IfKom-Symposium sieht Handlungsbedarf bei Industrie 4.0

IfKom-Symposium sieht Handlungsbedarf bei Industrie 4.0

Experten diskutierten kürzlich auf dem IfKom-Symposium in Berlin aus Bildung, Politik und Wirtschaft über die aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung.

BildAuf dem IfKom-Symposium in Berlin diskutierten kürzlich Experten aus Bildung, Politik und Wirtschaft die aktuellen Herausforderungen der Digitalisierung, insbesondere die Auswirkungen auf die Fabriken der Zukunft, die Arbeitsplätze und den Unterstützungsbedarf für die mittelständische Wirtschaft. Auch wenn Industrie 4.0 hauptsächlich im Zusammenhang mit großen Produktionsunternehmen genannt wird, bedürfen doch vor allem kleine und mittelständische Unternehmen dringend der Unterstützung auf dem Weg der Digitalisierung.

Professor Michael Rotert, Ehrenpräsident des eco – Verband der Internetwirtschaft, betonte ebenfalls die Bedeutung der Digitalisierung für den Mittelstand. Kritische Worte fand er zur Situation im Breitbandausausbau. Auch die im Koalitionsvertrag festgelegten Ziele zum Thema Industrie 4.0 seien nicht ausreichend.

Professor Dr. Ralph Dreher von der Universität Siegen, Vizepräsident der Ingenieurpädagogischen Wissensgesellschaft, mahnte alle an der beruflichen und akademischen Bildung Beteiligten, dem Thema Digitalisierung und Vorbereitung für das Arbeiten in einer Industrie 4.0-Welt mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Bildung im MINT-Bereich müsse verstärkt werden, wobei auch eine Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Ausbildung erforderlich sei.

Nicole Ludwig, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin, vertrat Bündnis 90/Die Grünen. Sie betonte ebenfalls die Notwendigkeit, insbesondere den Mittelstand auf dem Weg der Digitalisierung zu unterstützen. Herausragendes Beispiel sei die in Berlin eingerichtete Digitalagentur, die Anlaufpunkt für alle Belange der Digitalisierung für kleine und mittelständische Unternehmen sein soll.

Reinhard Genderka, Mitglied des IfKom-Bundesvorstands, plädierte für einen Kulturwandel im Bereich der Führungskräfte. Das gewohnte Arbeiten in Hierarchien sei überholt. Voraussetzung für das Bestehen im Arbeitsleben sei eine gute Grundlage der beruflichen und akademischen Bildung, die die digitalen Kompetenzen einbinde. Für die Wirtschaft in Deutschland sei es von herausragender Bedeutung, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen auf dem Weg in die Digitalisierung stärker zu unterstützen. Hier seien alle Beteiligten, von Politik bis zu den Kammern und Verbänden gefordert.

Nur 21 Prozent der Deutschen können nach dem Ergebnis des Digital-Index der Initiative D21 e. V. erklären, was Industrie 4.0 bedeutet. Umso größer sind Unsicherheiten und Befürchtungen bezüglich der Auswirkungen auf die Arbeitsplätze. Dabei existiert derzeit eine enorm große Lücke von über 300.000 Fachkräften in den MINT Berufen. Diese Lücke umfasst laut MINT-Report 2018 des IW Köln sowohl Akademiker als auch Spezialisten und Techniker. Mehr als bisher muss nach Auffassung der IfKom e. V. daher Wert auf die Bildung gelegt werden. Die Herausforderungen umfassen sowohl strukturelle Fragen, Ressourcen und Organisation als auch inhaltliche Modernisierungen des Curriculums in der akademischen und in der beruflichen Bildung!

Nach einer Bitkom-Research-Umfrage erwarten 84 Prozent der befragten Unternehmen neue Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte und 52 Prozent den Wegfall weniger qualifizierter Arbeitsplätze durch Industrie 4.0. Die IfKom halten eine qualifizierte Bildung in allen Ebenen für unabdingbar und begrüßen daher die Absicht des Deutschen Bundestages, im Rahmen des Bundeshaushaltsplanes für das Haushaltsjahr 2019 Innovationen und Strukturentwicklungen in der beruflichen Bildung zu stärken und eine Gleichwertigkeit von dualer und akademischer Bildung zu fördern.

Andreas Hofert, Mitglied des IfKom-Bundesvorstands forderte als Moderator dieses Symposiums jeden Teilnehmer auf, einen konkreten Vorschlag zu machen, wie er sich den Herausforderungen des Themas in den nächsten Monaten annehmen wird.

Für den Ingenieurverband IfKom, der in diesem Jahr sein 95-jähriges Bestehen feiert, bleiben der Breitbandausbau, die Bildungsmodernisierung sowie die Unterstützung des Mittelstands die wesentlichen Säulen zur Erhaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

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