Netzwerkinitiative FIND-ID stellt Frühdiagnose angeborener Immundefekte in den Vordergrund / Schülerveranstaltung an der Medizinischen Hochschule Hannover
Heusenstamm, 23. April 2013 – Weltweit sind Mediziner und medizinische Forschungsgruppen dazu aufgerufen, das Bewusstsein der Öffentlichkeit für das Fachgebiet Immunologie zu schärfen. Am Tag der Immunologie am 29. April 2013 wollen sie mit Aufklärungskampagnen die Wichtigkeit des Immunsystems im Kampf gegen schwere Krankheiten in den Fokus rücken. Für FIND-ID, das Netzwerk für Angeborene Immundefekte, steht in diesem Jahr die Aufklärung über die Frühdiagnose primärer Immundefekte im Vordergrund: Je eher ein angeborener Immundefekt erkannt und diagnostiziert wird, desto mehr steigen die Chancen des betroffenen Patienten, keine irreversiblen Organschäden oder einen frühzeitigen Tod zu erleiden.
Noch ist es trotz anhaltender Forschung nicht möglich, alle primären Immundefekte bereits bei der Geburt zu erkennen. Es gibt aber zuverlässige Methoden, im Trockenblut neugeborener Babys das Fehlen von B- und/oder T-Zellen nachzuweisen und somit bestimmte Immundefekte zu erkennen. FIND-ID setzt sich gemeinsam mit der Patientenorganisation dsai und weiteren Institutionen dafür ein, dieses Neugeborenen-Screening bundesweit einzuführen und die Finanzierung des in Einzelfällen lebensrettenden Programms durch die Krankenkassen zu sichern.
Obwohl in Deutschland nach Einschätzung von Experten rund 40.000 Menschen an einem angeborenen Immundefekt leiden, sind bisher erst ca. 4.000 Patienten diagnostiziert. Auf den ersten Blick zeigen die Patienten kein spezifisches Krankheitsbild; sie leiden zumeist an einer ungewöhnlich hohen Infektanfälligkeit. Dabei sind eine frühzeitige Diagnose und eine entsprechende Therapie für Betroffene (über)lebenswichtig. Die Tatsache, dass Infektionen auch bei Menschen mit einem gesunden Immunsystem auftreten und angeborene Immundefekte sich sehr unterschiedlich darstellen können, verlangt von den betreuenden Ärzten eine besondere Wachsamkeit und Kenntnis, um diese Patienten vor Folgeschäden ihrer Erkrankung rechtzeitig zu diagnostizieren und zu schützen.
Die Netzwerkinitiative FIND-ID will einen kontinuierlichen Informationsaustausch zwischen etablierten Immundefekt-Zentren, Kliniken und niedergelassenen Ärzten erreichen und somit die Frühdiagnose und -behandlung von Patienten mit angeborenen Immundefekten fördern.
Schüler informieren und sensibilisieren
Den Tag der Immunologie nimmt das Immundefektzentrum der Medizinischen Hochschule Hannover zum Anlass, am 3. Mai 2013 eine Schülerveranstaltung zu organisieren. Schülerinnen und Schüler sind eingeladen, sich bei Vorträgen und Diskussionen mit der Bedeutung des Immunsystems – sowohl im Hinblick auf die Gesundheit als auch auf viele Krankheitsprozesse – vertraut zu machen.
FIND-ID – das Netzwerk für Angeborene Immundefekte
FIND-ID ist eine Netzwerkinitiative, in der die Zentren für primäre Immundefekte, niedergelassene Ärzte, Krankenhäuser und die Patientenorganisation dsai eingebunden sind. Ins Leben gerufen wurde das Netzwerk von Prof. Dr. Volker Wahn (Charité Berlin), Prof. Dr. Tim Niehues (HELIOS-Klinik Krefeld) und Gabriele Gründl von der Deutschen Selbsthilfe für Angeborene Immundefekte e.V. (dsai) im Jahr 2009. Mittlerweile hat sich eine Vielzahl von führenden Experten auf dem Gebiet der primären Immundefekte der Initiative angeschlossen, die Zahl der Partner steigt stetig.
Interessierte Ärzte erhalten weitere Informationen im Internet unter www.find-id.net oder per E-Mail an vwahn@find-id.net.
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FIND-ID Netzwerk für Angeborene Immundefekte
Prof. Volker Wahn
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