Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der hessischen Grünen und Felix Martin, Sprecher für frühkindliche Bildung, haben in Wiesbaden ein Kita-Fachkräftegesetz vorgestellt, das 20 Maßnahmen umfasst.
20 Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel in Kindergärten
Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Mathias Wagner, und der Sprecher für frühkindliche Bildung, Felix Martin, haben aktuell ein Kita-Fachkräftegesetz vorgestellt:
“In den Kindertagesstätten fehlt es massiv an Erzieherinnen und Erziehern. Die Folgen sind zu wenige Kita-Plätze, unzuverlässige Öffnungszeiten sowie frustrierte Eltern und Fachkräfte. Seit Amtsantritt der schwarz-roten Koalition vor fast eineinhalb Jahren gibt es keinerlei Initiativen, daran irgendetwas zu ändern.
Wir GRÜNEN hingegen haben die Zeit genutzt und genau hingehört: Wir waren unterwegs in ganz Hessen, haben Kitas und Fachschulen besucht und zu unserem landesweiten Fachkongress in den Landtag eingeladen. Auf Grundlage dieser Erfahrungen legen wir ein Kita-Fachkräftegesetz mit 20 konkreten Maßnahmen vor.
Sie machen die Erzieher-Ausbildung attraktiver und schaffen so dringend benötigte zusätzliche Fachkräfte. Sie verbessern die Qualität und stärken die frühkindliche Bildung. Sie unterstützen die Kommunen dabei, die Mammutaufgabe Kinderbetreuung besser erfüllen zu können. Unsere Vorschläge orientieren sich an guten Lösungen, die es bereits in anderen Bundesländern gibt. Sie sind somit sofort machbar und umsetzbar. Wir fordern Schwarz-Rot auf, endlich zu handeln statt die Eltern, Kita-Beschäftigten und Kommunen weiter mit den aktuellen Problemen allein zu lassen. Mit unserem Kita-Fachkräftegesetz liegen die Vorschläge auf dem Tisch.
Attraktivere Ausbildung – zusätzliche Fachkräfte
Unglaublich aber wahr: In Hessen müssen angehende Erzieher*innen teilweise immer noch Schulgeld bezahlen. Statt für jede Person dankbar zu sein, die sich dieser wichtigen und herausfordernden Aufgabe stellt, müssen Auszubildende auch noch Geld mitbringen. Das wollen wir ändern und die Ausbildung auch an den privaten Fachschulen kostenlos machen. Die noch von der vorherigen Landesregierung eingeführte praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) hat sich als voller Erfolg erwiesen. Sie soll um 300 auf mindestens 1.350 Plätze pro Jahr ausgeweitet und durch die Verankerung im Gesetz dauerhaft gesichert werden.
Die Erzieher-Ausbildung dauert in der Regel fünf Jahre und wird oft als zu lang empfunden. Wir schlagen vor, die Ausbildung – wie in Bayern – auf vier Jahre zu verkürzen, indem statt der zweijährigen Ausbildung zur Sozialassistenz ein sozialpädagogisches Einführungsjahr auf die eigentliche Ausbildung vorbereitet. Der Vorteil für Auszubildende: Während die Sozialassistenz verschiedene Einsatzfelder umfasst, fokussiert sich das Einführungsjahr auf das Vorwissen für die Erzieher-Ausbildung. Damit gelingen eine hochwertige und attraktive Ausbildung sowie ein schnellerer Berufseinstieg.
Außerdem soll es – so wie in Berlin – auch in Hessen künftig möglich sein, innerhalb von vier Jahren gleichzeitig das Abitur und die Erzieher-Ausbildung zu absolvieren. Dieser doppelqualifizierende Bildungsgang kann an den 13 hessischen Beruflichen Gymnasien mit Schwerpunkt Erziehungswissenschaften oder Soziales angeboten werden. Damit gewinnen wir weitere junge Menschen für den Beruf.
Qualität verbessern – frühkindliche Bildung stärken
An hessischen Schulen gibt es schon lange eine an einem Sozialindex orientierte Lehrerzuweisung, um auf entsprechende Herausforderungen mit zusätzlichem Personal reagieren zu können. Das wollen wir auch für die hessischen Kitas. Ähnlich wie in Rheinland-Pfalz wird deshalb durch unser Gesetz ein Sozialraumbudget mit 10 Millionen Euro für Kitas mit besonderen sozialen Herausforderungen geschaffen. Damit kann zum Beispiel Kita-Sozialarbeit oder Sprachförderung finanziert werden.
Die erfolgreichen Programme “Sprach-Kitas” und “Starke Teams, starke Kitas” wollen wir gesetzlich verankern, damit diese auf Dauer gesichert sind. Außerdem soll eine Positivliste die Anerkennung ausländischer Abschlüsse beschleunigen und einfacher machen.
Kommunen unterstützen – zusätzliche Kita-Plätze schaffen
Das Land muss die Kommunen besser bei der Bewältigung des riesigen Bedarfs an Kinderbetreuung unterstützen. Mit unserem Vorschlag “Hessen erneuern” haben wir bereits vor einigen Wochen ein großes Investitionsprogramm für Neubau und Sanierung von Kitas vorgeschlagen. Um die Kommunen weiter zu entlasten, wollen wir außerdem die Betriebskostenzuschüsse für Kitas und Kindertagespflege künftig jährlich erhöhen. Denn in den Zuschüssen des Landes müssen sich Lohnsteigerungen und Inflation abbilden. Bei Kita-Bau muss das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden: Mit einem Baukasten-System wollen wir den Kommunen gute Beispiele für Kita-Bauten bereitstellen. Es enthält konkrete, von Architekturbüros erstellte und flexibel anpassbare Pläne, die von den Kommunen kostenfrei genutzt werden können.”
Die Maßnahmen im Detail finden Sie auch hier
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Bündnis 90/Die Grünen
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email : regionalbuero@martin-hessen.de
Felix Martin vertritt seit 2019 den Werra-Meißner-Kreis als Abgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen in Wiesbaden. Die Bekämpfung des Fachkräftemangels und die verlässliche Kinderbetreuung liegen in seinem Fokus. Er ist gelernter Bank- und Sparkassenkaufmann und gebürtig aus dem Werra-Meißner-Kreis. Mit aller Kraft setzt er sich für die Region ein. Etwa für ausreichend Kita-Plätze, gute Schulen und eine flächendeckende gesundheitliche Versorgung. Im Hessischen Landtag ist er Sprecher der Grünen für Arbeit, Ausbildung, Inklusion und frühkindliche Bildung.
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