Fördermittel: Sieben Fragen die helfen Anträge anzupacken

Fördermittel: Sieben Fragen die helfen Anträge anzupacken

Unternehmensberatung Ebbing erklärt, auf was es wirklich ankommt, um an Gelder für Digitalisierungsprojekte und Investitionen zu kommen

Fördermittel: Sieben Fragen die helfen Anträge anzupacken

Tanja Ebbing bei einem Ihrer Vorträge

Kaum ein Tag vergeht, an dem sich die Medien nicht mit dem Thema “Digitalisierung” auseinander-setzen. Der Mittelstand und die KMUs würden sich immer noch schwertun und Investitionen zurück-halten, ist überwiegend zu lesen. Dabei gibt es jede Menge Fördertöpfe, die für die Unternehmen bereitstehen. Firmenchefs würden sich leichter entscheiden, wenn Sie wüssten, welches die drängendsten Fragen sind, um Investitionen endlich anzupacken und Anträge zu stellen. Diese Aufgabe hat die Fördermittelberaterin Tanja Ebbing den Unternehmern jetzt abgenommen.

Unternehmensprozesse zu digitalisieren will genau überlegt und geplant sein. Es gilt nicht nur effizient zu sein, sondern auch effektiv. Das ist vielleicht ein Grund dafür, weshalb der Mittelstand und die KMUs noch nicht so digitalisiert sind, wie in anderen Ländern. Der Nutzen ist nicht gleich ersichtlich. An den Fördermöglichkeiten liegt es sicherlich nicht. Die stellt der Staat über verschiedene Programme landesweit zur Verfügung. Es ist vielmehr die Frage, in wie weit die Ziele eines Unternehmens mit Digitalisierungsmaßnahmen erreicht werden können.

“Solange die Wirtschaft gut läuft und die Auftragsbücher voll sind, stehen Digitalisierungsprozesse hinten an”, sagt Tanja Ebbing, Unternehmens- und Fördermittelberaterin im Landkreis Fulda. Die Expertin weiß, dass die gute Konjunktur bei Unternehmern ganz andere Probleme verursacht. Beispielsweise der Fachkräftemangel. Doch weil beispielsweise ein digitales Recruiting-Konzept fehlt, beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Soll heißen: Firmenchefs schalten lieber Anzeigen in Zeitungen, die kaum noch gelesen werden. Stattdessen Online-Stellen-Portale zur Gewinnung von Personal zu nutzen, die sicherlich mehr Erfolg versprechen, ist viel zu wenig bekannt.

Es ist wichtig anhand praxisnaher Projekte Digitalisierungsprozesse darzustellen und zunächst einfache Fragen zu formulieren, die dem Unternehmer helfen, den Stellenwert der Digitalisierung besser einzuordnen. Aus diesem Grund hat sich Tanja Ebbing mit den typischen Fragen beschäftigt, die elementar für Entscheidungen in Richtung Digitalisierung und Investition sind. Die Antworten liefert die langjährige Unternehmensberaterin in diesem Artikel.

Eins gleich vorweg: Bei der Digitalisierung wimmelt es nur so vor Potenzialen. Wichtig ist, dass Unternehmer sich im Klaren darüber sein müssen, welche Prozesse sie digitalisiert haben wollen. Und warum es sich lohnt Digitalisierungsprojekten eine höhere Priorität einzuräumen, auch wenn es bei der guten Auftragslage schwerfällt.

1.Ab welcher Betriebsgröße sollte sich ein Gründer oder Unternehmer Gedanken machen, Abläufe und Prozesse durch Digitalisierung effizienter und nachhaltiger zu gestalten?

Tanja Ebbing: “Es ist wichtig, vom ersten Tag der Unternehmertätigkeit aktuelle Entwicklungen, insbesondere die Digitalisierung und neue Technologien, im Blick zu haben. Digitalisierung ist nicht nur eine Effizienzsteigerung in der Automatisierung, wie Optimierung von Prozessen. Vielmehr können durch digitale Services, Anwendungen, Kommunikationswege neue Kunden gewonnen, oder auch die Arbeitgeberattraktivität gesteigert und somit neue Mitarbeiter gewonnen werden.

Ganz banal startet die Digitalisierung mit einem Eintrag bei Google My Business mit allen Geschäftsinformationen, die für die Suchenden, also potenziellen Kunden wichtig sind.

2.Wie viele Förderprogramme, die für kleine und mittelständische Betriebe überhaupt in Frage kommen, gibt es auf EU- und Bundesebene?

Tanja Ebbing: “Es gibt eine Vielzahl von öffentlichen Förderprogrammen zum Thema Digitalisierung. Je höher der maximale Zuschuss bzw. die Förderquote der jeweiligen Richtlinien ausgeschrieben ist, desto höher ist auch der Anspruch bzw. Auflagen an das Projekt.

Zum Beispiel muss der Innovationsgrad des Digitalisierungsprojektes entsprechend hoch sein, es muss geforscht und entwickelt werden. Die Beantragung ist relativ aufwendig, wie z.B. beim Förderprogramm KMU-innovativ, ZIM oder Innovationswettbewerb Digitales Hessen.

Besonders attraktiv sind öffentliche Zuschüsse, die bares Geld in die Kasse spülen und bei Einhaltung der Auflagen nicht zurückgezahlt werden müssen. Für kleine KMUs kann ich empfehlen beispielsweise go-digital, Digitalisierungsberatung Hessen, go-Inno, UWMplus oder Digitalisierungs-Zuschuss Hessen.

Je nach Förderprogramm werden hier externe Kosten wie z. B. Beratung zu IT-Sicherheit, digitalen Prozessen und digitaler Markterschließung, Umsetzung wie z.B. Programmierung, Schulungen, Investitionen in Soft- und Hardware bezuschusst.”

3.Warum lohnt es sich vor der Beantragung von Fördermitteln eine Beratung in Anspruch zu nehmen?

Tanja Ebbing: “Man braucht schon ein gutes juristisches Verständnis und eine große Portion Kreativität, um die Richtlinien, welche schon mal bis zu 80 Seiten haben können, auf das geplante Digitalisierungsprojekt zu übertragen. Der administrative Aufwand ist auch nicht zu unterschätzen. Schließlich führt es zu Frust, wenn ein Antrag abgelehnt wird.

Daher empfehle ich auf jeden Fall, einen Fördermittelberater hinzuziehen. Je nach Leistungsumfang unterstützt ein Fördermittelexperte von der Fördermittelrecherche über die Analyse, die Beantragung bis zur Auszahlung der Gelder. Je nach Förderprogramm kann auch diese Leistung bezuschusst werden.

Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Unternehmensberater für die jeweiligen Förderprogramme autorisiert ist. Die Autorisierungen sind mit hohen Auflagen an die Berater für deren Qualifikation und Qualität verbunden. Das gibt dem Unternehmer erste Gewissheit, in guten Händen zu sein.”

4.Wie hoch sind die maximalen Zuschüsse anhand eines praktischen Beispiels erläutert?

Tanja Ebbing: “Eines meiner favorisierten Förderprogramme ist Digitalzuschuss-Hessen, dass jetzt seit kurzem bei der WiBank veröffentlicht wurde. Hier können KMUs nach EU-Definition einen Zuschuss für IKT-Hard- und Software bis zu 50%, also maximal 10.000,– Euro beantragen.

Je nach Projekt und Auflagen können externe Kosten bezuschusst werden wie z.B. Server, Inhouse Vernetzung, Firewall, Virenschutz, lizenzierte Software von max. 18 Monaten, 3D-Scanner, 3D-Drucker, Software für CRM usw.

Ganz spannend ist, dass auch Zuschüsse für Websites und Onlineshops gezahlt werden, wenn diese im Zusammenhang mit einem Onlinemarkting-Konzept erstellt werden. Das rechnet sich auf jeden Fall, denn eine Website ist ein Muss für die Unternehmen.

Wichtig ist, dass der Digitalisierungsgrad des Unternehmens gesteigert wird. Dies ist auch entsprechend in der Vorhabenbeschreibung auszuarbeiten. Die Beantragung läuft über die WiBank. Erste Anträge habe ich für meine Kunden bereits gestellt. Da es sich um ein vereinfachtes Verfahren handelt, ist die Beantragung für einen Experten mit relativ geringen Aufwand verbunden.

Ein Unternehmer rauft sich da schon mal die Haare. Insofern empfehle ich auch hier, einen Fördermittelberater hinzuzuziehen, der auch die Kombinierbarkeit von verschiedenen öffentlichen Förderprogrammen beherrschen sollte. Um eine erste Analyse zu erstellen kann das kostenfreie Tool unter http://www.digitalisierungsgrad-kmu.de genutzt werden.”

5.Wozu ist Unternehmen zu raten, die sich noch unsicher sind, ob sie in die technische Infrastruktur oder in Software investieren müssen?

Tanja Ebbing: “Wer in diesen schnelllebigen Zeiten wettbewerbsfähig bleiben will, wird sich mit der Digitalisierung beschäftigen müssen. Ich empfehle den Unternehmen, sich mit ihrer digitalen Strategie aus-einander zu setzen, den Markt zu beobachten und zu prüfen, in welcher Form sich die neuen Technologien auf das bestehende Geschäftsmodell auswirken werden.

Wichtig hierbei ist, ganzheitlich zu denken. Dieser Ansatz prägt auch die Fördermittelrichtlinien und bestätigt sich auch in der Praxis als Erfolgsgarant für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.”

6.Wie viele Beratungen zum Thema Digitalisierung hat die Unternehmensberatung Ebbing schon durchgeführt und welche Fragen kamen hierbei am häufigsten?

Tanja Ebbing: “Ich habe mich 1994 selbständig gemacht und weiß noch ganz genau, dass ich eines der ersten Beratungsunternehmen der Region mit Internetseite war. Insofern beschäftige ich mich bereits seit 24 Jahren mit der digitalen Markterschließung, für die ich bisher als einzige Digitalisierungsberaterin im Landkreis Fulda beim Bundesprogramm go-digital autorisiert bin.

Fast jeder Beratungsauftrag ist bei mir mit einer Fördermittelberatung verbunden. Denn je nach Projekt können für mein Honorar Beratungskostenzuschüsse bis zu 90% beantragt werden, da ich für verschiedene Förderprogramme autorisiert bin. Hierzu gehören z.B. das BMWi für Innovationsberatung für go-Inno, digitale Markterschließlung für go-digital, Organisations- und Prozessberatung für unternehmensWert: Mensch, die BAFA, RKW Hessen, RKW Thüringen.

Ich kann aber sagen, dass bei klassischen Fördermittelberatungen, bei der die Erstellung von Finanzkonzepten das Ziel ist, stets zwei Fragen meiner Kunden aufkommen. Zum einen ist die Höhe des Zuschusses relevant und zum anderen, ob der Aufwand sich auch lohnt. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Kunden über Chancen und Risiken aufzuklären und nicht blauäugig zu sein. Schließlich gibt es für die Bewilligung der öffentlichen Fördermittel keinen Rechtsanspruch und die Anträge müssen vor Projekt-start gestellt werden.

Eine professionelle Beratung und Begleitung hilft, Fehler zu vermeiden, um Fördermittelanträge bewilligt zu bekommen. Dieses Know-how vermittle ich meinen Kollegen und Unternehmern im Rahmen der Ausbildung zum Berater für KMU-Fördermittel, welche ich als Marke im Jahr 2014 beim Patentamt habe eintragen lassen.” Wer sich für die Ausbildung interessiert, findet unter https://www.ausbildung-foerdermittelberater.de weitere Informationen.

7.Welche Anlaufstellen zur Beratung, Broschüren oder Informationsmaterialen sind zu empfehlen?

Tanja Ebbing: “Für die jeweiligen Förderprogramme sind Datenbanken mit Beratern im Internet veröffentlicht. Weiterhin verfügt das RKW-Hessen über einen Pool autorisierter Unternehmensberater und hilft hier gerne weiter.

Empfehlenswert ist auch das Merkblatt der BAFA “Hinweise für KMU zur Beraterauswahl” welches bei der BAFA im Internet zur Verfügung steht. Ein kompetenter Ansprechpartner ist auch die WiBank. Für eine erste Recherche ist auch die Förderdatenbank vom BMWi empfehlenswert. Allgemeine Informationen sollten auch die Kammern liefern können.

Projektbeispiele und Referenzen sind auf der Website der Unternehmensberaterin veröffentlicht unter www.ebbing-beratung.de. Lesenswerte Tipps rund um das Thema “Förderung” veröffentlicht Tanja Ebbing drüber hinaus auf ihrer Facebook-Fanpage unter https://www.facebook.com/pages/Ebbing-Unternehmensberatung/110225582397835 .

Tanja Ebbing bietet seit mehr als 25 Jahren Existenzgründungs- und Fördermittelberatung für kleine und mittlere Unternehmen an. Sie unterstützt ihre Kunden nicht nur beim Aufbau von Unternehmen, sondern hilft auch in allen Fragen zur Unternehmensnachfolge. Zu den Aufgaben von Tanja Ebbing, die ausgebildete KMU-Fördermittelberaterin® ist, gehören die Strategieentwicklung, die Aufstellung eines Businessplans sowie der Aufbau eines Marketingkonzeptes und Umsetzungsbegleitung. Neben ihrer Beratungstätigkeit hält die Wirtschafts-Dipl.-Betriebswirtin Seminare und Vorträge und ist beim NWB-Verlag als Autorin Expertin für öffentliche Fördermittel und Innovationsberatung tätig und Inhaberin der Zertifikatsausbildung zum geprüften Berater für KMU-Fördermittel®.

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