Forschungsaktivitäten für die Markteinführung
Hydriertes Pflanzenöl (HVO, Hydrotreated Vegetable Oil) hat aufgrund seiner chemisch-physikalischen Eigenschaften das Potenzial, das Angebot an fossilen und biogenen Brennstoffen im Raumwärmemarkt künftig zu ergänzen. Aus Sicht der Politik ist der Beitrag von HVO zum Klimaschutz interessant, weil es den Ausstoß von Treibhausgasen verringern könnte. Technisch möglich und wirtschaftlich ist sowohl die großtechnische Produktion in sogenannten “Stand-alone”-Anlagen als auch die gemeinsame Hydrierung von Pflanzenöl und der Heizöl-Diesel-Fraktion in konventionellen Raffinerieprozessen (Coprocessing). HVO aus “Stand-alone”-Anlagen ist heute schon im Markt verfügbar. Der Kenntnisstand beider Produktionsprozesse von Pflanzenöl und den anwendungstechnischen Eigenschaften des biogenen Brennstoffs muss allerdings noch erweitert werden.
Hier setzt ein gemeinsames Projekt des Oel-Waerme-Instituts und des Instituts für Energieverfahrenstechnik- und Chemieingenieurwesen an der TU Bergakademie Freiberg an, das wesentliche Erkenntnisse liefern soll, die zur Einführung von hydrierten Pflanzenölen in den Raumwärmemarkt erforderlich sind. Aus anlagentechnischer Sicht sind insbesondere belastbare reaktionstechnische Daten als Grundlage für die Auslegung, Anpassung und den Betrieb von technischen Reaktoren zur Nutzung von Pflanzenölen im Coprocessing ebenso wie von “Stand-alone”-Anlagen zu ermitteln. Zudem sind geeignete schwefelfreie Katalysatoren für den Prozess der Hydrierung von Pflanzenölen zu entwickeln. Beim Coprocessing wird Pflanzenöl durch eine “katalytische Reaktion” mit Wasserstoff (Hydrierung) in HVO umgewandelt. Die Rohstoffbasis können sowohl flexible Mischungen verschiedener Pflanzenöle als auch tierische Fette aus Abfällen sein.
Aus anwendungstechnischer Sicht wird überprüft, bis zu welchen HVO-Beimischungen zu Heizöl EL die Parameter der Brennstoffnorm DIN SPEC 51603-6 “Heizöl EL Alternativ” bzw. DIN 51603-1 eingehalten werden. Zudem sind Messverfahren zu validieren, mit denen der Anteil an HVO in Heizöl EL bestimmt werden kann. Die verbrennungstechnischen Eigenschaften von HVO und unterschiedlichen Blends mit Heizöl und FAME sind zum Beispiel im Prüfflammrohr und durch Langzeitversuche in kommerziellen Brennwertgeräten im Hinblick auf Schadstoffemissionen zu untersuchen. Und schließlich ist auch die Stabilität der Blends bei der Langzeitlagerung eine wichtige Eigenschaft, die zu prüfen ist.
Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.owi-aachen.de www.owi-aachen.de
Bildrechte: © IEC Freiberg Bildquelle:© IEC Freiberg
Über die OWI Oel-Waerme-Institut GmbH
OWI ist ein Forschungsdienstleister, der Konzepte und neue Technologien zur Wärme- und Stromerzeugung auf der Basis von fossilen und regenerativen Brenn- und Kraftstoffen erforscht und entwickelt. Das Ziel ist die Entwicklung energieeffizienter und umweltschonender Produkte, die marktfähig sind. Dabei arbeitet OWI eng mit Industrieunternehmen und Forschungsinstitutionen zusammen und versteht sich als Mittler zwischen Grundlagenforschung und Anwendung. OWI ist gemeinnützig und anerkanntes “An-Institut der RWTH Aachen”.
Oel-Waerme-Institut GmbH (OWI)
Michael Ehring
Kaiserstrasse 100
52134 Herzogenrath
49 (0)2407 / 9518 – 138
m.ehring@owi-aachen.de
http://www.owi-aachen.de
Oel-Waerme-Institut
Michael Ehring
Kaiserstrasse 100
52134 Herzogenrath
49 (0)2407 / 9518 – 138
m.ehring@owi-aachen.de
http://www.owi-aachen.de