Teil 1: Der Krieg von Westen nach Osten 1945
Der Kriegstagebuchführer des Wehrmachtführungsstabes im OKW Major Dr. Percy Ernst Schramm vernichtete im Mai 1945 befehlswidrig seine Unterlagen nicht, sondern übergab sie in Berchtesgaden den Amerikanern, um sie der Nachwelt zu erhalten. Seine Zusammenfassung von Berichten, Befehlen, Meldungen und Informationen enthält eine Fülle von Aspekten der Kriegführung in der Endphase des hoffnungslosen Kampfes gegen einen übermächtigen Feind, der im Begriff stand, den Krieg durch die Kapitulation der deutschen Wehrmacht siegreich zu beenden. Der Krieg von Westen nach Osten in Richtung Rhein, Elbe, Oder und Donau wird in Schramms Darstellung in seinen personellen und materiellen Konsequenzen in allen zugängliche Einzelheiten entfaltet. Die Niederschrift enthält die ertragene Abhängigkeit der militärischen Führung vom Willen Hitlers ebenso wie die katastrophale Entwicklung der Lage im Hinblick auf die Verluste und Beeinträchtigungen der Soldaten und der Zivilbevölkerung durch die Feindeinwirkungen größten Ausmaßes. Die datenmäßig genaue Erfassung der Verluste der Wehrmacht und der Folgen der Bombenangriffe wie der Auswirkungen des “totalen Kriegseinsatzes” (u.a. Rolle des Volkssturms, Einberufung des Geburtsjahrgangs 1928) liefert eine erschreckende Bilanz eines sinnlosen Widerstands.
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