Sie ist leider notwendig, und je älter das Auto, desto wichtiger: die Inspektion. Selbst wenn der Wagen anscheinend einwandfrei läuft, sollte man sie vorschriftsmäßig durchführen lassen, denn so lassen sich drohende Pannen am effektivsten verhindern. Interessanterweise dehnen viele Besitzer die Inspektionsintervalle aus, je älter ihr Auto ist. Dies hängt oft mit der finanziellen Situation zusammen, denn Fahrer älterer Autos versuchen hier häufig zu sparen – mit manchmal teuren Folgen. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die freie Werkstatt immer am günstigsten sei, während Vertragswerkstätten ziemliche Abzocker seien. Doch stimmt das? Und welche Alternativen hat man überhaupt? Der auf den Autosektor spezialisierte Unternehmensberater Michael Quack aus Köln machte die Probe aufs Exempel. Mit überraschenden Ergebnissen: Als Versuchskaninchen musste ein Golf IV TDI, Baujahr 2001, herhalten, also ein immer noch weit verbreitetes Modell. Wir wollten für den Wagen eine Inspektion haben, bei der Glühkerzen, Luftfilter, Pollenfilter, Kraftstofffilter, Bremsscheiben samt Bremsbelägen vorne erneuert und ein Ölwechsel gemacht werden sollte. Dazu addieren sich natürlich immer die Lohnkosten. Quack hat sich bei sieben verschiedenen Werkstätten aus dem Raum München Kostenvoranschläge machen lassen, um die Alternativen darzustellen und natürlich den günstigsten Anbieter zu finden. Erste Anlaufstelle war der örtliche VW-Vertragshändler, dann kamen die Werkstattketten Pit Stop und A.T.U. sowie der Bosch Car Service an die Reihe und schließlich eine willkürlich ausgewählte freie Werkstatt in der Nähe. Um die Vorzüge des Internets zu demonstrieren, suchte Quack auf der Homepage von “Fair Garage” nach den günstigsten Werkstätten – einmal eine freie Werkstatt und eine VW-Vertragswerkstatt. Nach Eingabe der Fahrzeugdaten und des gewünschten Service erhält man eine Liste mit Angeboten aus der Region. Die Entfernungen zu den Werkstätten sind dabei angegeben, sogar mit Landkarte. Natürlich wurde den Werkstätten der wahre Grund unserer Anfrage verschwiegen, um ein realistisches Ergebnis zu bekommen. Nach Auswertung der Kostenvoranschläge ergibt sich folgende Rangfolge: In den Gesamtkosten erweist sich der Bosch Car Service mit satten 897 Euro als am teuersten, gefolgt von der VW-Markenwerkstatt, die wir über die Werkstattsuche bei “Fair Garage” gefunden haben, mit 844 Euro. Knapp darunter rangiert die freie Werkstatt mit 835 Euro. Zu unserer Überraschung verlangt der örtliche VW-Händler nur 780 Euro und ist damit günstiger als die lokale freie Werkstatt. Noch billiger können es die Kollegen von Pit Stop (638 Euro) und A.T.U. (591 Euro). Der Gewinner aber ist die freie Werkstatt, die wir über “Fair Garage” gefunden haben, mit nur 494 Euro. Damit hätten wir eine Preisspanne zwischen dem teuersten und billigsten Anbieter von sagenhaften 403 Euro!
Wie kommt es dazu? Erst wenn man die Teile- und Lohnkosten aufstückelt, erhält man Klarheit. Die lokale VW-Markenwerkstatt verlangt zwar die höchsten Teilekosten (554,65 Euro), liegt aber bei den Lohnkosten mit 225,35 Euro im Mittelfeld. Der Bosch Car Service verlangt mit 364 Euro den höchsten Lohn, während die über “Fair Garage” gefundene freie Werkstatt lediglich mit 163 Euro entlohnt werden will und auch für die Ersatzteile berechnen sie mit 330,32 Euro am wenigsten. Die örtliche freie Werkstatt liegt zwar bei den Teilekosten mit 513,40 Euro rund 41 Euro unter der VW-Vertragswerkstatt, berechnet aber mit 321,67 Euro um 96 Euro höhere Lohnkosten. Gut geschlagen haben sich die großen Ketten von A.T.U. und Pit Stop. Sie berechnen für die Teile den identischen Betrag von 385,01 Euro und waren beim Lohn mit 205,96 Euro (A.T.U.) und 253,07 Euro (Pit Stop) noch erfreulich günstig. Interessant ist, dass der örtliche VW-Händler exakt 100 Euro weniger Lohn fordert, als sein Kollege etliche Kilometer weiter, den wir über “Fair Garage” kontaktiert haben.
Die hohen Schwankungen bei den Teilekosten liegen zum einen an den Aufschlägen, die die Werkstätten auf ihre Einkaufspreise kalkulieren, zum anderen an der Beschaffung günstiger Teile über den Zubehörmarkt. Die Qualität der Ersatzteile vieler Fremdanbieter ist erstaunlich gut, auch wenn die Autohersteller nicht müde werden, das Gegenteil zu kolportieren. Dazu muss man aber wissen, dass die Händler das meiste Geld nicht mit dem Verkauf der Neuwagen, sondern über den Ersatzteilverkauf verdienen. Ebenso unter Verschluss halten sie, dass manche Zuliefererbetriebe das identische Markenteil (nur weil VW drauf steht, hat VW es noch längst nicht selber produziert) unter ihrem eigenen Namen günstiger vertreiben. Was uns zu einer vielleicht noch günstigeren Alternative bringt: Über Ersatzteilportale wie z.B. “autoteile24” lässt sich mit wenigen Mausklicks nach den günstigsten Ersatzteilen fahnden. Die Preisunterschiede sind erheblich und können ein Mehrfaches des günstigsten Anbieters ausmachen. Wenn man dann noch eine Werkstatt findet, die bereit ist zu einem angemessen Lohn die Teile einzubauen, könnte man sogar die günstigste freie Werkstatt von “Fair Garage” unterbieten. “Wichtig ist zu wissen, dass die angebotenen Ersatzteile in den Portalen eine vergleichbare Qualität zu den Originalteilen aufweisen”, erklärt Unternehmensberater Quack. Schließlich müssen alle sicherheitsrelevanten Teile ein E-Prüfzeichen für den deutschen Markt besitzen. Verantwortlich für die Qualität ist der Hersteller und der muss auch die gesetzlich vorgeschriebene sechsmonatige Garantie und die zweijährige Gewährleistung übernehmen. Vorsicht ist bei dubiosen Internetportalen geboten: Es sind auch billige Plagiate der Originalersatzteile im Umlauf, besonders in Asien blüht das Geschäft mit den Fälschungen. Diese haben keine Zulassung in Deutschland und sind einfach nur gefährlich! Auf den renommierten Portalen wie z. B. “kfzteile24” oder “teilesuche24” erfolgt eine Kontrolle der Ersatzteile, da sie für die angebotene Ware auch gerade stehen müssen. Das Beispiel des VW Golf IV ist selbstverständlich nur eine Momentaufnahme und besitzt keine Allgemeingültigkeit. In anderen Regionen oder zu einem anderen Zeitpunkt könnte die Situation auch anders aussehen. Es dient zur Demonstration, dass sich Vergleiche immer lohnen und man vor dem Gang zur Werkstatt alternative Kostenvoranschläge einholen sollte. Wer – wie in unserem Fall – fast die Hälfte sparen kann, sollte sich die Zeit dafür nehmen.
Interview mit Geschäftsführer Herr Quack
WuP: Warum gibt es diese großen Unterschiede für den gleichen Auftrag?
Herr Quack: Dies hängt hauptsächlich mit den unterschiedlichen Kostenstrukturen der jeweiligen Betriebe zusammen. Ein VW-Autohaus in verkehrsgünstiger Lage mit angeschlossenem Neuwagen-Verkauf und Lounge-Bereich für die Kunden hat andere Kosten als eine freie Werkstatt in einem Industriegebiet. Dazu kommen hohe Aufwendungen für die Schulung der Mechaniker, die immer auf dem neuesten Stand der Fahrzeugtechnik sein müssen.
WuP: Kann denn der Kunde einer kleinen Werkstatt sicher sein, dass sein Fahrzeug fachgerecht repariert wird?
Herr Quack: Das Fahrzeug aus dem Preisvergleich-Test war ein 12 Jahre alter VW Golf. Ein sehr häufig verkauftes Modell mit solider Technik. Bei diesen Arten von Fahrzeugen sollte keine Werkstatt bei einer Inspektion Probleme haben. Bei einem nagelneuen Modell vom letzten Jahr sieht die Sache unter Umständen anders aus. Hier hängt es sehr davon ab, wie gut geschult die Mitarbeiter der Werkstatt sind.
WuP: Was hat Sie bei diesem Preisvergleich am meisten verwundert?
Herr Quack: Es ist für mich völlig unverständlich, wie ein Bosch Service und eine freie Werkstatt teurer als die Markenwerkstatt sein kann. Es gab keinen Rabatt auf die Ersatzteile, kein Aktionsangebot und ein Stundenverrechnungssatz wie im Autohaus. Mit dieser Preispolitik vergrault man sich die Kundschaft.
WuP: Was empfehlen Sie einem Autofahrer, der einen Werkstatt-Service braucht:
Herr Quack: Ich empfehle, aktiv die Preise zu vergleichen und sich mehrere Angebote einzuholen. Lassen Sie sich den Leistungsumfang erklären und fragen Sie auch nach Aktionsangeboten z.B. beim Bremsen-Service oder bei der Inspektion.
WuP: Und was empfehlen Sie einer Werkstatt, deren Auslastung zu niedrig ist?
Herr Quack: In meiner Beratungspraxis treffe ich oft auf Betriebe, deren Organisationsstrukturen alt und verkrustet sind. Mit den Themen Kalkulation und Marketing wird sich nicht beschäftigt und auch die Mitarbeitermotivation lässt zu wünschen übrig. In solchen Fällen kann eine Unternehmensberatung wahre Wunder wirken. Ich analysiere die jeweilige IST-Situation und erarbeite neue Prozesse und Strukturen. Die Mitarbeiter werden aktiv in diese Beratung mit einbezogen. Am Ende hat das Unternehmen ein neues Profil und kann sich am Markt besser positionieren.
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