(Mynewsdesk) Die Stiftung möchte mit der Entscheidung, dem Schriftsteller Dr. h.c. Reiner Kunze den Franz Josef Strauß-Preis zu verleihen, ein bewusstes Zeichen im 25. Jahr der Deutschen Wiedervereinigung setzen. Kunze hatte zunächst unter dem Regime der DDR gelebt und gearbeitet, war dann aber 1977 nach massiven Repressalien durch das DDR-Regime mit 43 Jahren in die Bundesrepublik Deutschland übergesiedelt. Er gilt als DDR-Dissident mit einer der dicksten Stasi-Akten.
Mit seinem literarischen Werk hat Kunze die deutsch-deutsche Literaturlandschaft in einzigartiger Weise geprägt. Konsequent scheint in seinen Texten von Anfang an die Hoffnung auf einen offenen Umgang mit dem freien Denken und der Kreativität des Einzelnen auf, tiefgründig, auf nur Weniges reduziert und doch immer vernehmbar. Damit leistete er in beiden Teilen Deutschlands seinen unverzichtbaren Beitrag zur Überwindung der Trennung.
Der Stiftungsvorstand hat die Entscheidung für den Preisträger Reiner Kunze einstimmig getroffen und ehrt mit dem Franz Josef Strauß-Preis erstmals eine Persönlichkeit, die keine politische Karriere aufzuweisen hat. Der Preis wird seit 1996 an Persönlichkeiten für „hervorragende Leistungen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, Kunst und Kultur“ verliehen, die sich für Frieden und Freiheit sowie Recht und Demokratie eingesetzt haben.
„Reiner Kunze ist eine eindrucksvolle Persönlichkeit mit deutsch-deutscher Vergangenheit und einem immer klaren Bekenntnis zur Einheit in Frieden und Freiheit. Mit der Preisverleihung im 25. Jahr der Deutschen Wiedervereinigung wollen wir sein Lebenswerk in besonderer Weise würdigen“, erklärt Stiftungsvorsitzende Ursula Männle.
Die Laudatio auf den mit 10.000 Euro dotierten Preis wird der frühere Bundesfinanzminister Theo Waigel halten. Festredner ist der CSU-Vorsitzende und Bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer. Die Preisverleihung wird im Frühjahr 2015 in der Münchner Residenz stattfinden.
Reiner Kunze war Franz Josef Strauß mehrfach begegnet. So hatte er unter anderem 1979 den Bayerischen Filmpreis für das in der DDR entstandene und später verfilmte Werk „Die wunderbaren Jahre“ und 1988 den Bayerischen Verdienstorden von Strauß persönlich entgegengenommen.
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