Grauer Star: Wenn die Umwelt nach und nach verschwimmt

Grauer Star: Wenn die Umwelt nach und nach verschwimmt

Die Eintrübung der natürlichen Augenlinse kann die Lebensqualität erheblich einschränken

Grauer Star: Wenn die Umwelt nach und nach verschwimmt

Durch eine Operation den Grauen Star bekämpfen. (Bildquelle: © Kurhan – Fotolia.com)

Der Verlust des klaren Sehens gehört für viele Menschen durch unterschiedliche Ursachen zu den Begleiterscheinungen des Älterwerdens. Eine dieser Ursachen kann der Graue Star (Katarakt) sein, bei dem sich die Augenlinse eintrübt. Weil sich dieser Eintrübungsprozess schleichend vollzieht, wird er von den meisten Patienten erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt.

Stoffwechselbedingte Linseneintrübung und andere Ursachen als Auslöser

Unterschiedliche Ursachen führen zu einer Stoffwechselstörung im Auge, die die Augenlinse eintrüben lässt. Bestimmte Stoffe können nicht mehr abtransportiert werden und lagern sich in der Linse ab. Fachärzte sprechen dann von einer sekundären Katarakt. Ein Diabetes mellitus Typ I bzw. Typ II gehört zu den häufigsten Verursachern im Bereich der stoffwechselbedingten Ursachen. Im Zusammenhang mit einer Dialyseanwendung kann durch Kalziummangel eine Tetanie den Grauen Star (Katarakt) auslösen. Kleinste Zuckerbausteine lagern sich in der Linse ein, und die Augenflüssigkeit wird durch die Glucose gebunden. Die Augenlinse quillt und die Eintrübung schreitet langsam aber stetig fort.
Bekannt ist auch, dass ein erblich bedingter Enzymmangel (Gynäkomastie) zum Grauen Star führen kann. Nicht zu vergessen als Auslöser ist das Glaukom (Grüner Star).

Eintrübung der Linse durch physikalische (äußere) Einflüsse

Auch physikalische Einflüsse wie Röntgenstrahlen, Infrarot- und UV-Strahlen (Sonnenlicht) sowie Verletzungen durch Prellungen oder Fremdkörper können die Augenlinse schädigen und zum Grauen Star führen. Zudem kann der Graue Star angeboren sein. Er ist in Entwicklungsländern durch einen Mangel an essenziellen Nährstoffen oder Unterernährung häufiger zu beobachten, ist aber auch nach einer Röteln- bzw. Toxoplasmoseerkrankung während der Schwangerschaft in hoch entwickelten Ländern möglich. Der Altersstar gilt als die häufigste Form. Der zur Linsentrübung führende, altersbedingte Quellungs- und Eintrübungsprozess vollzieht sich äußerst langsam, so dass er von den meisten Betroffenen erst im fortgeschrittenen Stadium richtig wahrgenommen wird.

Was passiert, wenn die Linsentrübung fortschreitet?

Die meisten Patienten klagen im Laufe der Zeit über zunehmendes Verschwommensehen, eine erhöhte Blendungsempfindlichkeit, das Sehen von Doppelbildern, aber auch über fortschreitende Kurzsichtigkeit sowie verminderte Sehschärfe. Ist die Katarakt bereits weit fortgeschritten, ist sie in der Augenlinse als weißliche Verfärbung zu erkennen.

Abhilfe schaffen zum richtigen Zeitpunkt

Der angeborene Graue Star sollte so früh wie möglich operiert und mit den erforderlichen Linsen versorgt werden, damit das erkrankte Kind rechtzeitig das richtige Sehen erlernt.
Bei Erwachsenen erfolgt eine Katarakt Operation, wenn Blendung und Scharfsehen zu merklichen Beeinträchtigungen führen, um den schleichenden Trübungsprozess zu beenden.

Die Operation bei Grauem Star kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um einen minimalinvasiven Eingriff, bei dem die Linsenvorderkapsel geöffnet und die Linse meist mithilfe von Ultraschall oder durch einen Femtosekundenlaser zerkleinert und anschließend entfernt bzw. abgesaugt wird. Danach wird eine spezielle Kunstlinse, eine sogenannte Intraokularlinse, in den leeren Kapselsack eingesetzt. Auch die Ausheilung erfolgt in der Regel komplikationslos – die kleine Öffnung verschließt sich von selbst. Katarakt-Operationen sind nach heutigem Standard ein sehr sicherer Eingriff. Dadurch, dass die Kunstlinse individuell angepasst wird, kann eine bestehende Fehlsichtigkeit korrigiert werden.

Kontakt
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