Die ersten Audits zeigen: In den Zusatzanforderungen und Detaillierungen der IATF 16949 steckt viel Abweichungspotenzial. Wer die Top-Abweichungen kennt, kann sich noch gezielter auf die Transition-Audits vorbereiten.
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Wolfgang Rhein, der als Impulsgeber, Berater, Trainer und Auditor mit seiner Organisationsberatung Rhein S.Q.M. GmbH Unternehmen auf die IATF-16949-Zertifizierung vorbereitet, hat deshalb zahlreiche interne und externe Auditergebnisse analysiert und seine Erfahrungswerte zusammengetragen.
Audits fördern erhebliche Lücken zutage
Zur Vorbereitung auf die Transition-Audits nach IATF 16949 führte die Rhein S.Q.M. GmbH in den zurückliegenden zwölf Monaten für die Automobil- und deren Zuliefererindustrie zahlreiche interne Audits durch. Dass deren frühzeitige Durchführung als ein Bestandteil der Zertifizierungsvorbereitung sinnvoll sind, steht für den Qualitätsmanagement-Experten Rhein außer Frage. Denn so können Schwachstellen noch mit dem nötigen zeitlichen Vorlauf identifiziert werden, und die Organisation kann vor dem externen Audit daran arbeiten, die Gaps zu schließen und die wichtige Rezertifizierung oder auch Neuzertifizierung zu erhalten. “Denn eines”, so Rhein, “ist klar: Wer die Automobilindustrie auch in Zukunft beliefern will, für den ist die Zertifizierung nach IATF 16949 alternativlos.”
Diese Top-Hauptabweichungen betreffen nahezu jede Organisation
Ein besonderes Augenmerk sollten die Automobilzulieferer auf die häufigsten Hauptabweichungen legen, führt doch jede festgestellte Hauptabweichung direkt zum Nachaudit und damit vorläufigen Nichtbestehen des Zertifizierungsaudits. Die folgenden fünf Hauptabweichungen kennen die Automotive-Spezialisten der Rhein S.Q.M. GmbH aus nahezu jeder IATF-16949-Beratung und Zertifizierungsvorbereitung.
1. Die Liste der von Rhein herausgearbeiteten Gaps führen fehlende bzw. unvollständige Notfallpläne zur Aufrechterhaltung der Kundenversorgung an.
2. Nahezu jede Organisation muss auch beim Themenkomplex “Prüfmittel und Prüfprozesse” mit Hauptabweichungen rechnen – dieser Punkt taucht daher auch gleich an zweiter Stelle der Top-5-Liste auf. Während die ISO 9001:2015 hierzu keine Verschärfungen beinhaltete, ist die IATF 16949:2016 diesbezüglich deutlich detaillierter geworden. “Die zahlreichen Anforderungen an Dokumentation, Prüfberichte und Kalibrierscheine, festzulegende Verfahren und die gesamte Prüfmittelsystematik bietet tagesfüllende Auditfragen.”, weiß denn auch Rhein zu berichten.
3. Dass die Eingaben und die Ergebnisse der Produktentwicklung deutlich konkretisiert wurden, führt dazu, dass dieses Thema auf Platz drei der Hauptabweichungsliste gelandet ist. Das liege, so Rhein, unter anderem auch daran, dass gerade mittelständische Unternehmen mit bislang eher oberflächlicher Erfahrung in den Tools APQP und Reifegradabsicherung Schwierigkeiten haben, das im Standard verwendete Wording für sich zu interpretieren.
4. Selbst A-SPICE- und ISO-26262-erfahrene Organisationen werden von den Auditfragen der IATF 16949 teilweise überrascht, wenn es um die Anforderungen an die Entwicklung von Produkten mit integrierter Software geht. Da nicht zuletzt durch die Entwicklungen beim hochautomatisierten Fahren Softwareprodukte eine immer größere Rolle spielen, müssen sich Unternehmen künftig verstärkt nicht nur mit Hardware, sondern auch mit Software auseinandersetzen.
5. Rückverfolgbarkeitspläne führten, so Rhein, oft zu Hauptabweichungen, weil der Begriff “Plan” überlesen werde, die Forderung also nicht im QM-System abgebildet wurde.
Infografik liefert schnellen Überblick – auch über Nebenabweichungen
Die Erfahrungswerte aus den internen Audits nach der neuen IATF 16949:2016 hat die Rhein S.Q.M. GmbH jetzt in einer Infografik verarbeitet. Dort finden sich nicht nur die oben kurz skizzierten Top-Hauptabweichungen wieder, sondern auch die häufigsten Nebenabweichungen. Nebenabweichungen führen zwar nicht direkt zu Nachaudits. Dennoch verursachen sie oft erhebliche Aufwände, um mit geeigneten Korrekturmaßnahmen den Gap zwischen Anforderung und Realität zu schließen. Somit sind sie für die Unternehmen vor allem unter einem Zeitdruck, wie ihn die Umsetzungs-Deadline der IATF 16949 aufbaut, plötzlich oft mehr als Nebenschauplätze. Dies gelte es, so Rhein, durch eine solide Zertifizierungsvorbereitung zu vermeiden. “Daher haben wir in die Infografik auch die Top 5 Nebenabweichungen bei IATF-16949-Audits aufgenommen.”, erläutert er. Die Infografik steht unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-ND 4.0. kann unter www.qm-projects.de/link downgeloaded werden.
Die Organisationsberatung Rhein S.Q.M. wurde 2004 in Ludwigshafen gegründet und 2013 in eine GmbH umgewandelt. Der Schwerpunkt liegt bis heute im Bereich des Qualitätsmanagements für die Automobilindustrie sowie die Luft- und Raumfahrtbranche, auch wenn das Team rund um Gründer und Geschäftsführer Wolfgang Rhein zwischenzeitlich international in über 40 Branchen mit einer Abdeckung von mehr als 50 Regelwerken und Standards tätig ist. Die Leistungen in der Qualitätsmanagement-Beratung sowie im integrierten Management erstrecken sich dabei auch auf angrenzende Bereiche wie Umweltmanagement, Energiemanagement, Arbeitsschutzmanagement, Hygienemanagement sowie die Integration branchenspezifischer Standards. Neben der Beratung und operativen Unterstützung beim Aufbau und der Zertifizierung von Managementsystemen werden über die eigene Qualitätsakademie Seminare, Trainings und Workshops angeboten. Die Rhein S.Q.M. GmbH begleitet Organisationen außerdem dabei, die Einhaltung von Kunden- und Branchenforderungen in der gesamten Lieferkette sicherzustellen. Mehr Informationen zum Unternehmen sowie seinen Dienstleistungen im Internet unter www.qm-projects.de
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