Kosmetik aus der Apotheke

Kosmetik aus der Apotheke

Produkte für Verbraucher:innen mit besonderen Hautbedürfnissen

Kosmetik aus der Apotheke

Apotheken beraten Menschen mit besonderen Hautbedürfnissen (Bildquelle: © pexels)

Stuttgart – Sensible Haut ist keine Seltenheit. Je nach Erhebung sind bis zu 50 Prozent der Menschen betroffen – Frauen häufiger als Männer. Aber auch Erkrankungen wie Akne oder Couperose (Kupferrose = kleinste gerötete Adern im Bereich der Nase und der Wangen) machen die tägliche Hautpflege schwierig, weil sich vieles den medizinischen Anforderungen unterordnen muss. Doch auch Menschen mit problematischer Haut haben das Bedürfnis nach gut riechenden Produkten oder einer Anti-Age-Pflege. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg (LAV) erklärt, wie Apotheken durch eine individuelle Beratung und mit speziellen Produkten solche Wünsche erfüllen können.

“Viele Patient:innen mit besonderen Hautbedürfnissen haben das Gefühl, dass sie froh sein müssen, die richtige Hautpflege gefunden zu haben. Weitere Wünsche sind fast tabu. Aber auch Frauen in den Wechseljahren, die in ihrer Jugend an Akne litten und noch unter den Folgen leiden, möchten eine Hautpflege, die ihrem Alter entspricht. Sie soll gut riechen und auch die ersten Fältchen bekämpfen” erklärt Friederike Habighorst-Klemm, Mitglied im Vorstand des LAV. Ebenso gehe es auch jungen Frauen und Männern mit sensibler Haut – sie möchten trotz ihrer Hautprobleme gut aussehen und das Gefühl haben, eine wohltuende Pflege aufzutragen, und nicht nur eine medizinisch-riechende Creme oder Paste zu verwenden.

Diese Kundinnen und Kunden erhalten in der Apotheke eine umfassende Beratung und Hilfe, weiß Habighorst-Klemm: “Unsere Sortimente umfassen ganz unterschiedliche Kosmetika, die auf verschiedene Bedürfnisse und auch auf Vorerkrankungen eingehen.” Apothekerin oder Apotheker wissen, welche Inhaltsstoffe in bestimmt Situationen besser nicht verwendet werden sollten, oder welche zusätzliche Linderung verschaffen. “Patientin:innen mit Couperose sollten zum Beispiel keine Pflege für einen “rosigen” Teint oder für eine “lebendige Ausstrahlung” verwenden”, erklärt die Apothekerin “diese wirken häufig durchblutungsfördernd und das ist bei Couperose eher kontraproduktiv.” Betroffenen empfiehlt sie eher eine beruhigende, vielleicht sogar kaschierende, getönte Feuchtigkeitspflege mit Wirkstoffen wie Aloe Vera oder Panthenol. Und noch einen Tipp hat Habighorst-Klemm für ihre Kund:innen: “Tragen Sie das Wichtigste immer zuerst auf – also medizinische Creme oder Salbe als erstes, dann erst die Tages- oder Nachtpflege. So kann das Medikament gut in die Haut einziehen und seine Wirkung entfalten.”

Auf Kosmetik-Produkten lesen Verbraucher:innen häufig, dass eine Creme oder eine Reinigungsmilch dermatologisch getestet sei. Friederike Habighorst-Klemm schränkt ein, dass das nur eine begrenzte Aussagekraft zu Wirksamkeit oder Verträglichkeit habe. “In der Apotheke gibt es hingegen Pflegeprodukte, die speziell an erkrankter Haut getestet wurden. Das gibt Betroffenen mit besonderen Anforderungen mehr Sicherheit.” Am wichtigsten sei jedoch, dass Patientinnen und Patienten mit ihrer Apotheke sprechen, die konkreten Hautprobleme erklären und verwendete (medizinische) Cremes mitbringen. “So können wir gezielt eine ergänzende Pflege zusammenstellen und von den empfohlenen Produkten ein Pröbchen mitgeben.” Denn Betroffene sollten neue Produkte in jedem Fall über ein paar Tage in der Armbeuge ausprobieren. Treten dort keine Reaktion auf, könne man davon ausgehen, dass die Creme auch im Gesicht gut vertragen wird.

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. In Baden-Württemberg gibt es rund 2.400 öffentliche Apotheken. Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder Teilzeit. Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 : 2015.

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