Harnwegsentzündung bei Frauen – Zystitis & deren Behandlung

Harnwegsinfektionen können in der Blase lokalisiert sein, was als Blasenentzündung (Zystitis) bezeichnet wird. Wird eine Blasenentzündung nicht behandelt, kann es jedoch zu einer Nierenbeckenentzündung kommen, die wesentlich schwerwiegender und schmerzhafter ist.

Die meisten Infektionen werden durch Bakterien verursacht, am häufigsten durch den Keim “Escherichia coli“. Die Zystitis ist die häufigste bakterielle Infektion bei Frauen, und es wird geschätzt, dass etwa 50% der Frauen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal von einem Harnwegsinfekt heimgesucht werden.  

Die Zystitis macht sich meist durch Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen und häufigem Harndrang bemerkbar. Oft werden diese Symptome auch durch Schmerzen oder ein Schweregefühl im Unterleib begleitet. Der Urin ist meist trübe und kann riechen. In schweren Fällen kann es sogar dazu führen, dass sich Blut im Urin befindet. 

Wenn dies der Fall ist oder Ihr Harwegsinfekt nach drei Tagen nicht abklingt, sollten Sie bei einem Arzt vorstellig werden. Ein (Online-)Arzt wird manchmal entscheiden, zusätzliche Tests durchzuführen. Dabei kann es sich um einen Test handeln, der in wenigen Minuten auf einem in Urin gebadeten Streifen durchgeführt wird, oder um einen Labortest mittels “Urinkultur”, der innerhalb weniger Tage ein Ergebnis liefert. Eine Urinkultur kann das Vorliegen einer Infektion bestätigen, die verantwortlichen Bakterien identifizieren und sicherstellen, dass das Ihnen verabreichte Antibiotikum wirksam ist.

 Es ist nicht immer einfach, eine Harnwegsinfektion von einer gynäkologischen Infektion zu unterscheiden. Die Untersuchung Ihrer Symptome und die Analyse Ihres Urins ermöglichen es dem Arzt manchmal, die Diagnose einer Harnwegsinfektion auszuschließen. Er kann Sie dann an Ihren Gynäkologen überweisen.

Die Ursachen

Harnwegsinfektionen kommen bei Frauen häufig vor, weil Bakterien aus dem Vaginal- und vor allem Analbereich, wo Bakterien natürlicherweise vorkommen, in die Blase gelangen. In 80% der Fällen sind E. coli Bakterien für die Beschwerden verantwortlich. Bei Frauen ist zudem die Harnröhre kürzer als bei Männern, sodass die Bakterien schneller in Richtung Blase aufsteigen können. 

Eine Harnwegsinfektion kann auch sekundär beim Geschlechtsverkehr auftreten, da die von Ihnen ausgeführten Bewegungen die Migration von Bakterien in die Blase fördern können. Hormonelle Veränderungen während der Wechseljahre können in dieser Lebensphase zur Entwicklung einer Blasenentzündung führen. 

Bei Männern kann eine vergrößerte Prostata auch Verursacher von häufigen  Blasenentzündungen sein. 

Auch andere immunsystemschwächende Faktoren wie Unterkühlung, Stress, Rauchen, Alkohol, Bewegungsmangel etc. können die Abwehrkräfte lokal schwächen und Harnwegsinfekte begünstigen. 

Auch folgende Erkrankungen tragen dazu bei, dass Sie sich leichter eine Blasenentzündung zuziehen können:  

  • Nierenkrankheiten
  • Harnwegsverengungen
  • Blasensteine
  • Stoffwechselstörungen (z.B. Diabetes mellitus, Gicht)
  • Harnwegsinfektionen des Sexualpartners
  • Prostataentzündung des Geschlechtspartners

Symptome und Warnzeichen einer Blasenentzündung

Zu den Symptomen einer Blasenentzündung zählen u.a.:

  • Häufiger Harndrang
  • Brennnen und Schmerzen beim Wasserlassen
  • Nur tröpfchenweise Urinabgabe möglich
  • Druck und Schmerzen im Unterleib
  • Probleme beim Urinhalten
  • Trüber und streng riechender Urin
  • Blut im Urin

Sobald die ersten Symptome einer Blasenentzündung auftreten, sollten Sie viel trinken und den Unterleib warm halten. Oft klingt die Entzündung auch ohne Antibiotikagabe von allein ab, sodass Sie nach einer Woche wieder beschwerdefrei sind. 

Sollten die Symptome jedoch nach 3 Tagen nicht besser werden oder sich Blut im Urin zeigen, dann ist es ratsam einen (Online-)Arzt aufzusuchen. 

Wenn allerdings nachfolgende Faktoren auf Sie zutreffen, dann sollten Sie bereits bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung dringend Ihren Arzt aufsuchen: 

  • Schwangerschaft
  • Alter 75+ 
  • Diabetiker
  • Chronische Krankheiten (Krebs, HIV, Nierentransplantation, Harnwegserkrankungen etc.) 
  • Fieber oder Rückenschmerzen (möglicher Hinweis auf Nierenbeckenentzündung)

Behandlungen

Harnwegsinfektionen werden in der Regel mit Antibiotika behandelt. Die Behandlungsdauer ist bei einer Zystitis kürzer als bei einer Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis). Der (Online-)Arzt, der Ihnen ein Antibiotikum verschreibt, wird Ihnen immer sagen, wie viele Tage die Behandlung dauert.

Die Symptome klingen meist in den ersten drei Behandlungstagen ab, aber das Fortschreiten ist manchmal langsamer, insbesondere bei starken Schmerzen zum Zeitpunkt der Diagnose oder bei wiederholten Infektionen. 

Wenn Blasenentzündungen entsprechend behandelt werden, ist das Risiko eine chronischen Blasenentzündung zu entwickeln gering. Allerdings können sich akute Blasenentzündungen nach dem ersten Auftreten wiederholt einstellen, sodass Betroffene mehrere infekte in einem Jahr erleiden.

Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, dann geben Ärzte oft ein Reserveantibiotikum, sodass Sie bei Einsetzen der Symptome schnell handeln können. 

Zudem gibt es in (Online-)Apotheken auch frei zugänglich pflanzliche Präparate, die entzündungshemmend sind und helfen, den Harndrang anzuregen und die Bakterien auszuspülen.

FAZIT: Wie können Blasenentzündungen verhindert werden?

Achten Sie auch darauf viel Flüssigkeit zuzuführen und eine angemessen Intimpflege durchzuführen. Während eines Harnwegsinfekts ist es zudem ratsam auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, da dieser die Schmerzen verstärken kann und die Gefahr besteht die Erreger zu übertragen, sodass sich Ihr Geschlechtspartner ebenfalls infizieren und es zu einem Ping-Pong-Effekt  kommen kann. 

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