sich eine PV-Anlage auf einem Mietshaus nicht.
Auch die Freiflächen sind in der Stadt begrenzt. Bereits versiegelte Parkplätze könnten mit Photovoltaik überdacht werden. Allerdings sind auch diese Ressourcen so begrenzt, dass sich der Bedarf damit nicht decken lässt.
Die Studie zeigt, dass die großen Städte in Baden-Württemberg durch die Anlagen im Umkreis und dem ländlichen Raum versorgt werden müssen. Die Kreise müssen die Ziele über 100 Prozent erfüllen, damit das Land insgesamt das Ziel erreicht.