Globaler Modemarkt: Top-Exportnationen nach Kleidungsstücken  – Deutschland mischt immer mit

Globaler Modemarkt: Top-Exportnationen nach Kleidungsstücken – Deutschland mischt immer mit

– Buying Show untersucht die zehn größten Export- und Import-Nationen verschiedener Kleidungssegmente
– Deutschland ist in jeder Export- und Importrangliste vertreten

BildBerlin, 16. März 2017. Niemand exportiert weltweit mehr Textilien als China. Doch welche Länder folgen dahinter und welche Nation exportiert eigentlich am meisten T-Shirts oder Unterhosen? Die digitale Großhandels-Plattform Buying Show (www.buyingshow.com) ist diesen Fragen auf den Grund gegangen und hat die aktuellsten UN-Daten mit Hinblick auf die zehn größten Import- und Exportländer von Büstenhaltern, Unterhosen, Shirts, Hosen und Jacken für Damen und Herren untersucht (eine vollständige Übersicht der Daten finden Sie hier: bit.ly/textiliensegmente). Das Ergebnis: Deutschland zählt in jeder untersuchten Kleidungsrubrik sowohl zu den zehn größten Exporteuren, als auch Importeuren der Welt.

Diese Werte erreicht sonst nur Hongkong. Auffällig ist, dass Deutschland dennoch weitaus mehr Kleidung importiert, als es exportiert. Das gilt einerseits für den Wert, andererseits aber auch für die Menge an Kleidung. Ein Gesetz, das scheinbar für jede Industrienation gilt.

Nur Italien fällt hier aus dem Raster. Das südeuropäische Land exportiert sowohl Herren-, als auch Damenjacken und -Shirts mit einem höheren Wert, als es importiert. Das liegt vor allem an Italiens hohen Exportpreisen, die in beiden Kategorien die höchsten sind. Die deutlich günstigeren Importpreise sorgen dafür, dass Italien mengenmäßig dennoch mehr Jacken und Shirts importiert, als es exportiert. Viele dieser günstigen Kleidungsstücke werden in Italien teilweise veredelt und anschließend teurer exportiert. Ein Geschäftsmodell, das sich in vielen europäischen Ländern auszahlt.

Damenhosen aus Kambodscha sind die günstigsten aller Kleidungsstücke
Der günstigste der betrachteten Kilopreise für Kleidung gilt für Damenhosen aus Kambodscha. Das südostasiatische Königreich verkauft Beinkleider für Frauen im Schnitt für 8,72 Dollar pro Kilo. Damit exportiert Kambodscha zwar weltweit am zweitmeisten Damenhosen, erzielt aber nur den achtgrößten Umsatz. Auch hier schafft es Italien auf mehr Exportumsatz, obwohl es über zehnmal weniger Damenhosen verkauft.

China exportiert erwartungsgemäß am meisten der betrachteten Kleidungsstücke. Der Abstand zum Rest der betrachteten Länder ist dabei signifikant: Der Wert der exportierten Kleidung ist in allen Kategorien doppelt so hoch – ausgenommen Shirts. Nimmt man Hongkong aus dieser Rechnung, wird der Unterschied noch deutlicher, denn Hongkongs immense Exportwerte basieren zu einem Großteil auf den hohen Importwerten aus dem Mutterland. Dadurch gehört Hongkong in jeder der betrachteten Rubriken zu den zehn größten Importnationen. Das gelingt China nur in der Rubrik Herren-Jacken.

Die USA importiert mit Abstand am meisten Kleidung
Den entsprechenden Gegenpol zum Reich der Mitte stellen die USA dar. Die Vereinigten Staaten importieren viel und günstig, exportieren aber kaum Textilien. Lediglich in der Kategorie Büstenhalter rangiert die USA auf Platz sieben der Exportrangliste und in der Kategorie Damenunterhosen auf Platz zehn, während sie jede betrachtete Importrangliste mit großem Abstand anführen. Dabei importieren sie über alle Rubriken gerechnet am zweitgünstigsten.

Großbritannien importiert die günstigsten Textilien
Nur Großbritannien importiert die betrachteten Textilien zu niedrigeren Preisen. In sieben von neun Kategorien verzeichnet das Vereinigte Königreich die günstigsten Importwerte. Laut der europäischen Betrugsbehörde OLAF sind das zu günstige Werte. Sie wirft organisierten Gruppen aus Großbritannien aktuell vor die EU zwischen den Jahren 2013 und 2016 bei der Einfuhr chinesischer Textilien um Zolleinnahmen in Milliardenhöhe betrogen zu haben.

Der einzige asiatische Dauergast in den betrachteten Importranglisten ist neben Hongkong die Industrienation Japan. Im allgemeinen exportieren die asiatischen Länder deutlich mehr, als sie importieren. Neben China und Hongkong fallen hier vor allem Indien, Indonesien und auch Vietnam auf. Sicher würde sich auch Bangladesch in diese Liste einreihen, allerdings gibt es keine aktuellen Daten für das Land, dessen Hauptwirtschaftsektor die Textilindustrie ist.

Vietnam ist neben China und Hongkong als einziges Land in jeder Exportstatistik vertreten. Seit der wirtschaftlichen Öffnung Ende der 1980er Jahre wächst das südasiatische Land stetig. Neben dem Elektroniksektor profitiert davon auch die Textilwirtschaft.

Auffällig ist, dass kaum eine süd- oder mittelamerikanische Nation besonders viel Kleidung exportiert. Die einzigen Ausreißer sind El Salvador im Bereich von Herren-Unterhosen und Mexiko, das im Bereich der Herrenhosen auf Platz Vier kommt. In der jeweiligen Damen-Rubrik sind die beiden spanischsprachigen Länder dennoch nicht vertreten. Damit weichen sie von der Norm ab. Kein Land hat sich ansonsten auffällig auf Kleidung für nur ein Geschlecht spezialisiert.

Ivan Herjavec, Geschäftsführer von Buying Show, resümiert die Analyse: “Die europäischen Länder, allen voran Deutschland und Italien, importieren Kleidung günstig in großen Mengen und exportieren einen großen Teil davon in kleineren Mengen zu höheren Preisen. Das gilt für alle Kleidungssegmente und lässt auf ein unglaublich großes Aufkommen an europäischen Distributionshändlern schließen. Während Asien natürlich Textilien-Produzent Nummer Eins ist, ist der Handel in Europa für die größte Wertsteigerung in der Modeindustrie verantwortlich.”

Über Buying Show
Buying Show (www.buyingshow.com) ist eine digitale Großhandels-Plattform für Modemarken und Verkäufer. Händler können auf Buying Show Kollektionen hunderter Marken entdecken und Bestellungen unkompliziert digital aufgeben. Das im Jahr 2015 von Ivan Herjavec, Simon Kröger und Rohan Garg gegründete Unternehmen konnte bereits über 1000 Retailer und 300 Modemarken für seine Plattform gewinnen. Buying Show hat seinen Sitz in Berlin und beschäftigt aktuell 20 Mitarbeiter.

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