Beim Stichwort “alleinerziehende Singles” denken die meisten Menschen immer noch an junge Mütter mit Kindern. Was aber, wenn ein Vater eine neue Liebe sucht?
(Schönebeck) “Für Männer mit Kindern ist es viel einfacher, eine neue Partnerin zu finden als für die Mütter der Kinder” – dieser Gedanke mag auf den ersten Blick schlüssig klingen, zumal es gefühlt weniger alleinerziehende Väter als Mütter gibt. Und wenn ein Kind nur jedes zweite Wochenende bei Papa ist, hat die neue Partnerin doch viel Raum in Papas Leben, oder?
Vielleicht denkt sich manche Single-Frau nun auch, es sei doch sicher super, jedes zweite Wochenende für sich zu haben, wenn der neue Partner mit seinem Kind Zeit verbringt. Was aber, wenn der Nachwuchs krank ist? Wenn der Elternsprechtag ansteht? Wenn es Diskussionen mit der Mutter des Kindes gibt? Wenn Urlaub geplant wird? Und was, wenn ein Kennenlernen zwischen Kind und neuer Partnerin ansteht? Diese Fragen kratzen nur an der Oberfläche der vielen Schwierigkeiten, die in einer neuen Beziehung auftauchen können. Sollten Single-Frauen deshalb also die Finger von Männern mit Kindern lassen? Auf keinen Fall! Denn wie bei allen Belangen rund ums Flirten und Verlieben gilt hier: Ehrlichkeit und Offenheit siegen. Väter sollten also mit offenen Karten spielen und beschreiben, welche Rolle ihre Kinder in ihrem Leben spielen und welchen Stellenwert die Kinder bei ihnen einnehmen. Sie sollten sich nicht dafür entschuldigen müssen, sich um ihre Kinder kümmern zu wollen und ihnen ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie sie bei sich haben. Vor allem sollten Papas nicht das Gefühl haben, sich immer zwischen ihren Kindern und ihrer neuen Partnerin entscheiden zu müssen. Single-Frauen sollten sich von der Vorstellung verabschieden, die unangefochtene Nummer 1 im Leben ihres Partners zu sein, diese Position ist im Normalfall durch das Kind besetzt – und zwar zu Recht. Und sie sollten sich stets daran erinnern, dass die Kinder des Partners schon eine Mama haben und sie diese Rolle nicht annehmen können und müssen. Das klingt alles eher abschreckend? Es ist eigentlich ganz einfach: Wenn Väter Papas sein dürfen und die neue Partnerin lernen kann, die Beziehung zwischen Papa und Kind zu akzeptieren, steht einer glücklichen Beziehung (auch zu dritt) nichts im Wege.
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