Vor genau einem Jahr wurde dem Deutsche Tierschutzbüro e.V. ein Video zugespielt, das die grausame Verbrennung eines lebendigen Igels zeigt. Der Verein erstattete Strafanzeige und setzte eine Belohnung für Hinweise auf den Täter aus, mit Erfolg. Wie die Staatsanwaltschaft Stade jetzt mitteilte, ist Anklage gegen den 17-jährigen Hauptverdächtigen erhoben worden.
Unter lautem Grölen wird ein Igel immer wieder ins Feuer gestoßen, bis er qualvoll stirbt. Dieses mit einem Handy aufgenommene Video sorgte vor einem Jahr bundesweit für entsetzen. Es war dem Tierschutzverein Deutsches Tierschutzbüro e.V. (vormals Arbeitskreis humaner Tierschutz e.V.) mit dem Hinweis, dass es in Kührstedt aufgenommen wurde, per Mail zugesandt worden.
Der Verein erstattete daraufhin Strafanzeige wegen Tierquälerei und setzte eine Belohnung für Hinweise, die zur Verurteilung des Täters führen, aus.
Polizei und Staatsanwaltschaft nahmen umgehend die Ermittlungen auf. Sehr schnell verdichteten sich die Hinweise, dass es sich bei dem Haupttäter, um einen 16 jährigen Jugendlichen aus Kührstedt handelt. Jedoch galt eine Anklageerhebung lange als unsicher, da die Beweislage nicht eindeutig genug war. Die Ermittlungen wurden daher zwischenzeitlich eingestellt. Schließlich sorgten neue Zeugen für eine Wiederaufnahme des Verfahrens. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den mittlerweile 17 jährigen mutmaßlichen Haupttäter wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erhoben.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich am Abend des 21. September 2012 folgendes abspielte: Eine Gruppe Jugendlicher trifft sich in Alfstedt, um zu grillen. Der Angeklagte und zwei bislang nicht zweifelsfrei identifizierte Jugendliche beginnen mit einem Igel Fußball zu spielen. Danach wird das Tier mit einer Schaufel auf den Grill geworfen und stirbt unter dem Gejohle der Umstehenden einen langen, qualvollen Tod.
Stefan Klippstein, Sprecher des Deutschen Tierschutzbüro e.V., ist erleichtert, dass es in diesem Fall nun zu einer Anklage kommt: “Das ist kein Dummer- Jungen-Streich, sondern ein besonders grausamer Fall von vorsätzlicher Tierquälerei, der von einer seelischen Verrohung des Täters zeugt. Daher ist es besonders wichtig, dass dieser zur Verantwortung gezogen wird.”
Bei einer Verurteilung wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz drohen einem Täter bis zu 3 Jahre Haft. Jedoch gilt für den Jugendlichen das Jugendstrafrecht. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. hofft, dass das Urteil trotzdem so hart wie möglich ausfallen wird.
“In Erkelenz starben letzten Freitag drei Igel, weil Jugendliche mit ihnen Golf spielten. In Viersen wurden in den letzten Wochen 14 Igel lebendig angezündet”, berichtet Klippstein, “wir hoffen daher auf ein Urteil mit Signalwirkung.”
Weitere Informationen und das Video unter: http://www.tierschutzbuero.de/igel-qual/
Deutsches Tierschutzbüro e.V. – Wir geben Tieren eine Stimme!
Reduziert auf ihre Funktion als Nahrungsmittellieferant, Messinstrument oder lebende Zielscheibe leiden in Deutschland Millionen Tiere. Unzureichende Rechtsvorschriften und mangelhafter Vollzug führen dazu, dass für jeden Laien offensichtlich, Tierquälerei, ob in der industriellen Massentierhaltung oder in Tierversuchslaboren, Alltag und zudem vollkommen legal ist. Auch grausame und überholte Traditionen wie die Hobbyjagd oder das betäubungslose Schächten haben hierzulande bis heute Bestand.
Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. kämpft gegen diese alltägliche Tierqual. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Tieren ein Anwalt zu sein, ihnen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte zu streiten.
Wir dokumentieren Tierquälerei und machen sie öffentlich, üben mit spektakulären Aktionen und intensiver Medienarbeit Druck auf die verantwortlichen Politiker aus und greift direkt ein, um Tierleben zu retten.
Mit unseren Informations- und Aufklärungskampagnen versuchen wir gerade die Menschen zu erreichen, die sich bislang nur wenig Gedanken über Tierschutz oder die Herkunft tierischer Produkte gemacht haben. Denn nur wenn die Mehrheit der Verbraucher und Wähler sich gegen tierquälerisch erzeugte Produkte entscheidet und bessere Gesetze und strengere Kontrollen fordert, wird sich die Situation der Tiere ändern.
Dass dies schon bald der Fall ist, daran arbeiten wir täglich. Unser Ziel ist es, dass Tierheime und Gnadenhöfe irgendwann leer stehen und unsere Arbeit überflüssig wird.
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