Gesundheit für Gamer – Teil 2

Wie schafft es ein Progamer, nach einem langen, anstrengenden Match so schnell seine kognitiven und physischen Kapazitäten zu regenerieren, dass er in der nächsten Runde wieder alles geben kann? Die Antwort ist vielschichtig. Klar ist: Jeder entspannt und regeneriert anders. Für den einen ist eine Auszeit in der Natur oder beim Grillen mit Freunden genau das richtige, der andere macht Sport und der nächste meditiert. Schön und gut, aber nicht jedes davon ist in den fünf bis fünfzehn Minuten zwischen den Matches machbar.

Also, was tun? Fakt ist: es wäre fatal und falsch, die Antwort auf diese Frage erst dann zu suchen, wenn du schon mitten im Tournament stehst. Es zahlt sich aus, schon im Training bzw. im Alltag darauf zu achten, was dir dabei hilft, Energie zu sammeln und deinen Kopf auf die nächste Runde einzustimmen.

Manche Top-Athleten sprechen davon, ihre „innere Mitte“ aufzusuchen und sich auf das zu fokussieren, was als nächstes wichtig ist. Das letzte Spiel, egal ob Win oder Loss, blenden sie dazu bestmöglich aus. Auch Entspannungsverfahren wie Autogenes Training oder Progressive Muskelrelaxation können – sofern sie geübt wurden – in kurzer Zeit den Regenerationsprozess pushen. Für andere ist es hingegen wichtig, in den Austausch mit Teammitglieder, ihrem Coach oder Mental Coach zu gehen.

Forschungen an der Ruhr Universität Bochum haben nach Messwerten gesucht, an denen man die Regenerationsqualität und -geschwindigkeit messen könnte – und sie sind nicht eindeutig fündig geworden. Fakt ist, dass Regenration für jeden Leistungssportler unabdingbar ist – und sie sollte aktiv gestaltet werden, egal ob du eher zu den ruhigen Typen gehörst, die sich auf die Matte legen und ein Entspannungsverfahren oder auch Meditation praktizieren, oder lieber eine Runde ins Gym verschwindest oder um den Block spazierst. Soll heißen: Du musst dich aktiv darum bemühen, deinem Körper die Techniken, Verfahren oder sonstigen Dinge zu ermöglichen, die ihm gut tun. Dazu gehört bestimmt auch mal eine Massage, wenn Nacken und Rücken verspannt sind.

Meditation ist nachweislich eine der besten Strategien, um den Kopf darauf zu trainieren, bei einer Sache bleiben zu können. In unserem Fall hier: der Entspannung. Einfach mal „nichts denken, sehen oder hören müssen“ kann ein Luxus sein, den wir in der schnellen Gamer-Branche all zu oft aus den Augen verlieren. Auf die Matte legen, meditieren oder sonstige Verfahren zu praktizieren ist nicht uncool, sondern hocheffizient und nützlich.

Kleine Übung am Beispiel gefällig?

Setz dich in eine gemütliche Ecke und mach nichts anderes, als deinen Atem zu zählen – für zwei Minuten. Damit du mit Zählen und auf die Zeit achten nicht durcheinanderkommst, stell dir einen Timer oder schau auf die Uhr.
Dein Ergebnis wird ziemlich wahrscheinlich irgendwo zwischen 10 und 18 liegen. Wenn du tiefenentspannt warst, vielleicht schon bei 6-9.

In der nächsten Runde zähl bei jedem Einatmen im Kopf bis 4 und beim Ausatmen bis 8. Das Ganze dann auch wieder für zwei Minuten und vergiss nicht zu zählen, wie viele Atemzüge du gemacht hast! Spätestens jetzt empfiehlt sich der Timer. Im Normalfall wird sich die Anzahl deiner Atemzüge gesenkt haben. Und nicht nur das, es ist weitaus mehr in deinem Körper passiert.

Da es uns Menschen nicht möglich ist, unsere Muskeln, das Gehirn oder unser Herz zum Erholen und Entspannen aufzufordern, müssen wir zu anderen Tricks greifen. Am leichtesten können wir dies über die Atmung schaffen, denn unsere Lunge ist eines der wenigen Organe, die sowohl autonom als auch bewusst gesteuert werden können.

Glückwunsch, du hast in 4 Minuten deine eigene kleine Atem-Meditation kennengelernt und praktiziert. Das ist eine Möglichkeit, in sehr kurzer Zeit „runterzukommen“ und Körper & Gehirn Erholung zu ermöglichen.

Und damit auch diejenigen etwas zum Ausprobieren haben, die eher eine aktive Regenration wünschen:

Wie lange ist es her, dass du deine Arme, Hände und Finger gedehnt hast? Es empfiehlt sich sowohl vor (Aufwärmphase) als auch nach jedem Match (Lockerung, Entkrampfung) und tut dem ganzen Körper gut. Oder wie wäre es mit 2 Liegestützen pro Death um durch Stress und Anspannung aufgestaute Energie loswerden zu können?

Generell empfiehlt sich:

Bevor du in die Entspannung gehst, ermögliche deinem Körper einen physischen Ausgleich zu den Bewegungen, die du ihm abverlangt hast. Arme und Hände waren vielleicht viel in Bewegung, aber was ist mit den Beinen, der Hüfte, dem Rücken?

Fazit

Methoden um effizient und schnell entspannen zu können gibt es viele.
Nicht vergessen: Übung macht den Meister, auch bei der Entspannung, also regelmäßig durchführen und Entspannungs-Profi für deine eigenen Bedürfnisse werden.

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