PEM-Technologie nutzt Energie, die sonst verloren wäre
Das Netzwerk Zenit e.V. hat die Everwand Druckgastechnik GmbH aus Solingen am 3. Dezember im Rahmen der Verleihung des diesjährigen Innovationspreises “Vom Produkt zur Systemlösung” in Mülheim an der Ruhr als eines von sieben Unternehmen ausgezeichnet, die aus einer Gruppe von ursprünglich 63 Bewerbern die Finalrunde erreicht hatten. Die Jury honorierte damit den Schritt des Unternehmens vom Hersteller gasetechnischer Komponenten und Geräte hin zum Anbieter komplexer Anlagensysteme für die Prozess- und Energieindustrie, so Dr. Otmar Schuster, Vorsitzender des Netzwerkes.
Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1911 hat sich Everwand vom Hersteller von Schweißbrennern und Druckminderern für die Gasetechnik zum Anbieter vollständiger, komplexer Systeme rund um das Thema “Gas für die Energie- und Prozessindustrie” gewandelt. Aktueller Ausdruck dieses Wandels ist die Gründung der iGas GmbH, die ganzheitliche Konzepte von der Gasquelle bis zur Entnahmestelle anbietet.
Im Zusammenhang mit der Umsetzung der Energiewende verfolgt iGas einen innovativen Ansatz: Die Speicherung und sinnvolle Nutzung überschüssiger regenerativer Energie durch Erzeugung von Wasserstoff. In der Zusammenarbeit mit der französischen CETH bietet das Unternehmen Systeme, die überschüssige regenerative Energie in Form von Wasserstoff speichern und in Zeiten von Bedarfsspitzen wieder verfügbar machen.
Die Speicherung und der Transport von elektrischem Strom aus den regenerativen Energiequellen Sonne und Wind sind immer noch elementare Hemmschuhe bei der Umsetzung der Energiewende. Die Energieversorger müssen zunehmend regenerative Energieparks vom Netz nehmen, um die Überlastung der Stromnetze durch das Überangebot zu vermeiden.
Neben der Nutzung von Energie, die sonst verloren wäre, kann die Umwandlung von Strom in Gas (“Power-to-Gas”) auch dazu beitragen, dass der Ausbau des Hochspannungsnetzes weniger dringend wird, denn allein die bestehenden Gasnetze können in Deutschland ein Speichervolumen 120 Terrawattstunden (TWh) an elektrischer Leistung sofort mit der vorhandenen Infrastruktur aufnehmen.
Das Power-to-Gas Konzept stellt einen innovativen Lösungsansatz dar: Aus überschüssiger Energie wird Wasserstoff durch Elektrolyse (die Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff mit elektrischem Strom) erzeugt, der bei Bedarf rückverstromt oder als Kraftstoff für wasserstoffgetriebene Fahrzeuge (zum Beispiel im öffentlichen Personen-Nahverkehr) genutzt wird.
In Kooperation mit der französischen CETH bietet iGas seinen Kunden jetzt vollständige Lösungen vom Erzeugen von Wasserstoff bis zum Speichern überschüssiger Energie sowie dem Rückverstromen und Methanisieren.
Herzstück der Anlagen ist die Proton Exchange Membrane (PEM), eine feste, semipermeable Membran, durch die die Protonen wandern. Sie werden in Stacks kaskadiert und erzeugen bis zu 480 Nm³/h (Normkubikmeter pro Stunde) Wasserstoff. Bisher wurden sie vorwiegend in der Raumfahrt und in U-Booten angewandt.
CETH hat die PEM-Technik jetzt reif für den industriellen Einsatz gemacht. Sie werden lediglich mit elektrischem Strom und Trinkwasser betrieben, sind einfach zu bedienen sind, benötigen keine Verbrauchsmittel und arbeiten weitestgehend wartungsfrei. Die Stacks werden mit einer Herstellergarantie von 35.000 Betriebsstunden geliefert, innerhalb derer die Effizienz um weniger als 10 Prozent abfällt. Darüber hinaus sind sie sicher: Wasserstoff und Sauerstoff sind durch die Membran physikalisch voneinander getrennt.
iGAS verwendet die PEM-Stacks von CETH, um vollständige schlüsselfertige Systeme herzustellen. Hier kommt die Erfahrung von Everwand zum Tragen, denn zur Umsetzung dieses technologischen Ansatzes werden durchgängige Systeme benötigt, bei deren Entwicklung die umfassende gasetechnische Verfahrenskompetenz gefragt ist, die die Gruppe seit Jahrzehnten hat.
Der mit den Anlagen erzeugte Wasserstoff kann auf vielfältige Weise auch anders genutzt werden: Je nach Bedarf kann er rückverstromt oder industriell verwendet werden. Darüber hinaus kann aus ihm Biomethan (Bio-Erdgas) erzeugt werden. Neben der effizienteren Nutzung von Energie hat dieser Prozess den Vorteil, dass der Umgebungsluft oder Industrieanlagen Kohlendioxid entzogen wird, was die Umweltbilanz verbessert.
Über die Everwand Gruppe
Das 1911 für das Autogenschweißen gegründete Unternehmen aus Solingen bietet heute Anlagen und Komponenten, Dienstleistungen rund um die zentrale Gaseversorgung in allen Industriebereichen an.
Mit der 2012 gegründeten iGas GmbH hat Everwand das Lieferprogramm bis hin zu vollständigen Anlagen für die Gaseversorgung ausgebaut. Dieser Geschäftsbereich bietet Gas-Engineering und kundenspezifische Komplettlösungen von der Erzeugung über das Mischen bis zum Dosieren der Gase an der Verbrauchsstelle in der industriellen Produktion oder dem Labor an. Er umfasst die Konzeption, die Anlagenplanung einschließlich MSR-Technik, die Montage und die Inbetriebnahme sowie den Service für technische, kryogene und korrosive Gase sowie Reinstgase.
Zu den Kunden von Everwand zählen weltweit führende Unternehmen:
– Gasindustrie: Linde, Air Liquide, Air Products, Praxair
– Medizin- und Labortechnik: Dräger, Medgas, Hochtief
– Metallindustrie: Drever, ThyssenKrupp Steel
– Automobilindustrie: Audi, Behr, BMW, Contitech, Daimler Benz, Eaton, Volkswagen, ZF
– Wärmetauscherindustrie: Eco, Stiebel Eltron, Trane, Vaillant
– Glasindustrie: AGC, Guardian, Pilkington, Saint Gobain
Kontakt:
iGas GmbH
Karl-Heinz Lentz
Bonner Straße 305
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+49 (212) 8809-33
kh.lentz@iGas-Engineering.de
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