Hebammen managen den Kreißsaal und stehen werdenden und frischgebackenen Eltern emotional und mit Rat und Tat zur Seite. Ganz klar, dass sie auch perfekte Ansprechpartner bei Fragen rund um das besondere Ereignis Geburt sind. Das spezielle Hebammenwissen kann werden Eltern im Kreißsaal nützlich sein. Die AOK Hessen nennt die sieben wichtigsten Fakten.
1. Regelmäßiges CTG
Im Kreißsaal werden sowohl die Herztöne als auch die Wehentätigkeit mittels eines CTGs (Cardiotocography) gemessen. Während der Wehen kommt es zu einer kurzen, aber meist unbedenklichen Unterbrechung der Sauerstoffzufuhr. Hebammen und Ärzte erkennen anhand des CTGs, ob es dem Baby gut geht oder ob sie zusätzliche Maßnahmen ergreifen müssen.
2. Kontrolle des Muttermunds
Die Hebamme ertastet mit der Hand, ob der Muttermund sich stetig weiter bis auf zehn Zentimeter öffnet. Außerdem kann sie feststellen, ob das Kind tief genug im Becken liegt und ob die Fruchtblase noch intakt ist. Diese Untersuchung findet nur statt, wenn sie notwendig wird, da sie ein Infektionsrisiko birgt.
3. Einleitung durch Wehenmittel und Wehentropf
Kommt es zum Geburtsstillstand, kann nachgeholfen werden: Mit speziellen Medikamenten in Tablettenform oder einem zusätzlichen Wehentropf wird der Geburtsverlauf wieder in Gang gebracht.
4. Erleichterung durch PDA
Die Periduralanästhesie (kurz: PDA), eine Rückenmarksanästhesie, betäubt die Nervenbahnen, damit die Reize nicht in das Gehirn gelangen können und die Mutter weitgehend schmerzfrei bleibt. Diese Möglichkeit kann, bei Interesse, vorab in der Anästhesie besprochen werden.
5. Das Öffnen der Fruchtblase
Die Hebamme kann durch Öffnen der Fruchtblase die Geburt nach der Eröffnungsphase beschleunigen. Dazu ritzt sie diese mit einem kleinen Häkchen an. Der Vorgang ist kaum zu spüren, danach tritt das Fruchtwasser aus. Das Kind rutscht dann tiefer ins Becken und der Druck auf den Muttermund löst weitere Wehen aus.
6. Begleiterscheinung Dammschnitt
Unter starken Wehen und dem Druck des Köpfchens auf die Scheide kann es passieren, dass das Gewebe des Damms, des Bereichs zwischen Scheide und After, reißt. Manchmal ist es allerdings auch aus medizinischen Gründen nötig, dass der Damm geschnitten wird. Der Riss heilt genauso gut wie der Schnitt.
7. Die kleine Geburt danach
Mit der Nachgeburt wird die Plazenta, also der Mutterkuchen, mit den letzten, aber sehr viel schwächeren Wehen ausgestoßen. Es ist wichtig, dass die Hebamme die Ablösungen kontrolliert. Verbleibende Reste der Plazenta im Bauch der Mutter können Entzündungen auslösen. Erst die Nachgeburt beendet den Geburtsvorgang.
Extratipp: Werdende Eltern können an einem Infoabend im Entbindungskrankenhaus sowie einem Geburtsvorbereitungskurs teilnehmen. Idealerweise ist eine Kreißsaalführung inklusive. Dort stellen sich gegebenenfalls schon Mitglieder des Entbindungsteams und die Hebammen vor und können Unsicherheiten und Fragen direkt klären.
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