Ärzte zwischen Investitionsrisiko und Praxissicherung – Kassen, Banken und Ärzte diskutierten auf dem Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit 2013
Nur 6 % der Ärzte glauben, ihre wirtschaftliche Situation werde sich bessern. Dies ergab eine aktuelle Befragung der Stiftung Gesundheit. Da wundert es nicht, dass akuter Investitionsstau in deutschen Arztpraxen von allen Seiten diagnostiziert und bemängelt wird. “Investitionen als Instrument der Praxissicherung und -erhaltung”, lautete auch eines der Themen des “Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit”, der vom 5. bis 7. Juni 2013 in Berlin stattfand. Diskutiert wurde mit Dr. Andreas Köhler von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Jessica Beyer und Norbert Heßbrügge, Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Marcus Jünemann, Medizin-Netz-Stormarn und Thomas Voeste, Kock + Voeste, Existenzsicherung für die Heilberufe GmbH. Einig waren sich alle: Obwohl Investitionen ein Garant für die Zukunft sind, wird seit Jahren deutlich zu wenig in deutschen Praxen investiert.
Über die Ursachen des Investitionsstaus
Die Ursachen sind wie immer vielfältig. Sicherlich sind viele Ärzte aufgrund von Veränderungen in den politischen Rahmenbedingungen verunsichert und warten erst einmal ab. Hinzu kommt, dass der demografische Wandel mit seinen Auswirkungen auf die Alterspyramide sowohl die Lage der Patienten als auch die der behandelnden Ärzte massiv verändern wird. So muss sich heute ein niedergelassener Arzt fragen, ob es sich überhaupt noch lohnt zu investieren, wird er doch bereits in wenigen Jahren kaum noch einen Käufer für seine Praxis finden können.
Weitere Untersuchungen zeigen, dass der Investitionsstau auch auf die veränderten Anforderungen der “Generation Y” zurückzuführen ist. Heute wagen deutlich weniger Mediziner den Schritt in die Selbstständigkeit als noch vor wenigen Jahren. In den Begründungen heißt es, dass es zu viel Arbeit bei zu geringer Bezahlung sei – ein zu hohes Risiko verbunden mit zu geringer Vereinbarkeit von Beruf, Familie und frei verfügbarer Zeit.
Werden die Niedergelassenen selbst befragt, so wird als einer der häufigsten Gründe für die geringe Investitionsbereitschaft ein zu geringer Praxisertrag genannt.
Investitionen – Kostentreiber oder Erfolgsgarant?
Thomas Voeste, Geschäftsführer der Kock + Voeste GmbH, erläuterte in seinem Kurzvortrag anhand praktischer Beispiele, worauf bei einer Investition geachtet werden muss, wenn sie sich am Ende betriebswirtschaftlich auszahlen soll.
Laut Voeste sind in der Regel Investitionen in medizinische Geräte betriebswirtschaftlich dann lohnend, wenn diese auch den Markt der Selbstzahler und Privatversicherten bedienen. Investitionen in Leistungen innerhalb der RLV- und QZV-Budgets hingegen rechnen sich häufig nicht. Denn die getätigten Investitionen lassen sich über die Vergütung der Gesetzlichen Krankenkassen allein nicht decken.
Voeste wies darauf hin, dass es durchaus sinnvolle Investitionen gibt, obwohl diese betriebswirtschaftlich gesehen falsch sind. Dazu gehören Investitionen, die zwar keine Rendite erwirtschaften, die aber wichtig für die Praxiserhaltung sind. Also solche Investitionen, die der strategischen Ausrichtung, wie Wettbewerb oder Standort, dienen. Wenn der Arzt einen Patienten mit qualitativ hochwertiger Medizin optimal versorgen kann, sind diese nicht nur zufrieden, sie empfehlen die Praxis auch weiter.
Auch Investitionen, die der Mitarbeiterbindung dienen, können laut Voeste zwar aus betriebswirtschaftlicher Sicht falsch, aber im Hinblick auf die Anstellung eines jungen Arztes unerlässlich sein. Das Praxisteam kann an einem gut ausgestatteten Arbeitsplatz nicht nur optimal arbeiten, es ist auch motivierter – ein wichtiges Aushängeschild für jede Praxis.
Alternativ sollten Praxisinhaber ausloten, empfiehlt Voeste, ob Kooperationen für Patient und Praxis den gewünschten Mehrwert bieten. Das hält nicht nur das Investitionsrisiko des Einzelnen gering, sondern wird gerade im Zuge sich verändernder Versorgungsstrukturen immer wichtiger.
Investition als Praxissicherung
Voestes Fazit lautete: “Damit Investitionen ein Garant für die Zukunft bleiben, muss – unter Einbeziehung der individuellen Begebenheiten der Praxis – auch rein betriebswirtschaftlich kalkuliert werden. Denn nur, wer einen Überschuss generiert, kann die für die optimale Versorgung der Patienten unerlässlichen, aber nicht kostendeckenden, Investitionen tätigen und so die Existenz der Praxis sichern.”
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