Pluralismus und Therapiefreiheit: Weltweite Deklaration setzt sich für Integrative Medizin ein
Sie soll den Blick auf den Pluralismus in der Medizin lenken und sich für eine traditionelle, komplementäre und integrative Versorgung einsetzen: Mit einer Deklaration fordern unter anderem Eurocam und die European Federation of Homeopathic Patient”s Association einen offenen wissenschaftlichen Diskurs, mehr Forschungsgelder und mehr Nachwuchsförderung im Bereich der integrativen Medizin. Unterstützt wird die Deklaration u.a. vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte sowie dem Homeopathy Research Institute (HRI). Die integrative Medizin verbindet konventionelle und komplementäre Elemente in der Gesundheitsversorgung zum Wohle der Patienten. Ziel ist eine patientenzentrierte und ganzheitliche Gesundheitsversorgung. Bereits 130 Organisationen haben sich in der Deklaration zu diesen Zielen in der medizinischen Versorgung der Bevölkerung bekannt.
Integrative Medizin integriert komplementäre und konventionelle Verfahren
Zudem setzt sich die Deklaration für eine Gesundheitsversorgung ein, die den ganzen Menschen in seinen psychischen, mentalen, sozialen und spirituellen Dimensionen in den Blick nimmt. Eine Integrative Medizin im Sinne der Deklaration ist patientenzentriert und unterstützt die körpereigenen Regulationsfähigkeiten. Zudem ist sie partizipativ angelegt und respektiert individuelle Entscheidungen mit Blick auf die medizinische Versorgung. Sie verschreibt sich der Evidenz medizinischer Verfahren, die sich aus Erfahrungen, Patientenpräferenzen sowie Forschungsergebnissen zusammensetzt. Kulturelle Diversität und regionale Unterschiede fließen ebenso ein wie die Konzepte von Community Health und Planetary Health. Integrative Medizin nutzt natürliche und nachhaltige Ressourcen und integriert die komplementären und konventionellen medizinischen Verfahren.
Integrative Medizin: Chancen vor allem bei chronischen Erkrankungen und bei Nebenwirkungen
Chancen der integrativen Medizin sehen die Unterstützer der Deklaration vor allem bei chronischen und nicht-übertragbaren Erkrankungen, außerdem bei den häufigen Nebenwirkungen von konventionellen Therapien sowie steigenden Antibiotikaresistenzen. Die konventionelle Medizin sei durch eine Fragmentierung und durch Spartendenken innerhalb der medizinischen Versorgung sowie durch die zunehmende Spezialisierung der Gesundheitsberufe geprägt. Die ganzheitliche Betrachtung des Patienten bleibe so außen vor. Vor diesem Hintergrund setzt sich die Deklaration dafür ein, die Integrative Medizin als rechtlichen Anspruch in der Gesundheitsversorgung zu verankern und in nationale Gesundheitssysteme zu integrieren. Internationale Ausbildungsstandards sollten mit Blick auf die Integrative Medizin angepasst und Forschungsprojekte gefördert werden. Zugleich brauche es eine ausgewogene und qualitativ hochwertige Patienteninformation. Deklaration unterstützen und online unterzeichnen: https://tcih.org/?doing_wp_cron=1657552201.5965719223022460937500
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