Heute sind mehr Erwachsene und Jugendliche von der so genannten Kinderkrankheit betroffen. Bei ihnen fehlen die typischen Keuchhusten-Symptome und so wird oft nur eine Bronchitis oder ein hartnäckiger Husten diagnostiziert. Betroffene sind jedoch für nicht geimpfte Säuglinge und Kleinkinder ein hohes Risiko, denn bei ihnen kann eine Pertussis-Infektion zu lebensbedrohlichem Atemstillstand führen.
Um eine Infektionskrankheit wie den Keuchhusten einzudämmen oder gar ganz auszumerzen, ist eine hohe Herdenimmunität erforderlich. Je mehr Menschen durch Impfung geschützt sind, umso geringer ist das Ansteckungsrisiko im Allgemeinen und für Ungeimpfte im Besonderen. Die Impfung vieler ist ein Schutzschild gegen Erreger getreu dem Motto der drei Musketiere: Alle für einen, einer für alle!
Impfstrategie und Empfehlungen der STIKO, der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut, dienen der Gesundheit der gesamten Bevölkerung – vom Neugeborenen bis hin zum alten Menschen.
Neugeborene – schutzlos und gefährdet…
Gegen viele Krankheitserreger sind Neugeborene und Säuglinge gefeit, denn von der Mutter übernommene Antikörper schützen sie auch noch einige Wochen nach der Geburt. Bei Keuchhusten gibt es diesen so genannten Nestschutz nicht und die Schutzimpfung ist erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat möglich. Neugeborene sind daher bei einer Ansteckung besonders gefährdet, einen bedrohlichen Atemstillstand zu erleiden.
Die Bakterien (Bordetella pertussis), die Keuchhusten verursachen, werden durch Tröpfchen übertragen. Beim Husten, Niesen oder Sprechen können diese bis zu einem Meter weit fliegen. 80 bis 100 Prozent derjenigen, die mit den Keimen in Kontakt kommen, werden infiziert.
Impfung – sicherer Schutz für alle Altersstufen…
Nur ein wirksamer Impfschutz kann vor dem belastenden, gefährlichen und langwierigen Keuchhusten schützen. Dabei kommt es darauf an, dass zum Schutz der ganz Kleinen, alle Familienmitglieder gegen eine Keuchhusteninfektion geimpft sind: Geschwister, Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel und, und. Da sich Nachwuchs nicht immer genau planen lässt, sollten alle Frauen grundsätzlich auf einen ausreichenden Impfschutz achten.
Kein lebenslanger Schutz – Auffrischung wichtig…
Die Grundimmunisierung der Babys gegen Keuchhusten erfolgt im Rahmen einer Sechsfach-Impfung ab dem vollendeten 2. Lebensmonat in vier Impfdurchgängen, die spätestens mit dem 14. Lebensmonat abgeschlossen sein sollte.
Weil der Impfschutz aber nicht lebenslang hält, sind regelmäßige Auffrischungen ebenso wichtig: Sie sollen zwischen dem 5. und 6. Lebensjahr sowie zwischen dem 9. und 17. Lebensjahr erfolgen. Seit 2009 empfiehlt die STIKO – die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut – zudem, dass sich auch alle Erwachsenen gegen Keuchhusten impfen lassen sollen. Für alle Auffrischungs- bzw. Booster-Impfungen wird ein Dreifach-Impfstoff eingesetzt, der gleichzeitig auch gegen Diphtherie und Tetanus schützt.
Die STIKO will mit der Empfehlung zur Impfung Erwachsener eine Lücke im Impfplan schließen und damit die Herdenimmunität erhöhen, denn das Durchschnittsalter an Keuchhusten Erkrankter liegt bei 42 Jahren. Erwachsene stellen somit das höchste Ansteckungsrisiko dar. Die aktuellen Impfkalender für Kinder und Erwachsene sowie alle wichtigen Informationen über Keuchhusten & Co. kann man auch im Internet nachlesen unter www.gesundes-kind.de oder www.kinderaerzte-im-netz.de.
Die Website www.gesundes-kind.de bietet außerdem einen praktischen “Vergissmeinnicht-Service” an. Einmal eingerichtet erinnert er rechtzeitig an alle wichtigen Impftermine der ganzen Familie per SMS aufs Handy oder per Mail auf den Computer. Sogar fürs iPhone gibt es eine App zum Download auf der Startseite.
WEDOpress GmbH
Angelika Lemp
Im Portugall 9c
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