Kann Arbeit Sinn stiften? – Sinnerleben als Konsequenz eigenverantwortlichen Handelns

Kann Arbeit Sinn stiften? – Sinnerleben als Konsequenz eigenverantwortlichen Handelns

Sinn im Job zu erleben, ist der einzige Weg zu nachhaltigem Unternehmenserfolg mit und durch motivierte und gesunde Menschen im Unternehmen.

BildGute Gespräche inspirieren und wirken nach. Gerade gestern hatte ich so ein Gespräch. Ein einziger Satz meines Gegenübers hat viel Nachdenken in mir ausgelöst: “Das Gefühl von Sinn ist die Konsequenz eigenen Handelns!” Stimmt! Und das zu erreichen, ist kein entspannter Spaziergang, sondern möglicherweise ziemlich harte Arbeit. Sinn und Glück, zwei inzwischen inflationär benutzte Begriffe für eine Wunschvorstellung vom Leben, ganz besonders vom Arbeitsleben. Ja, Arbeit, die sinnhaft ist, die verstehbar ist, die machbar ist und die im Einklang mit den inneren Überzeugungen ist, kann zuweilen glücklich machen, weil tiefes Sinnerleben damit einhergeht. Das ist dann gesunde Arbeit im Sinne von A. Antonovsky. Er hat das Konzept der Salutogenese entwickelt, wonach gesunde Arbeit eine Kohärenz zwischen Sinn, Verstehbarkeit, Machbarkeit und Stimmigkeit braucht. Antonovsky war einer der ersten Forscher, der sich mit der Frage beschäftigte, wie es Menschen schaffen, auch unter widrigen Bedingungen seelisch und körperlich gesund zu bleiben.

Im alltäglichen Frust fallen häufig Sätze wie “Das macht doch alles keinen Sinn mehr!” oder “Das, was die da oben wieder entschieden haben, hat doch keinen Sinn!”… Hier kommt eine weit verbreitete Opferhaltung gegenüber zum Teil tatsächlich widrigen äußeren Bedingungen zum Ausdruck. Die Verantwortung wird an andere abgegeben. Das ist eine zunächst einfache Lösung, mit unguten Umständen umzugehen. Dem Klagenden ist im allgemeinen Bedauern und Verständnis für sein Leid sicher. Er fühlt sich angenommen und verstanden mit seinem Frust. Sein grundlegend menschliches Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit wird “gefüttert”. Es ist also allzu verständlich, dass sich eine, wie ich meine, übergroße Kultur des Meckerns, Klagens und Jammerns ausbreitet.

Klagen alleine ist nicht verwerflich und jeder weiß, wie gut es tut, ab und an mal so richtig Dampf abzulassen. Wenn es aber beim Meckern bleibt, wird sich leider nichts zum Besseren ändern können. Und da sind wir wieder bei dem oben zitierten Satz meines Gesprächspartners. Erst, wenn wir selbst die Verantwortung übernehmen und unsere Energie dahin lenken, wo wir Einfluss nehmen können, gibt es eine Chance auf Veränderung, im Idealfall sogar auf Sinn-Erleben. Und Einfluss nehmen und gestalten können wir immer. In der minimalsten Ausprägung können wir entscheiden, welches Gesicht wir zu den Umständen aufsetzen und dadurch unsere Befindlichkeit selbst steuern. Das ist aber tatsächlich die Minimalversion. Meist haben wir weit mehr Möglichkeiten, Selbstverantwortung zu übernehmen und unser Leben zu gestalten, auch im Arbeitsleben. Kein noch so unfähiger Chef kann uns wirklich daran hindern. Im Extremfall bleibt uns die eigenverantwortliche Entscheidung zu kündigen.

Am banalen und alltäglichen Beispiel des Staus auf der Autobahn lässt sich gut erklären, wie groß in scheinbar unbeeinflussbaren Situationen unser Gestaltungsspielraum ist. Anstatt “ins Lenkrad zu beißen” und die Energie ins Schimpfen zu lenken, könnten wir auch entscheiden, die nächste Ausfahrt zu nehmen, unsere Lieblingsmusik zu hören, entspannende Atemübungen zu machen, ein paar Telefonate zu erledigen, im stehenden Stau ein paar Mails abzuarbeiten, Zeitung zu lesen, die “Lenkradbeißer” um uns herum amüsiert zu beobachten, mit dem Fahrer nebenan zu flirten, … Das alles kann uns helfen, aus dem Stauerlebnis möglicherweise sogar eine aufheiternde, wohltuende und gar nicht bedauerliche persönliche Auszeit zu machen.

Bevor ich jetzt der Naivität bezichtigt werde und mir vorgeworfen wird, dass ich die Realität des Arbeitslebens nicht zu kennen scheine, wende ich mich der anderen Seite im zum Teil bösen und menschenunwürdigen Spiel des Jobs zu. Ja, in vielen Unternehmen leiden die Mitarbeiter unter widrigen Bedingungen. Sie stehen unter extremem Zeit- und Termindruck. Sie haben zu viel Arbeit. Sie leiden unter Anonymität und fehlender Kollegialität. Sie müssen die Konsequenzen von ausschließlich an Profitmaximierung orientierten Entscheidungen tragen. Sie müssen sich immer neu auf Veränderungen und Umstrukturierungen mit den damit verbundenen existenziellen Ängsten einstellen. … Die Liste ließe sich fortsetzen. Ganz besonders negativ wirkt laut zahlreichen Studien schlechte Führung.

Was ist damit gemeint?

Jeder Mensch hat hierzulande das Recht Kinder zu bekommen, Auto zu fahren, Kredite aufzunehmen, Häuser zu bauen, frei seine Meinung in gefühlt hunderttausend Social Media Kanälen in die Welt zu pusten, Extrem-Sportarten zu betreiben, seine Gesundheit zu fördern oder zu schädigen, … Auch diese Liste ließe sich fortsetzen. Für all das trauen wir jedem einzelnen die Fähigkeit zu Verantwortungsübernahme und die nötige Kompetenz zu. In den Unternehmen geht es dagegen häufig zu wie in einem Kindergarten. Die Mitarbeiter fühlen sich von häufig immer noch autoritär agierenden Führungskräften bevormundet. Fehler haben negative Konsequenzen. Ihr Entscheidungs- und Verantwortungsspielraum ist oft sehr gering bei gleichzeitig großer Fehlerverantwortung. Freigeistiges Denken ist nicht erwünscht. Grandios gut klingende Leitsätze einer am Menschen orientierten Unternehmenskultur hängen gut sichtbar im Eingangsbereich. Hinter der Eingangstür geht es meist anders zu. Das ist fatal. Gute Führung braucht Augenhöhe, Vertrauen, Menschlichkeit, Flexibilität zwischen freier Agilität und strukturgebender Ordnung, Selbstkontrolle und Eigenverantwortung für Mitarbeiter, klare und beziehungsförderliche Kommunikation, Fehlertoleranz und die Haltung, an Fehlern lernen zu können, …

Im Coaching gibt es die sogenannte Wunderfrage “Angenommen über Nacht passiert ein Wunder und morgen, wenn Sie aufwachen, ist alles so, wie es für sie ideal, gut und am besten wäre. Wie wäre das konkret? Was wäre dann anders?”. Meine Wünsche an Führungskräfte für ideale und gute Mitarbeiterführung wären: Gebt den Mitarbeitern endlich was sie brauchen. Entlasst sie in die Selbstverantwortung. Traut ihnen viel zu und fördert sie. Akzeptiert, dass es in jedem Unternehmen menschelt und achtet auf beziehungsförderliche Kommunikation. Lasst die Mitarbeiter Fehler machen und sich ausprobieren, ohne Angst vor Misserfolg. Fördert eine kulturelle Vielfalt und gebt Inspiration für freigeistiges Denken und Handeln. … Lange Rede kurzer Sinn: Fördert die Entwicklung und das persönliche Wachstum der Mitarbeiter. Gebt ihnen die Chance, Sinn-Erleben in der Arbeit durch eigenverantwortliches Handeln zu erfahren. Das ist der einzige Weg zu nachhaltigem Unternehmenserfolg mit und durch motivierte und gesunde Menschen im Unternehmen.

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Dipl. Kfm. Julitta Rössler Psychologin B. A. arbeitet seit 2004 als Coach, Trainerin und Autorin. Zuvor war sie in verschiedenen verantwortlichen Positionen eines internationalen US-Konzerns tätig.

Julitta Rössler ist als Spezialistin für das Thema Resilienz anerkannt.

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