Im Interview sprach die Jungautorin unter anderem über ihr erstes eigenes Buch, ihre Inspirationen beim Schreiben sowie über ihre ersten Erfahrungen auf dem deutschen Buchmarkt.
Ende des vergangenen Jahres veröffentlichte Isabella Muhr ihren Debütroman »Reine Kopfsache!??«, den man bei Amazon erwerben kann. Im Interview mit Leserkanone.de sprach die Autorin über ihr erstes Buch, ihre Inspirationen und ihre ersten Erfahrungen auf dem deutschen Buchmarkt.
– Frau Muhr, vermutlich hat noch nicht jeder Notiz von Ihrem Buch genommen. Könnten Sie unseren Lesern »Reine Kopfsache!??« kurz mit eigenen Worten vorstellen?
In »Reine Kopfsache!??« geht es in erster Linie darum, seinen Platz im Leben zu finden, zwischen Sinn und Unsinn unterscheiden zu lernen und sein Bauchgefühl über gesunden Menschenverstand zu stellen. Es ist eine Kampfansage an all die unberechtigten Ängste und Zweifel, die uns viel zu häufig plagen. … und ein wenig Herzschmerz ist auch dabei ;).
– Den Lesern welcher anderer Autoren oder welcher anderen Romane würden Sie Ihr Buch ans Herz legen? Haben Sie literarische Vorbilder, oder haben Sie Ihren eigenen Stil auf andere Weise gefunden? Was sind Ihre eigenen Lieblingsbücher?
Wer gerne über die niedergeschriebenen Gedanken von Mila Kunderas Werken nachdenkt, oder wer »Sofies Welt« von Jostein Gaarder mag, dem könnte auch mein Buch gefallen. Nur ist mein Buch nicht so schwermütig, sondern eher sehr humorvoll gehalten. Hier habe ich versucht, mich ein wenig am rotzfrechen Wortwitz a la Kerstin Gier zu orientieren. Mein Lieblingsbuch ist »Der Joker« von Markus Zusak. Dieses Buch hat mich mit seiner inspirierenden und besonderen Schreibweise stark beeinflusst und meinen Stil geprägt.
– »Reine Kopfsache!??« ist Ihr Debütroman. Was hat Sie zu dem Entschluss gebracht, ein Buch zu verfassen, und gab es bereits in der Vergangenheit umfangreiche Schreibversuche?
Ich habe meine Gedanken schon immer gerne auf Papier festgehalten. Irgendwann wurde mein Notizbuch immer voller und der Wunsch immer größer, diese Sammlung in einem richtigen Buch zusammengefasst in Händen halten zu können. Mein größter Ansporn war der Vorsatz, es vor meinem dreißigsten Geburtstag fertig zu stellen.
– Die Protagonistin Ihres Buchs ist eine Pragmatikerin, die sich an Fakten klammert und deren Leben auf den Kopf gestellt wird. Was hat Sie zu der Figur inspiriert? Stand zunächst die Figur fest, oder gab es schon vorher die Idee für die Geschichte, so dass die Figur dafür maßgeschneidert wurde?
Mein Roman ist aus dem Wunsch heraus entstanden, den Lesern zu verdeutlichen, dass es unzählige Möglichkeiten für jedes Individuum auf der Welt gibt, auf seine persönliche Art und Weise glücklich zu werden. Man darf nur nicht zu verkopft an die Sache herangehen, darf den Prozess der Selbstfindung nicht erzwingen wollen und sich vor allem nicht von seinen eigenen Ängsten blockieren lassen. Durch die hohe Vielfalt entsteht auch ein hohes Maß an Unsicherheit und Druck. Die Protagonistin des Buches steht für Entscheidungsangst und es ist ihre Aufgabe, diese im Laufe der Geschichte mit neugewonnenen Erfahrungen und Ansichten zu überwinden. Sie war daher eher Mittel zum Zweck ;).
– Ihr Roman ist nicht einfach nur eine spritzige Liebesgeschichte, Sie betonen auch den philosophischen Tiefgang. Damit unterscheidet sich Ihr Buch von vielen Selfpublisher-Liebesromanen, die ihr Hauptaugenmerk auf das »entspannte Zurücklehnen« legen. Schon im vergangenen Jahr haben Sie einen Philo-Slam gewonnen. Ist Ihnen der philosophische Aspekt ein zentrales Anliegen beim Schreiben, oder ergab es sich für diesen speziellen Fall?
Ich arbeite hauptberuflich mit Menschen zusammen. Psychologie und auch Philosophie begleiten meinen Alltag und haben mich immer schon beschäftigt. Ich bin jemand, der die Dinge gerne hinterfragt und sie aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Mein größtes Anliegen beim Schreiben ist es, den Lesern einen positiven Grundgedanken mit auf den Weg zu geben. Wenn sie mein Buch beenden, sollen sie sich in ihrer Individualität wertgeschätzt und in ihrem Handeln bestärkt fühlen. Es gibt kein Schwarz und kein Weiß, kein richtig oder falsch. Dies zu betonen war mir wichtig.
– Wie sind Ihre Erfahrungen als frischgebackene Autorin bisher verlaufen? Können wir auf weitere Bücher von Ihnen hoffen?
Ich gebe zu, dass ich das Gesamtpaket »Buchveröffentlichung« unterschätzt habe. Ich habe innerhalb kürzester Zeit soviel neue Erfahrungen gemacht und so viel dazugelernt, dass ich auf jeden Fall sehr froh bin, diesen Schritt gewagt zu haben. Es ist ein sehr spannender Prozess und ich bin gespannt, wo er mich noch hinführen wird. Ich habe schon viele Ideen zu neuen Büchern im Kopf und auch ein konkretes Projekt ist bereits in Planung, allerdings wird die Veröffentlichung noch etwas warten müssen, da mein zweiter Sohn im Mai auf die Welt kommt und ich mich voll und ganz auf ihn konzentrieren möchte.
– Was wünschen Sie sich vom deutschsprachigen Buchmarkt und von Ihrer Leserschaft im Speziellen? Haben Sie Eindrücke gesammelt oder gibt es Vorschläge und/oder Kritikpunkte, die Sie mit Ihren Lesern teilen oder Ihnen mitteilen möchten?
Meine Protagonistin wird sehr häufig zu ernst genommen. Hier würde ich mir von den Lesern wünschen, dass man ihre Rolle in dem Buch mit mehr Ironie betrachtet. Es ist eine Person, über die man schmunzeln und sich nicht ärgern sollte.
Zum Buchmarkt selbst: Ich war der Überzeugung, mein Buch würde gerade deshalb Interesse wecken, weil es kein bestimmtes Genre bedient und den Anspruch verfolgt, der Individualität eines jeden einzelnen Gerecht zu werden. Damit liege ich leider falsch. Die Leute mögen keine Überraschungen. Aber vielleicht ändert sich das ja noch…
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