Sicherheitsexperte Bastian Rauen warnt: Viele Betriebe machen es Einbrechern viel zu leicht, da sie gar nicht oder nur mangelhaft gegen Einbruch, Diebstahl und Vandalismus geschützt sind.
Wohl ein Albtraum für jeden Unternehmer: Kaum in der Firma angelangt, ist klar, dass etwas nicht stimmt… Die Eingangstür ist beschädigt und steht offen… Es wurde eingebrochen! In den Büros das reinste Chaos, Schreibtischschubladen durchwühlt, Inventar mutwillig zerstört, Wertsachen fehlen, Laptops, Drucker, Bildschirme, ebenso die Telefonanlage – mitsamt Verkabelung einfach aus der Wand gerissen… Ein unrealistisches Szenario? Keineswegs!
„Die Folgen eines Einbruchs in einen Betrieb sind oft fatal. Selbst dann, wenn es nicht um enorme Wertsachen, teure Maschinen oder Spezialequipment geht, das gestohlen wurden“, weiß Bastian Rauen, Geschäftsführer r2 Überwachungstechnik GmbH/ videoalarm.de. Schon oft hat der Sicherheitsexperte das Chaos gesehen, dass Einbrecher auf ihren Beutezügen durch Büros oder Werkhallen hinterlassen. Und schon oft genug hat er mitbekommen, welches Ausmaß selbst ein vermeintlich „kleiner“ Einbruchdiebstahl haben kann. Denn an ein normales Weiterarbeiten sei in den meisten Fällen nicht zu denken.
„Einmal abgesehen davon, dass zunächst die Polizei benachrichtigt werden muss, die dann anrückt, um den Tatort zu inspizieren und Spuren zu sichern – was Zeit kostet – muss zunächst einmal der Schaden dokumentiert, gegebenenfalls die Versicherung benachrichtigt und Geschäftspartner, Kunden etc. informiert werden. Eine ganze Kette an zeitaufwendigen Tätigkeiten“, berichtet der Sicherheitsexperte. Oft müssten erst einmal die Einbruchsschäden behoben und neues Arbeitsmaterial, Geräte oder Maschinen beschafft werden, um überhaupt den Betrieb wieder in Gang bringen zu können. Und nicht selten stünden Mitarbeiter unter Schock – mitunter gelte es, diese für einige Tage freizustellen. „Allesamt Folgen eines Einbruchs, die Unternehmer bedenken sollten“, so Bastian Rauen. Von allen Mythen, die rund um Einbrüche und Einbruchsschutz existieren, ist für ihn daher der folgende einer der folgenschwersten: „Bei uns in der Firma gibt es doch nichts zu holen!“.
„Viele Firmeninhaber unterschätzen, was in ihrem Betrieb an vermeintlichen Werten existiert – das heißt für Diebe potenziell attraktiv sein könnte“, warnt der Sicherheitsexperte. Hinzu käme: Meist wisse ein Einbrecher vorher nicht, ob sich der Bruch für ihn tatsächlich lohne. Er gehe vielmehr nach der Devise vor: Es besteht kaum ein Risiko erwischt zu werden und irgendwas wird sich schon finden, was sich zu Geld machen lässt.
„Die Hemmschwelle für Einbruchsdiebstähle gerade im gewerblichen Bereich ist in den letzten Monaten deutlich gesunken. Gleichzeitig machen es die meisten Betriebe potenziellen Dieben viel zu leicht, indem sie über keinen oder nur unzureichenden Einbruchsschutz verfügen“, konstatiert der Fachmann. Umso dringlicher sein Appell gerade an Inhaber kleiner und mittelständischer Betriebe, das Thema Sicherheit und Gewerbeschutz nicht dem Zufall zu überlassen und in passgenaue Sicherheitssysteme zu investieren.
„Alarmsystem ist nicht gleich Alarmsystem. Aber ein effektives System rechnet sich immer“, betont der Experte. Schließlich schreite ein solches System verlässlich ein, noch bevor Schaden und damit verbundene Einbruchsfolgeschäden entstehen könnten. Sein Tipp an Unternehmer: sich in jedem Fall von einem Experten beraten zu lassen.