Insolvenz der Shedlin Capital AG: Insider schreibt an den DVS

Eine Information des Deutschen Verbraucherschutzrings e.V.

Insolvenz der Shedlin Capital AG: Insider schreibt an den DVS

Der DVS hilft geschädigten Kapitalanlegern

14. September 2015. Wenn eine Fondsgesellschaft insolvent ist, können Anleger ihre Ansprüche in aller Regel geltend machen. Aber was passiert mit dem Geld der Kapitalgeber, wenn eine Insolvenz mangels Masse eingestellt wird? So geschehen im Fall der Shedlin Capital AG aus Nürnberg. Die Fonds der Gesellschaft sind von der Pleite noch nicht betroffen, so der Deutsche Verbraucherschutzring e. V. (DVS). Allerdings stellen sich Anleger die Frage, ob sie von ihrem Geld je etwas wieder sehen werden.

Die Fonds der Shedlin Capital AG gelten bei Experten als unsicher (wir berichteten). Für das investierte Geld sollte neben verschiedenen Projekten mit erneuerbarer Energie im Ausland ein Luxuskrankenhaus in Abu Dhabi gebaut werden. Daraus wird wohl nichts werden; außer einer Betonplatte ist von diesem Projekt in der Wüstenstadt noch nichts entstanden. Anleger fürchten um ihr Geld und das zu Recht. Jana Vollmann, Geschäftsführerin des DVS (www.dvs-ev.net): “Die Anlagen, die zum Teil als sichere Altersvorsorge verkauft wurden, sollten dringend auf die Möglichkeiten zur Rückabwicklung oder Inanspruchnahme von Schadensersatz geprüft werden.”

Im August erreichte die DVS-Redaktion ein Schreiben aus den Reihen des ehemaligen Personals der Shedlin Capital AG. Diese unbestätigten Insiderinformationen sprechen unter anderem von zinslosen Privatdarlehen, die sich die beiden Geschäftsführer Ludwig Müller und Robert G. Schmidt aus dem Fondsvermögen genehmigt und ausgezahlt haben sollen. Im Schreiben wird dabei die Summe von 2 Millionen Euro genannt, die bisher nicht zurückbezahlt worden sei. Die Summe, so der Verfasser, hätte ausschließlich dem extravaganten Lebensstil der beiden Herren gedient.

Der DVS hat versucht, die beiden ehemaligen Geschäftsführer zu einer Stellungnahme zu bewegen. Robert G. Schmidt soll sich wohl in Dubai aufhalten, Ludwig Müller dagegen hat sich postwendend zu den Vorwürfen geäußert: “Ich habe von der Shedlin Capital AG zu keiner Zeit Darlehen in irgendeiner Weise erhalten, was bei Bedarf auch jederzeit problemlos bewiesen werden kann. Ich habe lediglich, im Zusammenhang mit einem Anteilskauf, ein Mitarbeiterdarlehen eines anderen Mitarbeiters übernommen. Dieses Darlehen belief sich seinerzeit auf ca. 8.000 Euro, soweit ich mich erinnere. Dieses Darlehen wurde von mir vollständig getilgt.”

“Wir können solche Aussagen nicht vollständig prüfen “, so die DVS-Geschäftsführerin, “aber ich gehe davon aus, dass es eine entsprechende Prüfung im Rahmen des Insolvenzantrages gegeben hat.” Anleger der Shedlin Capital AG können beim DVS der Arbeitsgemeinschaft “Shedlin Capital” beitreten und ihre Unterlagen prüfen lassen.

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