(ddp direct) München (vs). Die FREIEN WÄHLER fordern die Bayerische Staatsregierung in der Plenarsitzung am Donnerstag dazu auf, sich schnellstmöglich für eine Änderung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes einzusetzen. Denn derzeit sei eine sichere Notarztversorgung in Stadt und Land keinesfalls gewährleistet, erklärt Dr. Karl Vetter, gesundheitspolitischer Sprecher der FREIE WÄHLER Landtagsfraktion. Es müsse dringend ein Abrechungssystem eingeführt werden, das ohne die privatrechtliche Zentrale Abrechnungsstelle für den Rettungsdienst GmbH (ZAST) auskommt und eine Budgetierung der Notarztvergütung ausschließt. „Das geänderte Gesetz muss zudem wieder eine direkte Abrechnung der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns mit den Krankenkassen ermöglichen“, fordert Vetter.
Des Weiteren sei es wichtig, eine Regelung zu finden, die Ärzten eine unbürokratische Teilnahme an der notärztlichen Versorgung ermöglicht – also keine Zulassung oder Ermächtigung erfordert. Nun sei Eile geboten, so Vetter. Abgesehen von einer Absichtserklärung habe die Staatsregierung jedoch nichts gegen die Probleme der Notarztversorgung unternommen. Es gebe bisher lediglich eine Übergangsregelung über das Ende der Legislaturperiode hinaus. Hierin sei geregelt, dass die Berechtigungen weiterhin geduldet würden. Das Verfahren der Berechtigungserteilung habe das Bayerische Landessozialgericht jedoch bereits für unzulässig erklärt.
„Vor diesem Hintergrund sind konkrete und zeitnahe Maßnahmen auf politischer Ebene erforderlich. Dies hat kürzlich auch eine Diskussionsveranstaltung der FREIEN WÄHLER mit Vertretern vieler bayerischer Rettungsdienste im Bayerischen Landtag ergeben“, ergänzt Vetters Fraktionskollege Dr. Otto Bertermann. „Viele Mediziner lehnen den Notarztdienst inzwischen wegen mangelnder Anerkennung und überbordender Dokumentationspflichten ab, immer weniger junge Ärzte möchten diese Aufgabe noch übernehmen – deshalb müssen wir ihnen schnellstens eine neue Perspektive für diese anspruchsvolle und oftmals auch psychisch sehr belastende Aufgabe geben.“
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