Schadens-Szenario von außen nicht erkennbar
sup.- Tankanlagen sind wertvolles Betriebsvermögen. Wenn die Wärmeerzeugung am Firmenstandort z. B. mit Heizöl betrieben wird, dann ist der Tank mehr als das jederzeit verfügbare Reservoire für Brennstoff. Er muss gewährleisten, dass es bei der Lagerung der Wärme-Energie auch langfristig nicht durch Leckagen oder andere Undichtigkeiten zu einem unkontrollierten Austritt von Öl kommen kann. Damit hat der Öltank inklusive seiner technischen Sicherheitseinrichtungen eine entscheidende Schutzfunktion: gegen Schäden am Betriebsgebäude oder Störungen der Arbeitsabläufe sowie gegen das Haftungsrisiko aufgrund möglicher Verunreinigungen von Erdreich oder Grundwasser. Gefahr droht vor allem dort, wo sie zunächst unerkannt bleibt: Im Inneren eines Stahltanks kann Korrosion die Wandungen angreifen und allmählich zerstören, ohne dass dies von außen sichtbar wäre. Dabei ist es nicht das Heizöl selbst, das die Flächen korrodieren lässt, sondern meist ein Gemisch aus Kondenswasser und Sedimenten, die sich durch den natürlichen Alterungsprozess von Öl am Tankboden absetzen.
Tankanlagen gehören damit zu den Industriegütern, die ohne Schutzmaßnahmen besonders anfällig für Korrosionsschäden sind. Angesichts jährlicher wirtschaftlicher Verluste in Milliardenhöhe durch rostende Bauteile und Technikkomponenten ist die Bedeutung solcher Maßnahmen unbestritten. Aber im Gegensatz zu anderen, leichter zugänglichen Objekten, Materialien und Oberflächen werden bei den Tanks fachkundige Spezialisten benötigt, um überhaupt Kenntnisse über das Schadens-Szenario zu erlangen. Die sicherste Methode, korrosionsbedingte Ölschäden zu vermeiden, ist deshalb eine regelmäßige, professionell durchgeführte Inspektion des Tankinneren. Zertifizierte Fachbetriebe nach Wasserrecht haben nach Angaben des Bundesverbandes Behälterschutz e. V. (Freiburg) die dafür erforderliche Kompetenz sowie das notwendige Equipment und können solche Kontrollen auch während der Heizperiode vornehmen: Das im Tank befindliche Öl wird dann unabhängig vom Füllstand ausgepumpt und zwischengelagert, der Heizbetrieb kann in dieser Zeit über ein Provisorium aufrechterhalten werden. Der geleerte Tank wird gründlich gereinigt und auf Lochfraß oder andere Schäden untersucht. Kleinere Defekte an Tank, Leitungen, Armaturen oder Sicherheitstechnik kann der Fachbetrieb sofort beheben, zur umfassenden Sanierung bietet sich z. B. eine Leckschutzauskleidung als zusätzliche Tankinnenhülle an. Ein zuverlässiges Indiz für stets aktualisierte Fachkenntnisse sowie die wasserrechtliche Zulassung eines Betriebs ist das RAL-Gütezeichen Tankschutz und Tanktechnik (www.bbs-gt.de).
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