Norderstedter Spezialist für Schiffsverkabelungen mit Pilot-Projekt beauftragt
Mit der innovativen LNG Hybrid Barge soll ab 2014 die umweltschonende Energieversorgung von Kreuzfahrtschiffen, unter anderem der AIDA Flotte im Hamburger Hafen sichergestellt werden. Der erste Prototyp wird zurzeit von der Firma Hybrid Port Energy, eine Tochterfirma der Becker Marine Systems, gebaut. Dabei werden besonders hohe Anforderungen an die dafür nötigen Stromversorgungskabel gestellt. Deshalb beauftragte jetzt Imtech Marine, verantwortlich für die Systemintegration der elektrischen und elektronischen Systeme in der LNG Hybrid Barge, die Friesland Kabel GmbH aus Norderstedt mit der Entwicklung und Lieferung der dafür benötigten Verbindungen. “Für so ein Projekt braucht man Kabel, die sowohl für Land- aber auch für marine Anwendungen zertifiziert sind. Sie müssen bei Wind und Wetter zuverlässig funktionieren. Wir freuen uns sehr, dass wir als Spezialist für Schiffsverkabelungen mit diesem Pilot-Projekt beauftragt wurden”, erklärt Klaus Moorlampen, Inhaber der Friesland Kabel GmbH.
Auf der schwimmenden LNG Hybrid Barge wird die Energie mittels Gasmotoren und Generatoren mit umweltfreundlichem Flüssiggas gewonnen. Der erzeugte Strom wird ins Netz des Kreuzfahrtschiffes eingespeist und die Dieselmotoren an Bord können ausgeschaltet werden. Dadurch werden während der Liegezeit keine Schwefeloxide mehr produziert, der Stickoxidausstoß verringert sich um bis zu 80 Prozent und der Ausstoß von Kohlendioxid um weitere 30 Prozent. Im Winter wird die LNG-Hybrid Barge zur Einspeisung von Strom und Wärme in das öffentliche Netz genutzt.
Besonderheit: Für die Anschlüsse der fünf jeweils 1,5 Megawatt leistenden Gasmotoren werden flexible Mittelspannungskabel zwischen 6kV/10kV und 8,7kV/15kV benötigt, die zusätzlich über eine BV-Zertifizierung (Bureau Veritas) verfügen. Klaus Moorlampen: “Wir haben bereits für fast alle benötigten Mittelspannungskabel die erforderliche BV-Zertifizierung. Dort, wo sie noch fehlt, kümmern wir uns persönlich um die Zulassung.” Auch die halogenfreien Datenleitungen für die Meßtechnik der LNG Hybrid Barge kommen von Friesland Kabel.
Friesland Kabel ist exklusiver Werksvertreter des finnischen Kabelherstellers Helkama, der speziell für marine Anwendungen Kabel mit halogenfreiem Mantel produziert. Im Gegensatz zu PVC-Ummantelungen entstehen bei halogenfreien Werkstoffen im Brandfall keine hochgiftigen Gase, die zusammen mit Löschwasser aggressive Säuren bilden und die wertvolle Elektronik durch Korrosion zerstören würden. Zudem findet keine Brandfortleitung statt und die Rauchgasdichte ist gering. Die Kabel sind des Weiteren mehrfach für den weltweiten Einsatz auf Schiffen oder für Offshore zertifiziert (z.B. Germanischer Lloyd, DNV oder BV) und sind dank modernster Produktionstechnologien besonders widerstandsfähig, leicht und flexibel.
Mit ausschlaggebend für den Auftrag war auch, dass Friesland Kabel das größte Lager an Schiffskabeln in Deutschland vorhält. Neben den halogenfreien, “seetüchtigen” Anschluss- und Steuerleitungen sind auch zahlreiche Datenleitungen dabei. “Bei so einem Pilotprojekt gibt es oft kurzfristig viele Veränderungen, zum Beispiel bei den Querschnitten. Wir können ganz schnell Ersatz liefern”, ergänzt Moorlampen.
Übrigens: Auch bei den neuen Offshore-Konverter-Plattformen in der Nordsee war Friesland Kabel schon bei der Entwicklung mit beteiligt und lieferte die komplette, maßgeschneiderte Verkabelung.
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Die Friesland Kabel GmbH mit Sitz in Norderstedt bei Hamburg ist exklusiver Werksvertreter des finnischen Kabelherstellers Helkama für nahezu alle Länder in Europa und Südamerika. Zum umfangreichen Produktportfolio zählen vor allem Schiffs- und Industriekabel, die höchsten Sicherheitsanforderungen entsprechen. Das inhabergeführte Unternehmen betreibt fünf Auslandsvertretungen und punktet zudem durch ein ausgeklügeltes Logistikkonzept. So verfügt es über ein eigenes beheiztes Lager mit Schneidemaschinen und eigenem Kabeltrommel-System. Das Unternehmen beschäftigt weltweit rund 35 Mitarbeiter.
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