Der heute vom Statistischen Bundesamt vermeldete Rückgang der gewerblich erzeugten Fleischmenge im Jahr 2013 verdeutlicht politische und wirtschaftliche Fehlentwicklungen.
Die deutsche Fleischindustrie setzt seit Jahren auf Wachstum. Niedrige Auflagen im Tier- und Umweltschutz, ein fast nicht vorhandenes Mitspracherecht der Kommunen und Anwohner beim Bau neuer Mastställe sowie die staatliche Exportförderung bieten dafür ideale Rahmenbedingungen. Deutschland konnte sich so zu einem führenden Anbieter von Billigfleisch entwickeln. Die Exporte sind im ersten Halbjahr 2012 um 14,2 Prozent gewachsen – sogar China bezieht immer größere Mengen. Die Importe wachsen deutlich langsamer.
Dass die Fleischproduktion trotz des boomenden Exports um rund 160.000 Tonnen zurückgegangen ist, spricht Bände: “Politik und Agrarindustrie haben sich verrannt, die Billigfleischstrategie geht nicht auf”, kommentiert Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt die aktuelle Entwicklung. Ursache ist der Rückgang der Inlandsnachfrage: Die nicht abreißenden Meldungen um Antibiotikamissbrauch und Tierquälerei sowie die verstärkte Aufklärungsarbeit von Nichtregierungsorganisationen zeigen Wirkung.
Die Niederlande subventionieren den Abbau der Fleischproduktion bereits aufgrund der negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesundheit. Die Albert Schweitzer Stiftung fordert die Bundesregierung auf, sich daran ein Beispiel zu nehmen.
Albert Schweitzer prägte über sein Denken und Handeln entscheidend die Ansicht, dass allem Leben das gleiche Recht auf Existenz und Entfaltung zukommt. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt für den Schutz und die Rechte der Tiere ein. Mehr erfahren Sie auf http://albert-schweitzer-stiftung.de
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt wurde im Jahr 2000 von Rechtsanwalt Wolfgang Schindler als politisch und weltanschaulich ungebundene Tierschutzorganisation gegründet. Ihren Namen erhielt die Stiftung von Rhena Schweitzer, der Tochter Albert Schweitzers.
Die Aufgabe der Stiftung ist es, möglichst viel Leid zu lindern. Deshalb setzt sie sich vor allem für die sogenannten »Nutztiere« ein. Mit 60 Milliarden Tieren, die jedes Jahr unter meist unvorstellbaren Bedingungen kostenoptimiert gemästet und getötet werden, ist das Engagement für diese Tiere die wohl größte Tierschutz-Aufgabe, der man sich stellen kann.
Die Stiftung wirkt darauf hin, Haltungsbedingungen zu verbessern sowie die Überzüchtung (Qualzucht) der Tiere zurückzufahren. Außerdem stärkt die Stiftung die vegetarische und vegane Idee als konsequenteste Form des Tierschutzes.
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