Konjunktur-Barometer Kupfer schlägt aus

Ein kleiner Schwarzer Freitag auf dem Kupfermarkt.

Konjunktur-Barometer Kupfer schlägt aus

Konjunktur-Barometer Kupfer schlägt aus

Ein kleiner Schwarzer Freitag auf dem Kupfermarkt. Der Preis des roten Metalls fiel deutlich unter die 7.000 US-Dollar-Marke im März. Chinas abnehmende Wachstumsdynamik war ausschlaggebend.

Hat sich damit die Risikobewertung für den Kupferpreis geändert? Bei einer Befragung der chinesischen Kupferproduzenten ergab sich eindeutig ein “Nein”. 91 Prozent erwarten sogar eine Verbesserung der Aufträge.

So führte China im März 420.000 Tonnen Kupfer und Kupferprodukte ein, damit 31 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und 10,5 Prozent mehr als im Februar. Im ersten Quartal 2014 steigerte das Land der Mitte seine Kupferimporte im Vergleich zu den ersten drei Monaten in 2013 um etwa 3 Prozent. Chinas Hunger nach Kupfer ist also ungebremst. Allgemein wird erwartet, dass sich die Nachfrage nach dem roten Metall verstärkt und das erwartete Produktionsplus doch nicht so hoch wie von vielen Analysten erwartet ausfällt.

Produktionsausfälle bestimmen immerhin den Alltag am Kupfermarkt. Codelcos Ventanas Hütte soll für 23 Tage, die Sterlite Hütte ebenfalls für geschätzte 22 Tage stillgelegt werden. Und in China reduziert die Jichuan Hütte den Durchlauf für rund vier Monate. Auf der Nachfrageseite gibt es für Kupfer-Anleger dagegen gute Kunde. Denn in Deutschland stieg die Industrieproduktion im Januar um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und in den USA erholte sich die Kupferproduktion stärker als erwartet vom klimabedingten Rückgang.

Die Analysten der RBS Investmentbank prognostizieren für 2014, dass sich das globale Wachstum der Kupfernachfrage auf 5,7 Prozent beschleunigen werde. Für 2015 gehen sie ebenfalls von 5,7 und für 2016 von 5,6 Prozent aus. Grund sei einmal ein verbessertes Wirtschaftswachstum außerhalb Chinas, zum anderen wachse Chinas Kupferverbrauch ebenfalls weiter. 2018 könne die Kupfernachfrage größer als das Angebot sein. Diese Meinung vom Kupferdefizit in wenigen Jahren teilen die RBS-Experten mit einigen anderen Analysten.

So zum Beispiel mit den Experten des Mcquarie-Investmenthauses. Sie sehen derzeit einen guten Einstiegszeitpunkt für Kupfer. Da der Kupferpreis bezüglich Konjunkturentwicklungen sehr sensibel reagiert, sind Ausschläge nach oben oder unten immer kurzfristig möglich. Sie schätzen für 2014 eine um vier Prozent gesteigerte Minenproduktion. Bisher wurde die nicht so stark steigende Minenproduktion von der Verfügbarkeit des Kupferschrottes ausgeglichen. Doch nicht alle sind positiv für Kupfer gestimmt. So stehen die Analysten von Merrill Lynch der Kupferpreisentwicklung für 2014 eher neutral gegenüber.

Kupferprojekte und Kupferunternehmen gibt es zwar viele. Doch sind auch viele mit hohen Kosten und mit Begehrlichkeiten von Seiten der Staaten, in denen sie arbeiten, sowie der Belegschaft, konfrontiert. Daher müssen Anleger genau schauen, in welche Produzenten oder Explorer sie investieren wollen.

Ein Unternehmens-Update gab es zum Beispiel vor wenigen Tagen von Altona Mining (ISIN: A000000AOH, http://bit.ly/1mGOhDn ), welche Kupferprojekte in Finnland und in Australien betreiben. Die seit kurzem schuldenfreie Gesellschaft betreibt die Outokumpu Mine in Finnland mit Profit und arbeitet auch weiterhin an einer Optimierung. Das Kupfer wird dort äußerst kostengünstig produziert (1,60 bis 1,75 US-Dollar je Pound Kupfer) und die Produktionsmengen für Kupfer und Gold konnten für 2014 auf jeweils 9.000 bis 10.000 Tonnen beziehungsweise Unzen angehoben werden. Um die schon jetzt bestehende Lukrativität der Mine zu erhöhen, plant man mit zusätzlichen Bohrungen die Reserven zu erhöhen. Das Little Eva-Projekt in Queensland, Australien, kann mit günstigen All-in-Betriebskosten von unter zwei US-Dollar je Pound Kupfer punkten.

Freyja Resources (ISIN: CA35833Q1019, http://bit.ly/1n3MZCK ), derzeit vermutlich weniger bekannt als Altona Mining, exploriert in Mexiko. Hauptprojekt ist die Las Cristinas Kupfer-Silber-Mine in Chihuahua, welche über vier Explorationskonzessionen über 684 Hektar verfügt. Ein Gebiet, in dem bereits früher Kupfer abgebaut wurde. Dort startet diesen Monat ein 3.000 Meter Bohrprogramm. Im Februar verkündete Bohrergebnisse brachten sehr gute Erkenntnisse, nämlich bis zu 17,95 Prozent Kupfer und bis zu 429 Gramm Silber pro Tonne Gestein.
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