IfKom: Start-ups, Bildung und Infrastruktur sind Erfolgsfaktoren für Industrie 4.0

IfKom: Start-ups, Bildung und Infrastruktur sind Erfolgsfaktoren für Industrie 4.0

Start-ups, Bildung und Infrastruktur als Erfolgsfaktoren für Industrie 4.0 waren Themen einer Podiumsdiskussion der Ingenieure für Kommunikation (IfKom e. V.) in Hagen

BildDeutschland ist bereit für Industrie 4.0, auch dank der Start-up-Szene, die nicht nur als Hype in großen Wirtschaftszentren zu finden ist, sondern gleichsam wichtige technologische Beiträge liefert. Zudem werden aus den Start-ups kleine und mittlere Unternehmen, die das mittelständische Rückgrat des Wirtschaftsstandortes Deutschland ausmachen. Darüber herrschte parteiübergreifend Einigkeit auf der Podiumsdiskussion der Ingenieure für Kommunikation
(IfKom e. V.) in Hagen (Nordrhein-Westfalen). Anlässlich des IfKom-Neujahrsempfangs sprachen Christina Kampmann, ehemalige Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und jetzige Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss für Digitalisierung und Innovation des Nordrhein-Westfälischen Landtages, Robert Stein, Sprecher der AG Digitales der CDU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung MIT NRW und ehemaliger NRW-Landtagsabgeordneter, Professor Dr. Ralph Dreher, Leiter FinAF – Forschungsinstitut für nachhaltige Ausbildung von Führungskräften und Dipl.-Ing. Reinhard Genderka vom IfKom-Bundesvorstand über die Herausforderungen der Digitalisierung für die Industrie, den Mittelstand und die Bürgerinnen und Bürger. Moderator war Dipl.-Ing. Andreas Hofert vom IfKom-Bundesvorstand.

Chancen bieten zudem die Fortschritte im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Sowohl die Bundesregierung, die den Forschungsstandort Deutschland und die Wettbewerbsfähigkeit ausbauen will, als auch die NRW-Landesregierung, die plant, das Land zur Leitregion für Künstliche Intelligenz zu machen, wollen die vorhandenen Stärken nutzen. Für Christina Kampmann ist Künstliche Intelligenz ein wesentlicher Treiber für die fortschreitende digitale Transformation. Sie legt Wert darauf, den Einsatz von KI diskriminierungsfrei zu gestalten, dazu müssen z. B. Algorithmen auch überprüfbar sein. Robert Stein stellt ebenfalls den Nutzen für den Menschen in den Mittelpunkt und betont insbesondere mit dem Blick auf die Industrieanwendungen, dass Maschinen zwar einen Großteil der Arbeit übernehmen könnten, aber die Menschen diese immer steuern können müssen. Wichtig sei auch, ein Zeichen für die Unterstützung des Mittelstandes zu setzen. Dessen Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland sei nicht zu unterschätzen.

Mit Blick auf die Forschungslandschaft in Deutschland, die von der Bundesregierung geplanten zusätzlichen 100 neuen Professuren im Bereich KI und die derzeitige Deckungslücke von rund 320.000 Fachkräften im MINT-Bereich begrüßt Prof. Dr. Ralph Dreher die Programme von Bund und Ländern zur Rückgewinnung von abgewanderten Wissenschaftlern und plädiert für eine frühe Werbung an Schulen für die MINT-Fächer. Dabei werde insbesondere das M, also die Mathematik an Bedeutung zunehmen, obwohl – oder gerade, weil – immer mehr Computertechnik und Software für Steuerungs- und Entscheidungsprozesse eingesetzt werde. Reinhard Genderka unterstützt die Werbung für MINT-Fächer. Es müsse schon sehr früh und auch stärker bei den Mädchen und Frauen dafür geworben werden.

Keine Zweifel ließen die Teilnehmer daran, dass sich die Arbeitsplätze mit der Digitalisierung im Bereich der Industrie 4.0 aber auch in allen anderen Bereichen, ändern werden. Das werde, so Christina Kampmann, auch Auswirkungen auf Mitbestimmungsprozesse und das Verhältnis von Arbeitgebern und Arbeitnehmern haben. Beide müssten an einem Strang ziehen, denn die Digitalisierung sei schneller als der Mensch. Nur eine gemeinschaftliche Gestaltung könne eine Antwort auf diese Veränderungen geben.

Für die Vernetzung der Dinge und die moderne Kommunikation müsse schnellstens eine funktionierende, flächendeckende und ausreichend dimensionierte Infrastruktur aufgebaut werden. Robert Stein betont mit Blick auf die Situation auf dem Lande, wie wichtig eine funktionierende Informations- und Kommunikationstechnik auch für das Tierwohl und die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft sei. Reinhard Genderka stellt die Forderungen der IfKom nach einem flächendeckenden Breitbandausbau dar und äußert Zweifel, ob die CSU-Vorschläge für eine staatliche Infrastrukturgesellschaft den Ausbau beschleunigen könnten.

Insgesamt sei Deutschland zwar gut aufgestellt, um als Industrie 4.0-Standort im globalen Wettbewerb bestehen zu können, man müsse aber weiter daran arbeiten, ethische Leitlinien, z. B. in der KI, rechtliche Rahmenbedingungen, den Fachkräftemangel, den Wandel der Arbeitsplätze und den Infrastrukturausbau zukunftsgerichtet zu gestalten, den Mensch in den Mittelpunkt zu stellen und vor allem im Thema Bildung die richtigen Weichen zu stellen. Hier sind sowohl die Politik als auch Arbeitgeber und Arbeitnehmerorganisationen gefragt.

In seinem Grußwort betonte der IfKom-Bundesvorsitzende, Dipl.-Ing. Heinz Leymann, wie in den früheren Jahren werden die IfKom in 2019 ihr Know-how einsetzen, um unter den veränderten technischen Bedingungen auf neue Fragen neue Antworten geben zu können. Dieser Überzeugung werden die IfKom treu bleiben. Der Vorsitzende der IfKom Region Nordwest, Dipl.-Ing Manfred Wöllke stellte in seiner Eröffnungsrede noch mal kurz dar, dass Deutschland im Vergleich zu anderen Industrieländern im Bereich der digitalen Infrastruktur etwas ins Hintertreffen geraten ist. Deshalb ist es jetzt unabdingbar, der flächendeckende Glasfaserausbau muss in der Bundesrepublik schnell und koordiniert vorangetrieben werden!

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Die Ingenieure für Kommunikation e. V. (IfKom) sind der Berufsverband von technischen Fach- und Führungskräften in der Kommunikationswirtschaft. Der Verband vertritt die Interessen seiner Mitglieder – Ingenieure und Ingenieurstudenten sowie fördernde Mitglieder – gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Der Verband ist offen für Studenten und Absolventen von Studiengängen an Hochschulen aus den Bereichen Telekommunikation und Informationstechnik sowie für fördernde Mitglieder. Der Netzwerkgedanke ist ein tragendes Element der Verbandsarbeit. Gerade ITK-Ingenieure tragen eine hohe Verantwortung für die Gesellschaft, denn sie bestimmen die Branche, die die größten Veränderungsprozesse nach sich zieht. Die IfKom sind Mitglied im Dachverband ZBI – Zentralverband der Ingenieurvereine e. V. Mit über 50.000 Mitgliedern zählt der ZBI zu den größten Ingenieurverbänden in Deutschland.

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