25. Kunstmesse vom 13.11. bis 15.11.2015
Kunst braucht Öffentlichkeit, den Raum und die Chance präsentiert zu werden. Dazu den Willen der Künstlerinnen zur Selbstdarstellung und die Fähigkeit zur Kommunikation. Glücklicherweise haben die Gründerinnen des Frauenmuseums, allen voran die Direktorin Marianne Pitzen, dies früh erkannt. Sie verhafteten nicht im Klagen über den Ausschluss von Künstlerinnen aus dem Kunstbetrieb. Im Wissen um die existentielle Notwendigkeit Kunst zu verkaufen, fand 1983 der 1. Kunstmarkt der Künstlerinnen statt. Der Kunstkauf-Rausch war ausgerufen – mit Ironie, Elan und Provokation. Legendär ist der Aufruf “Große Faxen” an 77 Künstlerinnen, ihre Werke per Fax 77 deutschen Museen anzubieten.
Für Newcomer, die sogenannten “Enkelinnen”, kam 2006 der Valentine Rothe Preis hinzu. Auch in diesem Jahr fördern Dr. Valentine Rothe und Renate Hendricks (MdL) bewusst den Mut junger Künstlerinnen, aus der Akademie herauszutreten und sich dem Abenteuer Kunstmarkt zu stellen. Nominiert sind in diesem Jahr Magdalena Abele, Tanja Krause, Katerina Omelchuk, Susanne Pillmann, Mirjam Wingender, Sarah-Victoria Winter und Katja Zander.
Die 25. KUNSTMESSE gibt somit auch Anlass zu feiern: Die Messe avancierte Schritt für Schritt zu einem überregional beachteten Kulturereignis. Eine überwältigende Zahl von Künstlerinnen hat sich im Jubiläumsjahr beworben. Davon dürfen 76 Künstlerinnen ihre aktuellen Positionen aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie und Objektkunst zeigen. Das Museum wird für drei Tage auf drei Etagen und 3000 qm zum lebendigen Forum der weiblichen Kunstszene. Das Museumsteam erwartet mit bewährten und neuen Programmpunkten, Rückblick, Gegenwartsanalyse und Ausblick, Kinderatelier und Kinderkunstmarkt wie jedes Jahr ein volles Haus.
Erfolgsgarant für die Kunstmesse.25 ist auch die neue Messeleitung, Silke Dombrowsky. Die Kulturwissenschaftlerin ist mit dem Kunstbetrieb gut vertraut und geht mit viel Engagement ihre neue Aufgabe an. Sie wünscht vorab allen Ausstellerinnen viel Erfolg, den Besuchern eine anregende Kunstzeit, und empfiehlt: “Vergnügen Sie sich. Sprechen Sie mit den Künstlerinnen. Verschenken Sie Ihre Stimme auch durch die Wahl Ihrer persönlichen Favoritin, die wir am Abend des letzten Messetages auszeichnen. Stöbern Sie in Ruhe und nehmen sich Zeit, etwas zu finden. Beginnen oder ergänzen Sie Ihre Sammlung. Hier ist Kunst nicht cheap, nicht deluxe und doch bezahlbar.”
Öffnungszeiten: Fr. + Sa. 14 – 20 Uhr | So 11 – 18 Uhr
Eintritt 8 EUR inkl. Katalog
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PROGRAMM :
FREITAG
13.11.2015 | 14:00 – 20:00
15:00
Frauen in Kunst und Kultur – Zwischen neuem Selbstbewusstsein und Quotenforderungen. Vortrag zur gleichnamigen Studie von Ursula Theißen, Frauenkulturbüro NRW. Im Anschluss Podiumsgespräch Ute Pauling, Journalistin WDR/ARD; Luzia Sassen, Galeristin Bonn/Köln; Dr. Arta Valstar-Verhoff, Kunsthistorikerin und Kuratorin; Susanna Neunast, Künstlerin und Preisträgerin des Valentine Rothe Preises 2012; Marianne Pitzen, Direktorin Frauenmuseum Bonn. Moderation: Dr. Klaudia Nebelin, Pressesprecherin Frauenmuseum
19:00
Eröffnung und Vergabe des Valentine Rothe Preises
Marianne Pitzen, Direktorin Frauenmuseum Bonn mit Dank an Renate Hendricks (MdL)
Vergabe Valentine Rothe Preis: Priv. Doz. Dr. Valentine Rothe
Musik: Andrea Will. Flöte
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SAMSTAG
14.11.2015 | 14:00 – 20:00
17:00
Performance.
Brandherzzeitgeist Sonja Hellmann. Butoheske Präsenzperformance. Hellmann erforscht als Malerin, Performancekünstlerin und mit Rauminstallationen die Wirkung von Körper in Raum und Zeit. In ihrer vom japanischen Butoh (Tanz der Schatten) inspirierten Performancekunst spielt sie körperlich mit den Grenzen des Möglichen, dient als Projektionsfläche für Geschichten der Betrachtenden und setzt präsente Impulse, die noch lange nachwirken.
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SONNTAG
15.11.2015 | 11:00 – 18:00
17:00
Vergabe Publikumspreis
Kinderatelier:
FR – SO Workshops + Kinderkunstmarkt
Info + Anmeldung: www.kinderatelier-im-frauenmuseum.de
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TEILNEHMENDE KÜNSTLERINNEN
Magdalena Abele, Rosalinde Bakker, Heike Becker, Astrid Bergmann, Annette Besgen, Karin Rosemarie Bleser, Petra Brinkschmidt, Liilá Choi, Marie-Josee Comello, Cornelia Enax, Karin Feuchtinger, Silke Frosch, Wendy Hack, Sabine Hagedorn, Martina Hamrik, Andrea Hillen, Magdalena Hohlweg, MARIOLA Maria Hornung, Pascale Hussong-Renz, Heike Iserlohe, JOHannaS, Sonja Kalb, Susanne Kamps, Kristina Kanders, Anja Kleemann-Jacks, Petra Knauer, Nicola Köchel, Gisela Krause, Tanja Krause, Sabine Krüger, Manuela Krug, Anette Lenzing, Yvonne Lötz, Katrin Lühmann, Hanne Neß, Anastasiya Nesterova, Katerina Omelchuk, Youn-Ok Ou, Carola Paschold, Weiqun Peper-Liu, Dorothee Pfeifer, Susanne Pillmann, Elke Reis, Anna-Katharina Rintelen, Marianne Roetzel, Cornelia Rohde, Sibylle M.Rosenboom, Simone Rosenow, Inna Rust, Daniela Schweinsberg, Helen Shulkin, Rike Stausberg, Larissa Strunowa-Lübke, Zsuzsa Szvath, Andrea Temming, Zoe Toms, Martina Unterharnscheidt, Nina Urlichs, Karin Waldmann, Mechthild Wallrath-Karcher, Natalia Wehler, Sieglinde Weindl, Mirjam Wingender, Sarah-Victoria Winter, Katja Zander.
GRUPPEN
DominArs: Susanne Beringer, Birgit Brinkmann-Grempel, Barbara Ring
Fünfbettzimmer GmbK: Martina M. Altmann, Sandra Beyer, Natja Jander, Karin Mühlwitz, Daniela Schneider
Die Hamburgerinnen: Katharina Holstein-Sturm, Lillemor Mahlstaedt, Johanna Wunderlich
Das erste Frauenmuseum weltweit zeigt Kunst und Geschichte von Frauen – interdisziplinär und international. Themenausstellungen greifen aktuelle Diskussionen und wissenschaftliche Forschungsergebnisse auf. Insbesondere die Geschichte der Frauen von matriarchaler Vorzeit bis in unsere Gegenwart wird lebendig dargestellt.
Wer zum ersten Mal in dieses Museum kommt, der staunt in der Regel nicht schlecht: Das Bonner Frauenmuseum ist mit Sicherheit kein Museum, das sich in die Phalanx der rheinischen Museumslandschaft nahtlos einfügt. Warum nicht?
Dieses Museum ist definitiv näher am Puls der Zeit: Die Ausstellungen greifen aktuelle Fragen, wissenschaftliche Forschungsergebnisse und politische Diskussionen auf. Darunter brisante Themen wie Sexhandel, Mythos Mutter, Frauenwahlrecht, Alleinerziehende, Frauen der Weltreligionen. Das Frauenmuseum ist schneller als andere: Die Themenausstellungen wechseln im Schnitt alle drei Monate. Und es ist ein Museum, das weit mehr unternimmt als klassische Ausstellungstätigkeit. Die Kunstmesse im November und die Mode- und Kunstkleidermesse im März sind solche Highlights. Spätestens an solchen Wochenenden wird auch dem letzten Besucher klar: Das Frauenmuseum ist ein offenes Haus, ein Labor, bereit für viele Experimente und noch nicht Erprobtes. Hier gibt es die innovativen Dinge zu sehen, die noch nicht unter dem Diktat des Kunstmarktes stehen, sondern noch frisch (im wahrsten Sinne des Wortes) sind. Klar, diese Museumsphilosophie ist auch eine Herausforderung für Besucher. Hier geht es nicht um Kunstkonsum, sondern vor allem um das aktive Kunsterlebnis – leichter ist: ein Picasso ist eben ein Picasso, ein Picasso…
Dürfen Männer ins Frauenmuseum? Klar: Für nur 4,50EUR dürfen sie sich bilden und inspirieren lassen und mittlerweile erlauben die Museumsfrauen ausgewählten Künstlern sogar im Haus auszustellen.
Gegründet wurde das Museum 1981 von Marianne Pitzen, der heutigen Direktorin, und einer Gruppe interdisziplinär arbeitender Frauen. Getragen wird es unter anderem vom Verein “Frauenmuseum – Kunst, Kultur, Forschung e.V.” mit knapp 400 Mitgliedern. Mittlerweile schaut das Frauenmuseum auf über 600 Ausstellungen zurück und ist mit seinen umfangreichen Begleitprogrammen, dem Kinderatelier und drei unterschiedlichen Archiven längst zu einer auch international anerkannten Institution geworden. Den Modellcharakter des Museums als Werkstatt, Ideenpool und Laboratorium unterstützen zusätzliche Atelierräume für Künstlerinnen. Seit Bestehen des Museums wurden Arbeiten von mehr als 2500 Künstlerinnen gezeigt. Viele von ihnen konnten sich inzwischen auf dem internationalen Kunstmarkt etablieren. Das Frauenmuseum Bonn ist außerdem Sitz des 2012 gegründeten Verbandes International Association of Women’s Museums.
Kommende Ausstellungen:
25.11.2015 (Internationaler Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen) bis 8.3.2016:
“1 von 3” – Was braucht es noch, um Dich wütend zu machen? (Ausstellung in Kooperation mit der WORLD BANK GROUP)
“Die Dinge beim Namen nennen – Gewalt gegen Frauen im Alltag” (Ausstellung der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)
Kontakt
Frauenmuseum
Dr. Klaudia Nebelin
Im Krausfeld
53111 Bonn
0228 92 89 45 27
klaudia.nebelin@frauenmuseum.de
http://www.frauenmuseum.de