Diese Alternativen gibt es zum Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Der milde Winter macht es leicht, das Thema Heizkosten zu verdrängen. Doch langfristig werden Hausbesitzer das Thema nicht von der Agenda streichen können, denn die Energiepreise werden wohl nicht auf dem jetzigen Niveau bleiben und der nächste Winter kommt bestimmt. Also besser in eine Dämmung der eigenen vier Wände investieren, zum Beispiel in eine Fassadendämmung. Doch ausgerechnet die stand in letzter Zeit ziemlich in der Kritik. Die Experten vom Ratgeberportal Energie-Fachberater.de erklären, welche Möglichkeiten Hausbesitzer bei der Dämmung der Außenwände haben und ob es Alternativen zum Wärmedämmverbundsystem WDVS gibt.
Wenn im Alltag von Fassadendämmung die Rede ist, wird oft nur das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) gemeint. Und das ist vielgescholten: Zu viel Sondermüll, brandgefährlich und bewachsen mit Algen – so die gängigen Vorurteile. Doch das alles muss nicht sein, wenn sich Hausbesitzer bei der Auswahl der Dämmung von Fachleuten beraten lassen. Meistens wird ein Wärmedämmverbundsystem mit Styropor aus Kostengründen gewählt, aber es gibt auch viele Alternativen. Wem zum Beispiel Brandschutz besonders wichtig ist, der kann ein WDVS mit Mineralwolle-Dämmung wählen. Algenprobleme sind passe, wenn Putze zum Einsatz kommen, die Feuchtigkeit auf natürliche Weise regulieren. Und sogar Wärmedämmverbundsysteme komplett aus nachwachsenden Rohstoffen sind erhältlich.
Weitere Möglichkeiten der Fassadendämmung
Bevor sich Hausbesitzer für eine Fassadendämmung entscheiden, sollten sie die verschiedenen Möglichkeiten kennen. Denn es gibt durchaus Alternativen zum WDVS, je nach Bauart des Hauses und Vorstellungen der Hausbesitzer:
Dämmung der Außenwände mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade:
Auf der “alten” Fassade wird eine Unterkonstruktion aus Holz oder Metall befestigt. Es folgt eine Luftschicht und dann die Dämmung. Für die gibt es in dieser Fassadenkonstruktion fast unbegrenzt Platz, so dass auch sehr große Dämmdicken möglich sind. Zum Schluss wird die so genannte Witterungsschale montiert. Sie bietet Platz für die Fassadenbekleidung aus so gut wie allen Materialien – von Holz, Metall und Glas über Ziegel, Kunststoff und Schindeln bis hin zu Photovoltaik-Modulen. Die Fassadendämmung mit einer vorgehängten hinterlüfteten Fassade ist zwar teurer als ein Wärmedämmverbundsystem, dafür kann im Hinterlüftungsraum Luft zirkulieren und Schimmel und Feuchtigkeit sind kein Thema. Und optisch gibt es so gut wie keine Grenzen.
Kerndämmung bei zweischaligem Mauerwerk:
Einfacher und günstiger geht es bei der Fassadendämmung fast nicht: Im Norden Deutschlands ist zweischaliges Mauerwerk weit verbreitet. Der Hohlraum zwischen den beiden Mauerschichten ist optimal für eine Dämmung. Dafür werden Dämmstoffgranulat, Dämmstoffflocken oder Dämmstoffperlen in den Luftzwischenraum eingeblasen oder eingeschüttet. Ein Gerüst ist nicht erforderlich, die Fassadendämmung innerhalb eines Tages erledigt und die Optik des Hauses wird nicht verändert.
Innendämmung wenn außen nichts geht:
Manchmal ist eine Außendämmung gar keine Alternative. Wenn nämlich die Fassade erhaltenswert ist oder sogar denkmalgeschützt. Dann kommt eine Innendämmung in Frage, um den Wärmeschutz der Außenwände zu verbessern. Ein Baugerüst wird nicht benötigt, dafür geht etwas Wohnraum verloren. Die modernsten Materialien für die Innendämmung sind diffusionsoffen und kapillaraktiv. Einfach ausgedrückt bedeutet das, dass die Dämmplatten Feuchtigkeit aufnehmen und später wieder an die Raumluft abgeben können. Das sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima und schützt vor Schimmel.
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