(Mynewsdesk) Freising/Kulmbach – Mit einem hochkarätig besetzten Fachsymposium in München haben die
4. Bayerischen Ernährungstage begonnen. Experten aus den Bereichen Wissenschaft,
Wirtschaft, Politik und Ernährungsbildung diskutieren im Bayerischen Staatsministerium für
Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF) vor einem interdisziplinären Publikum. Bis
zum 28. Juni gibt es darüber hinaus bayernweit Mitmachaktionen und
Informationsveranstaltungen unter dem Motto „Gesund essen – ein Leben lang“. Ziel ist es, die
Wichtigkeit gesunder Ernährung schon im frühen Kindesalter aufzuzeigen.
„Bereits in der Schwangerschaft und Kindheit wird das Ernährungsverhalten entscheidend
geprägt“, sagt Hubert Bittlmayer bei der Eröffnung der 4. Bayerischen Ernährungstage. Der
Amtschef des StMELF ist selbst zweifacher Vater und spricht aus Erfahrung: „Ess- und
Trinkgewohnheiten werden oft ein Leben lang beibehalten. Deshalb schaffen wir in ganz Bayern
zielgruppenspezifische Angebote für Ernährungsbildung – auch und vor allem für Kinder. Damit
verbessen wir eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Ernährung mit regionaler Prägung.“
Mit den Veranstaltungen im Rahmen der Ernährungstage gibt das Kompetenzzentrum für
Ernährung (KErn) praxisnahe Hilfestellung bei allen Fragen rund um die Kinderernährung: Vom
Fachsymposium mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen bis zum großen Kindertag der
Ernährung mit der Kinder-Uni, bei dem Familien Spaß an gesunder Ernährung und Bewegung
aus erster Hand erleben können.
Herausforderungen für Verpflegungs-Angebote in Schulen
Kontrovers diskutiertes Thema des Fachsymposiums war unter anderem die Schulverpflegung:
Pro Schultag werden heute in Bayern 246.000 Essen ausgegeben. Doch das Angebot wird noch
nicht in vollem Maß angenommen. „Die Kontrolle, ob in der Schulverpflegung auch das
umgesetzt wird, was die Ernährungswissenschaft empfiehlt, ist auch wegen der Konstellation
schwierig: Die Kinder sind die Konsumenten, die Eltern bezahlen und die Schulträger sind die
Auftraggeber. Jede Gruppe in diesem Dreieck hat eigene, andere Interessen“, stellte Prof. Dr. Getrud Winkler von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen in ihrem Fachvortrag fest. Schnell
wurde während des Fachsymposiums mit seinen breitgefächerten Fachvorträgen und
Podiumsdiskussionen klar: Schulverpflegung befindet sich hierzulande in einem Spannungsfeld
zwischen Qualität, Wirtschaftlichkeit, Gesundheitsförderung und Akzeptanz.
Ernährungsbildung vor der eigenen Haustüre
„Die Menschen sollten sich klar werden, was es bedeutet, sich zu ernähren“, sagt Prof. Dr.
Bernhard Tauscher von der Arbeitsgemeinschaft Geschmacksforschung e.V. in Hirschberg. „Sie
sollten wieder lernen, Lebensmittel bewusst wahrzunehmen. Wie sie sich anfühlen, wie sie
aussehen, riechen oder schmecken. Wer sich mehr auf seine Sinne konzentriert, kann auch
seine quantitative Nahrungsaufnahme besser kontrollieren. Die Bayerischen Ernährungstage
geben dazu einen wichtigen Anstoß.“ Mit ihrem Motto „Gesund essen – ein Leben lang“ widmen
sich die Ernährungstage nicht nur der Kinderernährung, sondern auch dem Themenkomplex
Sensorik, der maßgeblich zu einer bewussten Ernährungsweise und der Wertschätzung von
Lebensmitteln beiträgt.
Nach dem Fachsymposium zum Auftakt der 4. Bayerischen Ernährungstage vermitteln die 47
Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (ÄELF) in allen sieben Regierungsbezirken mit
den Fachzentren Ernährung / Gemeinschaftsverpflegung von 13. bis 28. Juni frisches Wissen
und geben neue Impulse. Ein wertvoller Beitrag zur Ernährungsbildung ist der eigens
entwickelte Sinnesparcours: Kindergartenkinder und Grundschüler trainieren ihre fünf Sinne
anhand kindgerechter Übungen. Informationen zum Programm der einzelnen Ämter finden sich
unter ernährungstage.de/aemter-und-fachzentren/
Das Finale in München: Großer Kindertag der Ernährung
Im Schmuckhof des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
(StMELF) lädt am 27. Juni das Kompetenzzentrums für Ernährung und das StMELF sowie seine
Partner zum Ausprobieren, Experimentieren und Mitmachen ein: Kinder werden zu Forschern,
entdecken Lebensmittel mit allen Sinnen oder probieren sich am Kletterfelsen aus. Radio
Arabella 105.2 führt durch das Programm mit Interviews, Live-Musik, Sinnesparcours, Zumba
und Figurentheater. Eltern finden beim Kindertag der Ernährung aktuelle Informationen, unter
anderem zur Verpflegung in Kitas und Schulen.
Bei der Kinder-Uni am 26. und 27. Juni im Veranstaltungssaal des StMELF veranschaulichen
die Experten mit vielen praktischen Beispielen, wie man ausgewogen und mit Freude isst. Die
Vorlesungen in der Münchner Ludwigstraße bestehen stets aus zwei Teilen: einer 30-minütigen Vorlesung, für die auch die Konzentration der kleineren Studenten ausreicht, gefolgt von einem
Interaktionsteil mit spannenden und lustigen Übungen, Experimenten und Diskussionen, die das
Gelernte vertiefen. Die Vorlesungen der Kinder-Uni sind für die jungen Studierenden kostenlos.
Alle Informationen zu den Bayerischen Ernährungstagen unter www.ernährungstage.de,
Anmeldung zur Kinderuni unter: www.ernährungstage.de/kinderuni
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Das Kompetenzzenturm für Ernährung (KErn) an der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurde 2011 gegründet und ist in Kulmbach und Freising angesiedelt.
Kontakt
–
Karoline Kohler
Am Gereuth 4
85354 Freising
09221-40782-33
karoline.kohler@kern.bayern.de
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